Ein Zelt im Garten

1.5K 114 12
                                    

Hallo. Hier ist ein neues Kapitel und ich wollte gern noch was dazu sagen, nämlich: Die Geschichte wird noch ungefähr 10 Kapitel bekommen, vielleicht auch mehr oder weniger. Denn ich bin mir im Moment nicht so sicher, ob ich alles schreiben soll, aber ich werde sehen. Ich hoffe es gefällt euch. aileen. 

Ein Zelt im Garten

Januar 2101 ~ 5 Monate bis zur Rückkehr ins Kapitol

Die Sonne geht am Himmel auf. Dieses lässt Distrikt sieben beinahe leuchten. Der Schnee bedeckt noch immer alles, aber die Temperatur ist etwas angestiegen. Mein Blick schweift nach draußen. Eine vielleicht ziemlich dumme Idee schleicht sich in meinen Kopf, aber sie gefällt mir. Mit einem kurzen Lächeln ziehe ich mir meine Jacke und Schuhe über.

Ich beschließe jetzt einfach mal zum Frühstück bei meinen Eltern vorbei zu schauen. Es ist kurz nach acht. Ich bin mir sicher, dass Mum, Dad und Milena noch schlafen. Schließlich ist es Samstag. Da schlafen sie gerne aus. Wer tut das nicht? Da ich gestern relativ früh eingeschlafen bin, bin ich jetzt schon wach.

Während ich durch den Distrikt laufe sehe ich mich ganz genau um. Seit den Spielen schaue ich mich hier noch lieber um, als früher. Jetzt weiß ich das ich das hier noch habe. Jetzt weiß ich, dass ich diesen Distrikt ehren sollte. Aber was nützt es? Wir leben doch sowieso alle in schlechten Verhältnissen. Und das wir in diese unmenschlichen und perversen Hungerspiele gesteckt werden, macht es nicht besser. Das ist doch alles zum Kotzen.

Ich presse meine Lippen fest aufeinander und vergesse diese Gedanken einfach zu verdrängen. Laut aussprechen darf man so etwas derartiges nicht. Das würde Ärger bringen, ganz viel Ärger. Und Trubel tut bekanntlich nicht gut. Mein Weg führt mich zum Bäcker. Mum würde das Brot was sie vor zwei Tagen gebacken hat nehmen, aber ich denke frische Brötchen würde sie mehr freuen. Dank meines Sieges kann ich so viel ermöglichen. Aber all das was ich geworden bin, nur dadurch hat nichts besser gemacht.

Abermals schüttle ich den Kopf. Ich sollte aufhören, mir den Kopf zu zermaddern. Das führt doch zu nichts. Ich habe so schreckliche Dinge gemacht, das kann ich jetzt nicht mehr ändern. Das ist einfach nicht möglich. Wenn ich könnte, dann würde ich es ungeschehen machen. Das würde jeder Sieger machen, schätze ich. Man tötet ja nicht einfach so zum Spaß...Nun gut, ein paar Karrieros vielleicht, aber das haben sie von klein auf aufgetragen bekommen. Was natürlich keine Entschuldigung ist.

Beinahe wäre ich gegen die Tür gerannt. Jetzt muss ich aufhören hier die ganze Zeit herum zu träumen, nicht das ich mich noch blamiere, weil ich nicht aufpasse. "Guten Morgen.", sagt die ründliche Frau hinter der Kasse. "Morgen.", erwidere ich. Die Frau mustert mich ganz genau, beinahe so, als würde sie genau wissen wer und was ich bin. Eine Mörderin, schießt es mir durch den Kopf. Doch ich beiße die Zähne zusammen.


Nach dem ich ihr gesagt habe was genau ich will, fängt sie an die verschiedenen Sorten der Brötchen in Tüten zu verpacken. Ob Blight wohl auch so schräg angesehen wird? Was für eine Frage. Er geht doch viel zu selten aus dem Haus. Zumindest in letzter Zeit. "Schönen Tag, noch.", murmle ich. Dann wende ich mich zum Gehen. Die Verkäuferin sagt nichts, kein Wort des Abschiedes. Vielleicht hat sie auch nur schlechte Laune. Wer weiß?

The Survivor: Johanna Mason | THG ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt