30. Hoch und Tiefflug

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Nachdem ich in meinen Schlafsaal gerannt war um den Besen zu holen, eilte ich so schnell ich konnte wieder zurück und bestieg ihn draussen um es weniger anstrengend zu haben und schneller zu sein. Ausserdem konnte ich mich so einfliegen. Die anderen fand ich in der Umkleide und Angelina warf mir zwar einen nicht so erfreuten Blick zu, sagte aber nichts. Rasch schlüpfte ich in den Umhang. Als ich fertig war, bemerkte ich meine Freunde neben mir.

"Die Sicht ist perfekt und es gibt auch keinen Wind", fasste George zusammen.

"Das heisst, es liegt alles an dir, wenn du was versaust" Sofort war das miese Gefühl zurück und ich war George dankbar dass er seinem Zwilling einen Tritt gegen das Schienbein verpasste.

"Mach sie nicht noch nervöser. Ich hab so schon Angst, dass sie vom Besen fällt" Draussen wurde es allmählich lauter, weil das Stadion sich zu füllen begann. Auf einmal hätte ich alles dafür gegeben, wenn ich weiterhin nur im Publikumsraum sitzen könnte, obwohl ich mir schon länger einmal gewünscht hatte, einmal kurz vor dem Spiel bei der Mannschaft zu sein.

"Was hab ich mir nur dabei gedacht?", murmelte ich, "Wie bin ich auf die Idee gekommen, ich könnte das?"

"Du wärst nicht hier, wenn du nichts könntest. Das allein beweist schon, dass du gut bist."

"Und dann war noch das Training, du hast wirklich Fortschritte gemacht, ehrlich" Nicht sehr überzeugt seufzte ich.

"Okay, ich hab gerade erst die endgültige Aufstellung der Slytherins rausgekriegt", verkündete Angelina. "Die Treiber vom letzten Jahr, Derrick und Bole sind raus" Beim Gedanken an Bole wurde mir noch schlechter, da er ja gewissermassen wegen mir raus war, was er allerdings auch verdiente. "aber es sieht so aus, als hätte Montague sie durch die üblichen Gorillas ersetzt und nicht durch Leute, die besonders gut fliegen können. Es sind zwei Typen namens Crabbe und Goyle, ich weiss nicht viel über die..."

"Ich schon", kam es von Harry.

"Jedenfalls sehen die nicht so aus, als wären sie schlau genug zu unterscheiden, wo beim Besen vorne und hinten ist. Andererseits war ich auch immer überrascht, dass es Derrick und Bole geschafft haben ohne Hinweisschilder den Weg zum Spielfeld zu finden" Harry sagte, dass die neuen Treiber genauso dumm waren. Das erleichterte mich insofern, dass ich mir vielleicht nicht so viele Gedanken um Klatscher machen musste, die auf mich zukämen. Obwohl, die Zwillinge hatten mir ja versichert hatten, dass sie ihr Bestes geben würden dafür zu sorgen, dass ich auch so Ruhe vor denen hatte und mich vor allem auf die Quaffel konzentrieren konnte. "Es ist so weit", kam es plötzlich von Angelina und mein Herz fühlte sich an, als springe es gleich aus meiner Brust und ich fühlte mich, als würde ich mich gleich übergeben. "Auf geht's. Viel Glück" Auf einmal hatte ich ziemliche Mühe beim Aufstehen und ich zitterte am ganzen Körper.

"Das wird schon", versicherten mir meine Freunde, aber ich war mir nicht so sicher. George sah mich halb amüsiert, halb besorgt an.

"Glaubst du es wird besser, wenn du meine Hand hältst?" Unendlich dankbar sah ich ihn an, griff seine Hand und drückte zu. Sein Grinsen erlosch und er blickte mich verärgert an. "Halten. Nicht zerquetschen", schalt er halbherzig, "Ehrlich, ich brauch die noch" Es half und mit etwas besserem Gefühl betrat ich das Spielfeld. Der Lärm irritierte mich ziemlich, aber ich versuchte ihn auszublenden so gut es ging. Die Slytherinsmannschaft stand uns bereits gegenüber und sahen irgendwie grimmig aus. Crabbe und Goyle, die beiden Treiber, wirkten auf den ersten Blick zwar übereifrig, wie sie ihre Schläger schwangen, aber ihrem Gesichtsausdruck nach zu schliessen, langweilten sie sich nur oder wollten uns bedrohen. "Ein Glück, dass wir klügere Treiber haben", hörte ich George flüstern.

"Und besser aussehende" Trotz der Situation konnte ich nicht anders als zu grinsen. Madam Hooch, die Schiedsrichterin befahl den Kapitänen, sich die Hand zu geben, bevor sie uns auf die Besen beorderte. Ein letztes Mal drückte mein Freund meine Hand etwas fester und liess dann los. Kaum erklang der Pfiff, stiess ich mich von Boden ab und bahnte mir den Weg zu den Torringen. Beinahe wäre ich in die falsche Richtung geflogen, dass ich den Kurs korrigieren musste, um zu unseren Ringen zu kommen. Aufgeregt verfolgte ich das Spiel und ich musste sagen, es war von hier aus eine wundervolle Aussicht, ab und zu hörte ich auch Lees Kommentar zu, um zu wissen, wer gerade den Ball hatte und vielleicht herauszufinden, ob ich was machen musste oder ob ich noch freihatte. Bald hatte Montague den Ball und raste direkt auf mich zu, dass mir bereits übel wurde. Als ihn ein Klatscher am Kopf traf, jubelte ich innerlich, besonders weil wir wieder den Quaffel hatten.

Lumina NoctisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt