Wie gelähmt.
Kein einziger Albtraum.
Kein einziger Gedanke.
Kein einziger Vorwurf.
Keine Schuldgefühle.
Rein gar nichts.
Als ich den kleinen, zierlichen Körper meiner Schwester im Wald gesehen habe ist etwas zerbrochen.
Als ich den Qualm meines Elternhauses aufsteigen sah, ist der letze Funken Hoffnung einfach zersprochen.
So als wäre ein Glas in mir drin einfach zu Boden gegangen. Es kann nicht wieder zusammen gesetzt werden. Die Splitter, die sich tief in meinen Körper bohren, werden immer bleiben. Dagegen kann ich nichts unternehmen.Vier Monate ist all das jetzt her. Ich habe damit aufgehört, nur herum zuliegen und mich selbst zu hassen. Das bringt mir meine Familie nicht zurück- nichts bringt mir meine Familie zurück.
Außerdem weine ich nicht mehr ununterbrochen. Es ist viel eher so, als wäre ich wie gelähmt.
Der Schmerz, den ich eigentlich fühlen sollte, ist verschwunden. Als wäre er nie vorhanden gewesen.
Natürlich fühle ich mich nicht gut. Mir ist klar, dass meine Familie für mich gestorben ist. Wegen meiner Ablehnung, gegenüber den Anweisungen von Snow. Ich hätte sie nicht retten können. Es war einfach nicht möglich.
Denn mit der Zeit ist mir etwas klarer und klarer geworden.
Wenn man es sich mit Snow verspielt, dann kann man das nicht mehr gerade biegen.Vielleicht war es auch das Beste, das ich mich gegen ihn widersetzt habe. Doch der Preis, den ich gezahlt habe, war zu hoch.
Meine Zeit verbringe ich damit, Pläne zu schmieden.
Rachepläne. Es mag dämlich klingen, aber ich werde mich rächen. Irgendwann werde ich es ganz sicher tun.
Jeder kriegt eine Chance und wenn diese kommt werde ich sie ohne nachzudenken ergreifen.
Ich will, dass Snow stirbt. Etwas anderes hat er nicht verdient.
Jahr für Jahr für Jahr sterben immer wieder unschuldige Kinder, in einer gottverdammten Arena. Sie sind dazu gezwungen sich gegenseitig abzuschlachten. Das wird ein Ende haben. Das muss es einfach.Und egal unter welchen Umständen, ich werde ein Teil dieses Endes sein.
Denn das bin ich meiner Familie schuldig. Das bin ich allen Menschen schuldig, die durch meine Hand oder durch mein Handeln gestorben sind.Und ich würde nicht zögern, wenn ich die Möglichkeit hätte, Snow umzubringen.
Er ist derjenige, der es am aller meisten verdient hat.
Das hier, momentan, wird nicht mein Ende sein. Bei den nächsten Spielen, bei denen ich als Mentorin arbeiten werde, beginne ich.
Ich werde ihm zeigen, dass er mich nicht unterkriegen kann.
Ich werde ihm zeigen, dass man mich nicht bezwingen kann.Ich werde ihm zeigen, dass ich ein Teil seines Sturzes sein kann. Komme was wolle.
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Hallo! Ich weiß, dieses Kapitel ist nicht lang und auch nicht wirklich gut und das tut mir auch leid. Aber ich bezweifle, dass ich das besser hinbekommen hätte.
Das hier ist das Ende.
Ich danke euch allen! Jedem der diese Geschichte mitverfolgt hat. Jedem der auf den Vote- Knopf gedrückt hat und sich die Mühe gemacht hat, einen Kommentar zu hinterlassen.
Jeder einzelne Kommentar hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und ich bin euch so dankbar.Es sind unheimlich viele Menschen, die mein Geschreibsel hier lesen und mich mit ihren Kommentaren noch mehr motivieren. Das ist einfach hammermäßig.
Ich bin euch so dankbar. Ich liebe euch, ehrlich. Danke, danke, danke. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht was ich noch sagen soll, weil ich einfach so überwältigt bin.
Aileen.
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The Survivor: Johanna Mason | THG ✔
RandomJohanna Mason. Klein, schwach und ängstlich? - Ganz im Gegenteil. Doch um in den Hungerspielen zu überleben, heuchelt sie ihren Mittributen genau das bis zu einem gewissen Punkt vor. Bis ihre Zeit kommt und sie ihr wahres Gesicht zeigt.