Chapter 12| Schlafmangel

256 15 6
                                    


„Also?" Victor saß der braunhaarigen Frau gegenüber. Dampf stieg von den Tassen vor ihnen in die Luft. Sam hatte ihrem Besucher praktisch einen Tee aufgezwungen, ob es nun nett gemeint war oder zur Ablenkung dienen sollte, konnte der Auftragsmörder im Moment nur schwer sagen, jedoch interessierte ihn diese Tatsache momentan nicht besonders, seine Aufmerksamkeit lag auf der jungen Frau, welche noch für eine Weile schweigend den Tee in der Tasse betrachtete, nach dieser griff und in einer langsamen Bewegung zu ihrem Mund führte.

„Sam." Victor räusperte sich und warf ihr einen genervten Blick zu. Angesprochene schielte über dem Tassenrand zu ihm hinüber. „Was gibt's?", grinste sie in den Behälter hinein und spürte, wie ihr Gegenüber ihr einen leichten Tritt gegen das Schienbein versetzte. „Hör auf damit.", warnte er sie, doch erkannte sie ein leichtes Schmunzeln in seinem Gesicht. „Wovon redest du?" Sie stellte die Tasse zurück auf die Tischplatte und sah zu ihm. „Du weichst meiner Frage aus.", brachte er es direkt auf den Punkt und beobachtete, wie die Braunhaarige ertappt zu grinsen begann. „Jetzt lass die Kinderspiele sein.", ermahnte er sie und seine Miene wurde wieder ernst. „Warum?", fragte Samantha. „Diese Kinderspiele würden dir nicht schaden.", grummelte sie. „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas." - „Spielverderber..." Die junge Frau rückte mit dem Stuhl näher an den kleinen Küchentisch und stützte sich mit ihren Ellenbogen darauf ab. „Was ist also dein Problem?", fragte sie und bemerkte, wie der Anzugträger ein leises Seufzen von sich gab. „Das gleiche, wie vor fünf Minuten.", gab er leise zur Antwort und beobachtete, wie Sam gähnte. „Sie wollten Fragen an mich stellen, mehr nicht.", versicherte sie. „Was für Fragen?" - „Ob ich etwas Auffälliges gesehen habe.", murmelte sie und gähnte ein weiteres Mal. Ihr Gegenüber sah sie verwirrt an. „Wovon sprichst du?" - „Meine Güte...ich bin müde.", jammerte Sam und vergrub ihr Gesicht in der Tischplatte. „Sam." - „Verdammt, ja!", nuschelte die Frau schläfrig und raffte sich auf, als sie den Blick ihres Freundes auf sich spürte. „Beantworte einfach meine Frage. Ich verstehe, dass du müde bist, aber versuch es doch bitte wenigstens." - „Deine Frage beantworten.", wiederholte sie und brachte ein gequältes Lächeln zustande. „Das hab ich heute schon getan.", dachte sie laut. „Ich habe diesen blöden Polizisten schon genug Fragen beantwortet und jetzt verlangst du das Gleiche von mir."

Victor schloss seine Augen. „Fass dich kurz.", sagte er und beobachtete seine Freundin leicht überfordert. „Sie haben mich wegen diesem Willes ausgefragt.", kam es von Samantha. „Sie haben gedacht, ich hätte was bemerkt, als er umgebracht wurde...dabei bin ich doch die Mörderin.", nuschelte sie vor sich hin und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Tee. „Ich wurde von diesem Harvey Bullock angesprochen, kurz bevor ich meinen Auftrag ausgeführt hatte. Jetzt dachten sie, ich könnte ihnen als Zeuge weiterhelfen, weiter nichts." - „Sie behandeln also deine Morde?" Die Frau nickte leicht. „Bis jetzt gibt es keine Probleme. Verfall also nicht in Panik, ja?" - „Das tue ich schon nicht.", versicherte Victor ihr. „Aber du darfst diese Tatsache nicht vernachlässigen. Wie willst mit zwei Kommissaren im Rücken weiter arbeiten?" Sam zuckte mit den Schultern. "Da fällt mir noch was ein.", kam es als Antwort. „Und dass ich so was nicht vernachlässigen darf, weiß ich selber..." - „Dann ist ja gut." Victor erhob sich, die Frau folgte seinen Bewegungen mit ihrem Blick. „Zurück zu Falcone?"

Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht, bis jetzt hab ich nichts zu tun.", antwortete er und lief um den Tisch herum. „Du aber solltest ins Bett.", erwiderte er und griff nach ihrer leeren Teetasse. „Sonst kippst du noch um." Er stellte die beiden Behälter in die Spüle. „Du hast frei?" Victor schnaubte amüsiert. „Das kann ich bei diesem Beruf nur schwer behaupten.", antwortete er. „Aber wie es mir momentan scheint, gönnt der Boss mir eine Auszeit, ja." Sam sah zu ihm hinauf. „Wo gehst du dann hin?", fragte sie und gähnte.

„Warum fragst du?" Sie zuckte mit den Schultern. „Nur so.", log sie und richtete sich in auf ihrem Stuhl auf. „Nun, ich habe meinen eigenen Wohnplatz.", antwortete der Anzugträger. „Aber wahrscheinlicher werde ich noch in der Stadt unterwegs sein, es kann immer sein, dass Falcone mich wieder sprechen möchte." - „Ach so." Sam schwieg einen Augenblick. „Wann bekommst du deinen Schlaf?" Victor begann zu grinsen. „Worauf willst du hinaus?" Die Frau zuckte mit ihren Schultern. „Ich bekomme ihn irgendwann noch.", antwortete er und lehnte sich an den Kühlschrank, sah zu seiner Freundin hinüber, welche drauf und dran war, am Küchentisch einzunicken. „Schlaf ist wichtig, weißt du?", kam es von ihr und sein Grinsen wurde breiter. „Das ist mir bewusst.", versicherte er ihr. „Aber ich scheine mit wenig besser auszukommen, als ein gewisser Jemand."

„Bleib doch hier.", bat Sam, als sie sich erhob und zur Küchentür hinüber torkelte. Victor hob eine nicht vorhandene Augenbraue und sah skeptisch zu ihr herüber. „Warum das?" - „Du brauchst ebenso deinen Schlaf, wie ich.", antwortete seine Freundin. „Ach ja?",schmunzelte der Mann und beobachtete die Frau. „Und wo soll ich nach deiner Meinung die Nacht verbringen?" - „Wo?" Victor nickte. „Du besitzt eine Küche,ein Bad und ein Schlafzimmer, Flur ausgeschlossen.", erinnerte er sie. „Ich schlafe auf dem Boden, du im Bett.", schlug die Frau vor und sah, wie der Mann zu schmunzeln begann. „Abgesehen von der Tatsache, dass du kein Alkohol trinkst, lässt dich Schlafmangel fast genauso betrunken erscheinen.", sagte erund schüttelte seinen Kopf. „Leg dich hin und überleg es dir das nächste Mal lieber doppelt, ob du noch spät einen Fuß vor die Tür setzen solltest.", meinte er und ging an ihr vorbei in den Flur. „Du brauchst jetzt Schlaf, ich sehe dichdann bestimmt irgendwann noch mal." Die Braunhaarige folgte ihm zur Wohnungstür. „Bitte informiere mich sofort, wenn es Probleme mit dem GCPS geben sollte."

_______

ca. 982 Wörter

A/N: Dieses Kapitel ist nicht besonders gut geworden, so bin ich damit nicht nur sehr unzufrieden, sondern scheint es mir auch nicht besonders ernst. Ich entschuldige mich dafür, falls es etwas langweilig sein sollte! ^^"

Wie immer würde ich gerne darum bitten, allmögliche Fehler, die dem Leser aufgefallen sind, bei mir zu melden :)

Grüße.

Red-backed shrike|Gotham-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt