33. Hoffnungsloser Romantiker

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Nach dem Essen ging ich in das Zimmer, wo Dad und ich das letzte Mal schon gewohnt haben, um meinen Koffer auszupacken. An der Tür erklang ein Pochen.

"Ja?" Die Tür wurde aufgestossen und George stand davor. "Hey", meinte ich lediglich und zog einen Pulli für morgen hervor.

"Können wir reden?" Verwirrt runzelte ich die Stirn.

"Klar. Wieso fragst du?"

"Naja, vielleicht willst du ja nicht, oder du bist beschäftigt"

"Natürlich will ich. Du kannst dich ja setzen, ich bin in einer Minute fertig oder so" Er nickte und liess sich auf meinem Bett nieder. "Also", meinte ich, als ich alle Kleider für den kommenden Tag herausgesucht hatte und neben ihn gekrabbelt war, "Was gibt's?"

"Ich wollte mich noch einmal entschuldigen. Dafür, dass wir dich in diesem Schuljahr so oft versetzt haben und ich zweimal nicht auf dich gehört habe. Du weisst, schon, wegen Montague. Es ist wirklich meine Schuld, dass Umbridge dich hasst deswegen und dich bestraft"

"Naja, ich hab sie vielleicht auch etwas provoziert", räumte ich ein, "Und ich bin überhaupt nicht wütend auf dich. Na gut, ein wenig vielleicht schon, weil ihr einfach nicht auf mich gehört habt und weiterhin auf Montague eingeschlagen habt"

"Das hat er aber auch verdient", murmelte er.

"Jedenfalls", fuhr ich fort, "mir tut es auch leid, was ich nach dem Nachsitzen gesagt habe. Ich hab mich in den vergangenen Wochen einfach manchmal etwas alleine gefühlt, wenn ihr mit anderem beschäftigt wart. Vielleicht war ich auch eifersüchtig, weil eure Scherzartikel bei den anderen so gut ankamen und mich einfach niemand mehr beachtet hat. Aber ich hätte so etwas nie sagen dürfen. Ich weiss doch, wie viel euch dieser Laden bedeutet, den ihr aufbauen wollt. Damals hätte ich nur nie gedacht, dass ihr das wirklich ernst meint und es auch durchziehen würdet"

"Damals? Was meinst du damit?"

"Im vierten Schuljahr, als wir beide uns in einem leeren Klassenzimmer versteckt haben, nachdem ich auf den Basilisken traf. Da hast du mir doch gesagt, dass es dein Traum wäre, einmal einen Scherzartikelladen zu haben" Er grinste.

"Das weisst du noch?"

"Klar weiss ich das noch. Irgendwie habe ich ja auch das Gefühl, dass dieses Gespräch und die Ereignisse davor meine Gefühle für dich definitiv ausgelöst haben könnten."

"Dann muss ich dir auch was sagen. Und leider wird das jetzt sehr... kitschig rüberkommen. Du hast es treffend gesagt, dieser Scherzartikelladen ist mein Traum. Aber du vergisst, dass du mein Leben bist. Und was nützt mir da der Traum, wenn ich nicht einmal mein Leben habe?" Kurz machte er eine Pause und ergriff meine Schultern. "Verstehst du? Du bist mir viel wichtiger als dieser Laden und wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich für dich entscheiden" Meine Lippen kräuselten sich und ich presste sie auf seine.

"Das war süss... aber auch wirklich kitschig", meinte ich dann sachlich.

"Wehe du erzählst Fred davon", warnte er "Er würde mich damit aufziehen. Und du wirst das auch nicht tun" Anschuldigend zeigte er mit dem Finger auf mich, dass ich nicht wiederstehen konnte, ihn zu beissen "Verdammt, bist du verrückt?", entsetzte er sich.

"Muss man ja sein, wenn man um euch herum nicht die Nerven verlieren will"

Bald stand Weihnachten vor der Tür und wir dekorierten das Haus dafür, obwohl wir ins St. Mungo gehen würden um mit Arthur Weasley zu feiern. Am Tag vor Heiligabend schien Fred und George aufzufallen, dass ich ja noch meine Apparierprüfung machen wollte und sagten, sie müssten den Termin wissen, dass sie mir wenn möglich helfen konnten.

Lumina NoctisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt