Erwartungsvoll schaute sie den Joker an. Sie wusste nicht was sie erwartet hatte, doch sicherlich nicht das zufriedene Lächeln das nun seine Lippen zierte. Er wirkte glücklich und sie hatte augenblicklich Angst einen Fehler begannen zu haben, in dem sie ihm die Geschichte erzählt hatte. Sie war nun verwundbar. Doch wiederrum, wer würde ihm schon glauben? Und wem bitte sollte er es denn erzählen?
Sie stand schließlich auf und seufzte, was die Aufmerksamkeit des Jokers direkt wieder auf sie lenkte. Er erhob sich ebenfalls. "Unsere Zeit ist um für heute" flüsterte sie nur leise und wagte es nicht ihn weiter anzuschauen. Sie starrte stattdessen auf den Boden. So kam es, dass sie nicht mitbekam wie er lautlos, wie eine Katze, auf sie zugekommen war. Sie erschrak als sie seine Stimme direkt an ihrem Ohr hörte und seinen heißen Atem spürte. "Gut gemacht, Mädchen!" flüsterte er. Dann fühlte sie wie seine Lippen ihre Wange streiften als er ihr einen zarten Kuss darauf hauchte. Ihr Herz begann zu stolpern und vor schreck wich sie einen Schritt zurück, was ihn zum schmunzeln brachte.
Das war nun doch zu viel für sie und ihr Herz. Hastig stürmte sie aus dem Behandlungszimmer heraus. Sie hörte noch leise sein Lachen als sie den Gang entlang hastete. Als sie schließlich ihr Büro erreichte, eilig die Tür hinter sich schloss und sich auf ihren, immer noch nicht gerade sehr bequemen, Stuhl fallen lies klopfte ihr Herz noch immer wie wild.
Er hatte sie geküsst. Ok, nur auf die Wange, aber das war mehr als unerwartet. Bei dem Gedanken daran beschleunigte sich ihr Herzschlag noch mehr, was fast nicht möglich war. Sie begann tief ein und aus zu atmen um sich zu beruhigen. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm....
Am späten Nachmittag fühlte Harleen eine gewisse Erleichterung als sie schließlich ihre Haustür aufschloss. Sie ging direkt ins Wohnzimmer und lies sich auf ihr Sofa fallen. Eine Zeit lang starrte das Smartphone in ihrer Hand an, unschlüssig ob sie Nick anrufen sollte oder nicht.
Sie erschrak als das Smartphone auf einmal in ihrer Hand zu vibrieren begann. Das Display zeigt den Namen von Nick an. Sie musste lächeln. Es war, als würde er spüren, dass sie ihn brauchen würde. Harleen nahm den Anruf entgegen und hielt sich das kleine Gerät an ihr Ohr."Hey Nick" sagte sie und die Erschöpfung war ihr selbst durch das Telefon anzuhören. "Du klingst schrecklich Harls" begrüßte er sie. Sie musste lächeln. Das war typisch Nick. "So fühle ich mich auch" sagte sie schließlich. "Ich bin in 10 Minuten da" sagte Nick nur und hatte aufgelegt. Harleen wusste nicht ob sie verärgert oder erfreut sein sollte. In all den Jahren hatte sich Nick nicht verändert. Er hatte schon immer, seit sie sich kannten, alles stehen und liegen lassen wenn es ihr schlecht ging. Und das mit der ordentlichen Begrüßung oder Verabschiedung am Telefon war schon immer eines seiner Defizite in so einem Fall gewesen.
Eigentlich wollte sie ja mit ihm reden, sonst hätte sie selber das Handy nicht mit der Überlegung ihn anzurufen angestarrt, doch sie wusste nicht ob sie es ihm erzählen konnte, wenn er ihr gegenüber stehen würde. Wenn er sie wieder mit diesem Blick ansehen würde den er immer hatte, wenn es ihr schlecht ging. Diese Mischung aus Mitleid, Verständnis und Zuneigung. In diesen Momenten bröckelte Nicks sonst so coole Fassade und sie konnte sehen was er für sie Empfand. Eine Liebe die sie nie erwidern konnte und würde, denn sie war nicht fähig zu lieben. Zumindest hatte sie das immer gedacht.
Sie wunderte sich nicht als nach etwas mehr als 10 Minuten die Türklingel ertönte. Lächelnd öffnete sie die Tür. Nick zog sie augenblicklich in eine feste Umarmung und legte seine Wange an ihr Haar. Ihre Kopf lehnte dadurch an seiner Brust und sie konnte seinen Herzschlag hören. Dieser hörte sich ungefähr so an wie sich ihr Herz vorhin angefühlt hatte. Auch wenn es ihr unangenehm war, so wusste sie, dass es sinnlos war ihn jetzt von sich weg zu stoßen. Und es wäre unhöflich gewesen, nachdem er sich so beeilt hatte. Nach einiger Zeit schließlich lockerte er seine Umarmung und sie schob ihn sanft von sich. Sie trat ein Stück zur Seite, sodass Nick eintreten konnte, was dieser dann auch tat. Sie schloss die Tür hinter sich, ohne den schwarzen SUV zu bemerken der auf der anderen Straßenseite stand.
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Mad love - The Beginning
FanficDr. Harleen Quinzel entscheidet sich nach ihrem Studium im Arkham Asylum zu arbeiten und trifft dort auf den wahnsinnigsten und gefährlichsten aller Insassen, den König von Gotham, Joker. Während sie versucht ihn zu heilen versucht der Joker den w...