Eine Apotheke?

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Eine Apotheke?

September 2100 ~ drei Monate nach den Hungerspielen

"Johanna, wach endlich auf!" Ich gebe ein leises Grummeln von mir und ziehe mir das Kissen über den Kopf. Von mir aus kann Blight gleich wieder abhauen. "Komm schon...Wir wollten heute was machen. Steh auf, bitte!" Er lacht verschwörerisch. Ich weiß genau das er irgendetwas vor hat. Doch ich rühre mich keinen Zentimeter.

"Johanna!", sagt Blight, dabei zieht er ungeduldig an der Decke. Wenn er sie vom Bett zieht, dann bringe ich ihn um, das mein ich Ernst. Trotzdem muss ich still vor mich hin grinsen. Er kann es ja nicht sehen, da mein Gesicht von den Kissen verdeckt ist.

Doch Blight entscheidet sich dazu sein Todesurteil zu unterschreiben, denn er zieht die Decke von mir. Auch wenn ich mich mit all meinem Gewicht daran klammere, hilft es nicht. "Blight...", grummle ich. "Gib mir die Decke wieder." Er lacht auf, was mich dazu bringt doch hoch zu spähen. Er hat mir den Rücken zu gedreht. Wie sagt man so schön? Rache ist süß.

Mit einem großen Satz springe ich vom Bett auf ihn herauf und reiße ihn damit zu Boden. Ich breche in schallendes Gelächter aus. Sein Gesichtsausdruck ist einfach zu köstlich. "Du Klammeraffe.", lacht er. Er schubst mich jedoch nicht von sich. Er bleibt einfach seelenruhig liegen und betrachtet mich. "Ja...Okay..", sage ich, dann richte ich mich auf. "Jetzt bin ich ja wach."


Blight springt nach mir auf die Beine. "Wieso hast du mich geweckt?", frage ich. "Weil es schon zwölf Uhr ist. Außerdem musst du mal wieder raus." Ich rolle die Augen. Es ist mal ein Wunder, wenn er mich nicht weckt, um mich vor die Tür zu schleifen. Es kommt mal vor das zwei Mal die Woche nicht herkommt, aber irgendwie macht er sich jeden Tag so oder so bemerkbar.


"Langsam habe ich keinen Bock mehr.", murre ich. Doch Blight packt mich von hinten, zieht mich an sich und wirbelt mich im Kreis umher. "Ja, ja. Du freust dich doch, dass ich mich um dich kümmere. So kriegst du nämlich immer leckeres Essen!" Ich rolle die Augen. Er hat recht. "Ich stimme dir jetzt nicht zu." "Aber ich weiß genau das ich recht habe."


Dann setzt er mich wieder ab. "Hm..." Ich grinse ihn an. Ich bin ihm so dankbar, bin so froh das er mich zum Lachen bringt. In seiner Gegenwart sind all die schlechten Gedanken wie vertrieben. "Also ich geh Frühstück für uns machen und du kannst dich fertig machen." Mit einem verschmitztem Lächeln verschwindet er aus meinem Schlafzimmer.


Mein Weg führt mich ins Badezimmer, wo ich mich wie jeden Morgen fertig mache. Ich brauche nicht allzu lang. Nur ein wenig zurecht machen und dann ist es genug. Einen Moment lang nehme ich mir Zeit und betrachte mich selbst im Spiegel. Mein Gesicht sieht endlich wieder rosiger aus, meine Wangen sind fülliger und auch an sich, habe ich wieder zugenommen. Jetzt sehe ich wieder halbwegs gesund aus. Gesund...Zumindest wenn man von den riesigen Augenringen absieht.


Schnell und auch ein wenig beschämt wende ich meinen Blick ab. Dann laufe ich die Treppe herunter. Die Musikanlage muss an sein, denn Blight trällert laut mit und tanzt vor sich hin. Das ist peinlich, finde ich, aber auch irgendwie süß. Dabei rudert er mit dem Geschirr umher. Ich beiße mir fest auf die Unterlippe um nicht laut aufzulachen.

The Survivor: Johanna Mason | THG ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt