Noch immer die Rose in der Hand haltend machte Harleen den Fernsehr schließlich aus, nahm ihre Tasche, verließ das Haus und stieg in ihr Auto. Sie musste nach Arkham, sofort. Sie wollte wissen, was es mit dieser Falschmeldung auf sich hatte.
Obwohl sie heute zu früh für ihre Schicht dran war trat sie das Gaspedal auf dem weg nach Arkham durch. Es gab sich beinahe das selbe Bild wie am Abend zuvor, nur dieses mal 6 Stunden früher, mitten am Tag. Sie hatte Glück, dass sie nicht von der Polizei angehalten wurde. Nicht zu erwähnen, dass es ein Wunder war, dass sie bei diesem Tempo und dem doch etwas waghalsigen Fahrstil überhaupt lebend am Arkham Asylum ankam. Als sie schließlich die Einfahrt zu der Anstalt hinein fahren wollte wurde sie bereits am Tor von einem Wachmann aufgehalten. "Ma'am es tut mir leid, aber Zutritt hat nur autorisiertes Personal" sagte dieser bestimmt aber freundlich nachdem Harleen ihr Fenster herunter gelassen hatte. Sie kramte ihren Ausweis aus der Tasche hervor und hielt diesen dem Mann unter die Nase. "Bin ich nun qualifiziert?" fragte sie und versuchte den Mann freundlich anzulächeln. Dieser errötete augenblicklich. "Tut mir leid, ich wusste nicht, dass Sie die neue Ärztin sind. Sie sehen so hübsch äh ich meine jung aus" stammelte dieser und trat einen Schritt zurück. Er deutete seinem Kollegen den Weg frei zu machen, sodass Harleen nun ohne weitere Probleme die Einfahrt hineinfahren und ihr Auto auf dem Mitarbeiterparkplatz abstellen konnte. Sie dachte noch einmal kurz an den Wachmann. Irgendwie fand sie seine Reaktion recht süß. Allgemein konnte man den Mann als recht attraktiv bezeichnen. Jedoch kam er in punkto Attraktivität nicht an den Joker ran. Moment, hatte sie gerade wirklich den Joker abermals als attraktiv bezeichnet? Sie musste damit aufhören.
Als sie schließlich die schwere Eingangstür öffnete und in das Foyer eintrat wurde sie Zeuge eines vertraulichen Gesprächs zwischen Dr. Sharp und Dr. Young. "Penelope, wir müssen dringend dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit die Neuigkeit bezogen auf die Falschmeldung schluckt. Sie dürfen auf keinen Fall erfahren, dass der Joker schätzungsweise ganze 8 Stunden verschwunden war" redete Dr. Sharp eindringlich auf die braunhaarige Ärztin ein. "Selbstverständlich" sagte diese und nickte. "Wir müssen unbedingt aus ihm heraus bekommen wo er in dieser Zeit war und wie er es geschafft hat erst unbemerkt aus und dann wieder quasi einzubrechen! Koste es was es wolle!" fuhr Dr. Sharp fort. Dr. Young wollte gerade etwas erwidern als sie Harleen sah. Irritiert sah sie Harleen an und kam direkt auf sie zu. "Dr. Quinzel, Sie sind etwas früh für ihre Schicht" sprach sie und versuchte ein freundliches Lächeln aufzusetzen, was ihr nicht so ganz gelang. Die Ärztin sah müde aus, sehr müde. So als ob sie schon länger das gesunde Limit überschritten hatte, welches ein Mensch ohne Schlaf zurecht kam.
Dr. Sharp drehte sich daraufhin ebenfalls zu Harleen um und blickte die junge Frau erwartungsvoll an. Harleen räusperte sich. "Als ich das mit dem Joker mitbekommen hatte wollte ich direkt herkommen. Es kam mir komisch vor. Ich wollte sehen ob ich hier helfen kann, ich nahm an, dass der normale Tagesablauf gestört wurde und Sie Hilfe gebrauchen könnten" versuchte Harleen die beiden Ärzte zu überzeugen. Die Rose mit der Notiz lies sie unbemerkt in ihre Tasche gleiten. Dr. Sharp nickte und sprach "Sie sind eine kluge Frau und denken mit. Das gefällt mir!". Dr. Young stimmte ihm nickend zu. "Am besten gehen wir in mein Büro und besprechen unser weiteres Vorgehen" sagte Dr. Sharp dann und machte sich, in Begleitung der beiden Ärztinnen, auf den Weg in das besagte Büro.Als sie in Dr. Sharps Büro angekommen waren, welches im Vergleich zu Harleens und Dr. Youngs Büro rießig erschien, deutete er beiden Frauen an platz zu nehmen, was diese schließlich auch taten. "Dr. Quinzel. Dr. Young hat mir von ihrer gestrigen Begegnung mit dem Joker erzählt" sagte er direkt ohne Umschweife. Verlegen biss sich Dr. Quinzel auf die Unterlippe. "Ich mag Ihren Schneid!" sagte er daraufhin. Das hatte Harleen nicht erwartet. "Alleine in der Dunkelheit durch Arkham zu schleichen, das erfordert Schneid, das erfordert Mut. Das unterscheidet sie von den meisten anderen Kollegen, die sich alleine schon weigern die Nachtschicht zu übernehmen, geschweige denn alleine die unterste Ebene zu betreten". Er lachte auf und funkelte Harleen direkt an. "Ich mache es kurz, Dr. Quinzel. Der Joker befand sich wie die Medien zuerst berichteten tatsächlich heute morgen nicht mehr in seiner Zelle, stattdessen lag folgender Zettel dort" sagte er und gab diesen Harleen. Darauf stand, in der selben Schrift wie auch auf ihrer Notiz geschrieben: "Keine Angst Sharpy, ich bin bald zurück! Und grüßen Sie mir Dr. Quinzel!". Verwirrt starrte sie zuerst den Zettel und dann Dr. Sharp an.
In ihrem Kopf liefen ihre Gedanken Amok. Was wollte der Joker damit bezwecken? Wieso bei ihr einbrechen und eine Notiz hinterlassen und gleichzeitig hier so einen Zettel hinterlassen?
"Ich, nein wir", ergriff Dr. Sharp das Wort, "glauben der Joker mag sie, so seltsam das jetzt klingt. Er hat sich bisher noch für keinen Arzt auch nur ansatzweise interessiert. Daher würden wir Sie gerne in seine Befragung und weitere Therapie mit einbeziehen." Erwartungsvoll waren die Blicke beider Ärzte auf sie gerichtet. Der Joker, sie mögen? Irgendwie bezweifelte Harleen das. Dahinter musste etwas anderes stecken.
"Natürlich" sagte sie nach einer Weile und Dr. Sharp nickte knapp.
"Dr. Young wird Sie über das weitere Vorgehen ins Bild setzen" sagte er und stand auf. Die beiden Frauen verstanden seinen Hinweis, standen ebenfalls auf und verließen das Büro.Kurze Zeit später waren die beiden unterwegs zum Gesprächszimmer. Harleen hatte sich in der Zwischenzeit ihren Kittel aus ihrem Büro geholt und ihre Tasche inklusive der Rose sicher verstaut.
"Dr. Young, wie genau werden wir jetzt vorgehen?" fragte Harleen nach einer kurzen Zeit. "Bitte, nennen Sie mich doch Penelope" sagte diese und blieb stehen um Harleen die Hand zu reichen. "Harleen" antwortete diese lächelnd und schüttelte der anderen Ärztin die Hand.
"Wir werden es aus ihm heraus quetschen".Als die beiden schließlich nach einer Weile im besagten Gesprächszimmer ankamen stellte sich schließlich heraus, dass das Zimmer sicherlich alles, aber kein Gesprächszimmer war. Mitten im Raum stand eine liege auf welcher der Joker lag. Er war mit unzähligen schnallen an dieser fixiert. Zusätzlich trug er eine Zwangsjacke. Harleen trat zuerst ein und etwas wie ein Lächeln schien das Gesicht des Jokers zu zieren. "Ah, Dr. Quinzel" sagte er daraufhin. Seine tonlage klang erfreut. Erfreut? Harleen erwiderte schwach sein Lächeln. "Oh, und Dr. Young" sagte er kurz darauf in einem resignierten Ton. Penelope Young, die sich zuvor noch mit einer der vor der Tür postierten Wachmännern unterhalten hatte, war nun ebenfalls eingetreten und hatte die Tür geräuschvoll hinter sich geschlossen.
Der Blick des Jokers wurde angespannt als er die braunhaarige Ärztin mit seinen Blicken verfolgte.
Sie blieb hinter seinem Kopf am ende der Liege stehen und holte zwei metallene längliche Gegenstände hervor die an Kabeln zu hängen schienen. Volt-Elektrostäbe. Sie setze ein süffisantes Lächeln auf. "Also Clown, jetzt spuck endlich aus wie und wohin du verschwunden bist!" zischte sie ihm zu. Der Joker, wieder mehr er selbst, brach in schallendes Gelächter aus. Es war das wahnsinnigste was Harleen bisher gehört hatte. Alle ihre Härchen stellten sich auf und sie musste dem Drang widerstehen sich die Ohren zu zuhalten. "Ein Gentleman schweigt und genießt" sagte er gedehnt und sein Blick glitt zu Harleen. Er hob beide Augenbrauen verheißungsvoll und zwinkerte ihr zu. Sie hatte eine Ahnung was er meinte und bemühte sich ihre Gesichtszüge nicht entgleisen zu lassen. Stattdessen, auch wenn sie es sich selber nicht erklären konnte warum, zwinkerte sie ihm zurück. 'Interessant' sagte der Joker und setze ein irres Grinsen auf.
Die Frau mit den Volt-Elektrostäben in der Hand hatte die Reaktion von Harleen zum Glück nicht gesehen. Leider sah diese dennoch nicht glücklich aus. Rasend vor Wut war das treffendere Wort.
"Vielleicht bringt dich ja das zum reden Clown!" schrie sie und hielt dem wehrlosen Joker die Stäbe an den Kopf. Augenblicklich beging er zu schreien. Harleen konnte nur erahnen was er für schmerzen fühlen musste und ihr innerstes zog sich schmerzhaft zusammen. Nach kurzer Zeit lies Penelope von ihm ab. Und augenblicklich schlug sein Schrei in Gelächter um. "Penny penny penny" säuselte der Joker theatralisch. "Nach all der Zeit die wir beide uns schon näher gekommen sind bekommst du immer noch nicht genug davon mir das Hirn anzukokeln? Du solltest dir Hilfe suchen, wirklich!" Er lachte laut auf. "Ich kenne da ein paar gute Ärzte! Ha ha ha!".
Das schien die junge Ärztin schließlich voll die Fassung verlieren zu lassen. Wieder setze sie die Elektrostäbe an und das eben noch mark erschütternde Lachen wandelte sich zu einem noch mehr mark erschütternden Schrei. Harleens Augen weiteten sich vor Schrecken und Angst. Dr. Young schien nicht vor zu haben vom Joker abzulassen. Harleen konnte es schließlich nicht mehr ertragen und ging entschlossen auf die Frau zu. Sie hob ihre Hand und scheuerte der anderen Ärztin eine, dann riss sie ihr die Elektrostäbe aus der Hand und warf diese auf den Boden. Schnell ging Harleen zur Tür und rief die Wachen herein.
Als sie schließlich den Wachmann aus der Einfahrt erkannte gelang es ihr sich zu sammeln und die Wut und Entrüstung gegenüber Dr. Young herunter zu schlucken."Bringen sie den Joker bitte auf die Krankenstation. Mr.?" "Flynn, Jace Flynn, Ma'am" sagte der ihr bekannte Wachmann und lächelte. "Bitte, nennen Sie mich Harleen" sagte sie und schaute auf den Joker der schwer keuchend aber dennoch lachend auf der Liege lag. Er beobachtete dabei jede Bewegung, jede Regung von Harleen. Diese ging auf ihn zu und löste seine Fixierungen die ihn an die Liege banden. Sie beobachtete wie Jace Flynn und der andere Wachmann sich näherten und den Joker relativ grob von der Liege hoch zogen. "Und seien sie bitte etwas weniger Grob" fügte sie hinzu und verließ den Raum. Sie konnte es nicht eine Sekunde länger ertragen in diesem oder auch nur einem anderen Raum der Anstalt zu sein.
DU LIEST GERADE
Mad love - The Beginning
FanfictionDr. Harleen Quinzel entscheidet sich nach ihrem Studium im Arkham Asylum zu arbeiten und trifft dort auf den wahnsinnigsten und gefährlichsten aller Insassen, den König von Gotham, Joker. Während sie versucht ihn zu heilen versucht der Joker den w...