51. Auf der Flucht

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Nachdem ich vor Fred weggerannt war, hakte ich mich bei George unter, der merkte, dass irgendetwas los war aber, das konnte ich ihm auch später noch erzählen. Doch auf einmal kam Fred auf uns zugerannt und ich versuchte mich hinter meinem Freund zu verstecken.

"Okay, was hast du angestellt?"

"Naja", meinte ich, "Kann sein, dass ich ihm geraten habe einer französischen Hexe das einzige französische Wort zu sagen, das ich kenne."

"Und das war so schlimm?"

"Er hat ihr gesagt, dass ihr Gesicht Scheisse ist und eine kassiert" George fing an zu lachen und Fred hatte uns erreicht und versuchte zu mir zu gelangen. "Hilf mir", jammerte ich und klammerte an meinen Freund.

"Oh ich glaube kaum, dass er dir jetzt helfen wird"

"Bitte", flehte ich und umrundete den jüngeren, weil Fred mir hinterher jagte.

"Du wirst ihr doch nicht helfen, oder Bruderherz?" Leider hatte er mich da erreicht, packte mich und fing an mich zu kitzeln.

"Tu-hu doch wa-has", stammelte ich.

"Bitte", meinte George mit den Schultern zuckend, kam zu uns rüber und zog mich von seinem Bruder weg. Nach Luft schnappend wollte ich ihm gerade danken, als mir auffiel dass er mich nun festhielt und Fred wieder angriff.

"Nein. La-lass mi-hich" gellte ich und versuchte mich aus dem Griff meines Freundes zu winden. Hinter uns hörten wir ein Räuspern und dann eine Stimme.

"Frederick und George" Wir fuhren alle herum und ich entkam Georges eisernem Griff. Zwar wunderte ich mich wer die Frau vor uns war, aber es irritierte mich mehr, wie sie Fred gerade nannte.

"Tantchen Muriel", sprachen die beiden sofort und tauschten einen Blick.

"Was kommt euch eigentlich in den Sinn so feige zu zweit gegen eine junge Dame vorzugehen?" beide kriegten einen Klaps auf den Hinterkopf und ich fing an zu grinsen. Misstrauisch blickte sie die beiden an und schien nicht sehr zufrieden. "Was hast du auch mit deinen Ohren gemacht, George? Die passen nicht zueinander. Und was dich betrifft, Mädchen, deine Haare könnten etwas gekürzt werden. Ausserdem lässt das Kleid dich viel zu blass wirken. Wer bist du überhaupt? Eine Freundin der beiden?"

"Meine", sagte George sofort und zog mich an seine Brust. Sie schnaubte und musterte uns noch einmal kritisch, "Was arbeitest du denn?"

"Im Moment noch nichts richtiges, aber ich helfe manchmal ein wenig im Laden mit"

"In welchem Laden?"

"Unserem", kam es von Fred. Auch das schien sie nicht zu erfreuen.

"Wann macht ihr endlich etwas richtiges? Ernstes."

"Nicht solange wir leben", murmelte Fred, was mir ein Grinsen entlockte.

"Was gibt es da zu lachen, junge Dame?"

"Nichts", sagte ich hastig. Merlin war diese Frau ein Albtraum, sie war kaum auszuhalten. Sie machte ein missbilligendes Geräusch und Fred begann loszuprusten. Das brachte ihm einen neuen Klaps ein.

"Benimm dich, Frederick" Dann war sie zum Glück verschwunden während ich mich vor Lachen nicht mehr halten konnte. Die Zwillinge sahen mich amüsiert an, dann fragte George was lossei.

"Frag das lieber mal..." ich schnappte nach Luft "Frederick"

"Halt bloss die Klappe", grummelte Fred(erick).

"Was? Ich wusste ehrlich nicht, dass Fred nur eine Abkürzung ist"

"Ist es ja auch nicht. Es ist einfach nur Fred. Du kannst Mum fragen, sie wird das bestätigen. Aber Tantchen Muriel fand schon immer, dass Fred einfach zu... kurz ist und was weiss ich. Sie ist diejenige die denkt ich heisse eigentlich Frederick" Er seufzte "Und sie nennt mich schon immer so, seit ich denken kann." Einen Moment lang glaubte ich, er würde mir eine Lüge auftischen, doch bald sah ich ein, dass es die Wahrheit war.

Lumina NoctisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt