16. klitzekleine Probleme

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Professor McGonagall begleitete uns direkt in den Krankenflügel und wies die Heilerin an, uns zu einem freien Bett zu bringen und die Decke zurückzuschlagen. Dann setzte George mich vorsichtig auf dem Laken ab, strich mir über den Kopf und versicherte mir, dass es bald vorbei sei. Daraufhin nickte ich nur leicht.

"Es wird ihr nicht wehtun, oder?", wollte er dann besorgt von unserer Hauslehrerin wissen.

"Nein, das wird es nicht. Vielleicht ein wenig ziehen. Nun denn, sind Sie bereit?" Einerseits hatte ich Angst, aber ich wusste, dass es die einzige Möglichkeit war, den Spuk zu beenden, also nickte ich. Der Gegenzauber wurde gesprochen und wie vorausgesagt fühlte ich mich, als wäre ich auf einer Streckbank, bis alles auf einmal wieder verschwand und ich sagen konnte, dass ich mich wieder normal fühlte. Nach zwei, drei Mal blinzeln konnte ich auch wieder normal sehen, wofür ich ziemlich dankbar war. Die Zwillinge liessen sich auf dem Bettrand nieder und George griff meine Hand.

"Wie fühlst du dich?"

"Besser als vorhin, aber irgendwie komisch", gestand ich. Es tat unheimlich gut, wieder normal sprechen zu können. "Tut mir leid, dass ich dich gebissen habe"

"Ich bin froh, dass du es gemacht hast. Sonst wärst du jetzt weiss Merlin wo. Oder schlimmeres wäre passiert als der Riss im Ohr" Behutsam strich er ein paar Haare weg, dass er die Verletzung sehen konnte. Auch Fred kam näher und betrachtete die Wunde.

"Nun ist sie offiziell ein Schlitzohr. Das wird wahrscheinlich 'ne Narbe geben" Madam Pomfrey erschien wieder bei uns und scheuchte die beiden weg.

"Haben Sie denn keinen Unterricht?", wollte Professor McGonagall wissen.

"Doch, aber..."

"Dann gehen Sie gefälligst hin! Miss Moon ist in den besten Händen. In zwei Stunden haben Sie Mittag, dann können Sie wiederkommen" Niedergeschlagen nickten die Jungs.

"Du Glückspilz", scherzte Fred, "Das ist ganz schon mies von dir, uns alleine zu lassen"

"Heute morgen habt ihr ja auch ohne mich überlebt" Unsere Hauslehrerin räusperte sich und verlangte erneut, dass die beiden gingen und sah sie solange an, bis sie schliesslich wirklich gingen. Die Krankenschwester wuselte bereits um mich rum.

"Ich habe jetzt eine Klasse zu unterrichten. Aber ich werde später wiederkommen und dann erzählen Sie was passiert ist."

"Okay", murmelte ich. Sie warf mir einen freundlichen Blick zu und ging dann auch. Nach der Untersuchung teilte Madam Pomfrey mir mit, dass ich einen ziemlich üblen Schnitt am Ohr hatte, durch den ich viel Blut verlor, während ich verwandelt war. Ausserdem hätte ich mehrere Prellungen, weitere im Brustbereich würden folgen. Am Schluss stellte sie mir etwas zu trinken hin, das Beruhigungsmittel drin hatte. Offenbar dachte sie, ich würde mich aufregen oder stünde noch immer unter Schock. Mir war es ehrlich gesagt egal, was sie mir im Moment verschrieb, denn ich wollte für einen Moment einfach meine Ruhe, die ich erst haben würde wenn ich das trank was sie verlangte. Etwas zu Essen hatte sie auch für mich, wofür ich ihr allerdings dankbar war, denn die paar Bissen Apfel hatten mich kaum satt gemacht. Als Maus schon, aber jetzt da ich wieder ein Mensch war, war das überhaupt nichts. Nach der kleinen aber wohltuenden Mahlzeit, bat ich die Heilerin um einen Haargummi, dass ich meine Haare von der Wunde am Ohr fernhalten konnte.

Ich musste irgendwann eingeschlafen sein, denn als ich auf einmal die Augen aufschlug, sah ich die Zwillinge am anderen Ende des Bettes stehen, neben ihnen Lee, zu meiner rechten standen Ron, Ginny, Hermine und Harry während Luna auf meiner linken Bettkante sass.

"Du bist wach", stellte sie erfreut fest. Ich nickte bloss, was ich bald wieder bereute, da mein verletztes Ohr am Kissen rieb. 

"Warst du echt eine Maus?", fragte Ron ungläubig, woraufhin Hermine ihn scharf zurecht wies. Doch ich grinste nur so gut es ging.

Lumina NoctisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt