hallo erstmal, ich hab keine ahnung wann ich hier da sletze mal ein kapitel hochgeladen habe. ich glaub vor drei oder vier wochen oder so? eigentlich versuche ich jede woche eins hochzuladen, aber irgendwie bin ich nicht vorangekommen und hatte auch nicht so viel zeit. aber jetzt gerade liege ich zuhause im bett, weil ich krank bin und dachte mir ich probiere es einfach mal. ich find das kapitel nicht wirklich gut, aber na ja vielleicht gefällt es euch trotzdem. ich hatte auch nicht die lust dazu alles nochmal zu überarbeiten, weils dann wahrscheinlich noch schlechter geworden wäre. dann noch einen schönen tag euch :) Aileen.
Beerdigung.
Das schwarze Kleid fällt mir locker über die Knie, den Hut auf meinem Kopf habe ich tief ins Gesicht gezogen. Bei jedem Schritt zittern meine Beine mehr. Ich kann meinen Eltern nicht mehr in die Augen sehen. Es ist einfach nicht möglich. Meine Schwester ist tot und das habe ich zu verschulden und niemand anderes.
Tränen steigen mir in die Augen. Es sind endlose Tränen, der Trauer.
Nun, eine Woche später, findet ihre Beerdigung statt.
Tagelang habe ich nur in meinem Bett gelegen, zerfressen von Schuldgefühlen, den Schmerz undI der Trauer. Ich habe mich kaum gerührt, das Essen habe ich beinahe vollkommen vergessen. Wenn jemand vorbei gekommen ist, um nach mir zu sehen, habe ich auf Durchzug gestellt.
Blight war da, aber ich wollte nicht reden. Deswegen habe ich ihn nicht mal angesehen. Dabei hat er etwas besseres verdient.Und auch meine Eltern, die sich weinend an mein Bett gesetzt haben und versucht haben mich zu trösten, habe ich einfach völlig umgangen. Irgendwann haben auch sie aufgegeben nach mir zu sehen. Das kann ich Mum und Dad nicht verübeln. Schließlich habe ich es nicht besser verdient.
Der Friedhof von Distrikt sieben ist groß und weiträumig. Große, alte verdorrte Bäume wachsen am Rand des Zaunes. Es ist trist hier, dunkel. Ein starker Wind weht und nur schwer kann ich mich dazu bringen weiterzulaufen. Es werden nicht viele Leute herkommen. Milena hatte zwar so einige Freunde, doch ich bezweifle sie hier anzutreffen.
Die Einzigen, die zu hundert Prozent kommen werden sind meine Eltern... und ich.
Mit jedem Schritt zittern meine Beine mehr. Sie fühlen sich an wie Wackelpudding. Eine Eiseskälte erfasst mich und ich ziehe meine Jacke fester um mich. Ich sehe mich um, bis ich meine Eltern erblicke. Sie stehen nebeneinander, mein Vater hat den Arm um meine Mutter gelegt. Beide weinen stumm in sich hinein, beide sind wie ich in schwarz gekleidet. So leise wie möglich, bedacht darauf keinen Ton von mir zu geben, schleiche ich auf sie zu. Meine Eltern sollen mich nicht ansehen, sollen nicht die Person sehen, die für den Tod ihrer jüngsten Tochter verantwortlich ist.
Das Loch, in dem der Sarg liegt, wurde noch nicht zu geschaufelt. Das weiße Eichenholz kann ich noch ganz deutlich im Großen, ausgehobenem Loch sehen. Mein Gott, das ist das Grab einer gerade mal vierzehnjährigen. Und dazu auch noch meiner Schwester. Augenblicklich steigen mir Tränen in die Augen, stumm beginne ich vor mich hinzuweinen. Eigentlich ist es ein Wunder, das ich noch nicht bemerkt wurde. Es liegt wohl daran, dass sie zu sehr mit ihrer Trauer beschäftigt sind. Aber das ist besser so.Ein Mann, in einem schwarzen Anzug gekleidet, und darüber eine weiße Robe, kommt auf uns zu. Ich weiß genau, dass er gleich verkünden wird was offentsichtlich ist. Das Milena von uns gegangen ist, für immer. Mein Atem geht immer unregelmäßiger, ich habe das Gefühl zu ersticken.
"Ich bin Robert Watson.", sagt der Mann und blickt von meinem Vater zu meiner Mutter und anschließend zu mir. Das ist der Moment indem meine Eltern auf mich aufmerksam werden.Seit fast einer Woche habe ich mit niemanden mehr ein Wort gewechselt. Und trotzdem legt mein Vater den Arm um mich und zieht mich an sich. Diese liebevollen, familären Gesten und Berührungen habe ich nicht verdient. Milena sollte hier stehen, lebendig. Ich sollte an ihrer Stelle sein. Ich sollte tot sein. Und nicht meine kleine, unschuldige Schwester.
Die Wut in mir ist umumgänglich, aber um sie wirklich zu spüren bin ich zu müde, erschöpft und vorallem zu traurig. "Wir sind heute hier um uns von Milena Iriene Mason zu verabschieden.", beginnt der Mann. Die Tränen schwillen zu einem Fluss an un dich kann mich nicht mehr beruhigen. "Sie war sehr jung und vorallem ein nettes Mädchen. Es ist traurig und tragisch zugleich, dass sie in einem so jungem Alter von uns gegangen ist."
Sein Blick schweift über unsere Gesichter. Ich presse meine Lippen zusammen."Möchten sie noch ein paar Worte sagen?" Keiner von uns rührt sich, niemand gibt einen Ton von sich. Schon beim Tod meiner Großmutter haben wir nur still und leise getrauert. Niemandem hat es behagt, dass man etwas sagen soll, was die Person wahrscheinlich niemals hören würde.
Stattdessen streiche ich mir die Haare aus dem Gesicht und atme tief durch.
Mit zittrigen Händen greife ich in meine Jackentasche und ziehe eine kleine, rote Rose heraus. Ich mache einen Schritt nach vorn und werfe sie mit den aller letzten Worten an meine Schwester auf den weißen Sarg. "Es tut mir so, so leid."
Und dann wende ich mich ab.
Tränen rinnen aus meinen Augen. Schmerz durchzuckt mich und meine Brust zieht sich zusammne. Es fühlt sich so an, als würde ich ohnmächtig werden, oder als würde ich gleich ersticken. Ich muss weg, dringendDoch meiner Schwester zur Liebe bleibe ich stehen.
Zitternd am gesamten Körper, mit dem Gefühl, als würde ich mich gleich übergeben. Die Schuldgefühle jagen mein Gewissen und die Tränen hören gar nicht mehr aufzufließen.
Alles was danach passiert fühlt sich so an, als würde es in Zeitlupe an mir vorbei ziehen. Erde wird über das Grab geschüttet und dann ist alles vorbei. Ich bin froh, als ich endlich gehen kann. Von Minute zu Minute dürckt die Last stärker auf meine Schultern und der Drang danach zu schreien und um mich zu schlagen wird immer größer.
Doch all das unterdrücke ich, denn es würde nichts ändern.
So etwas bringt meine Schwester auch nicht wieder zurück...
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The Survivor: Johanna Mason | THG ✔
RandomJohanna Mason. Klein, schwach und ängstlich? - Ganz im Gegenteil. Doch um in den Hungerspielen zu überleben, heuchelt sie ihren Mittributen genau das bis zu einem gewissen Punkt vor. Bis ihre Zeit kommt und sie ihr wahres Gesicht zeigt.