Chapter 26| Russisch Roulette

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Über das komische Verhalten des Rothaarigen hätte Sam sich ehrlich gesagt noch den ganzen Tag den Kopf zerbrechen können. Doch hielt sie es für ratsamer, sich vorerst mit etwas anderem zu beschäftigen, als den Gedanken an Jerome, der seit den letzten Tagen mehr ihres Lebens einnahm als ihr eigentlich recht war.

Am Esstisch hatte Galavan die kleine Truppe in die nächsten Schritte eingewiesen. Irgendetwas, wo die Maniax so richtig durchstarten durften. Samantha hatte schon ab der Stelle der Busübernahme nur noch mit halbem Ohr zugehört, so erschien ihr die ganze Sache „Auslauf für die Jungs" doch sehr wie die Haltung eines Haustieres und um ehrlich zu sein, hatte sie von Anfang an nur wenig Lust auf die ganze Aktion gehabt und überlegt, ob ihr denn nicht auch so etwas wie eine kleine Auszeit gegönnt werden würde.

Mittlerweile war sie sich zwar schon fast zu sicher, dass sich in Gotham während ihrer Abwesenheit viel geändert haben musste, doch war sie im Moment relativ positiv gestimmt, wenn es um die Suche ihres alten Freundes ging.

Mit Sicherheit würde es ihr durch ein wenig Rumfragerei relativ rasch gelingen, dessen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Vielleicht war Gotham eine nicht gerade kleine Stadt, doch Namen wie Zsasz hatten in der Unterwelt eine Bedeutung gewonnen und es gab immer irgendwen, der von bestimmten Dingen wusste und die einen oder anderen Informationen aufgeschnappt hatte. Jemand würde schon wissen, wo er sich herumtrieb, „Selbst über seine Aufträge wird immer jemand informiert sein, der es eigentlich gar nicht wissen dürfte.", ging es ihr durch den Kopf.

Momentan saß Samantha auf ihrem vorrübergehenden Bett, in ihrem vorrübergehenden Zimmer und schaute mit nachdenklichem Blick aus dem Fenster der Galavan Residenz, aus der sie sich sehnlichst zu verschwinden wünschte. Was immer es war, weshalb Theo sie auch befreit haben sollte, was immer es sein sollte, warum er sie hier brauchte...das was letztendlich aus allem herauskommen würde, diente mit Sicherheit nur seinem eigenen Nutzen, und nur ihm allein – Und sollte sie sich dabei irren, änderte das nichts daran, dass die Brünette diesen Kerl einfach nicht leiden konnte. Er hatte dieses gewisse Etwas, überlegte sie, das Samatha jedes Mal zu einer Gewalttat reizte, wenn er sich auch nur in ihrer Nähe aufhielt. Wenn er sie auch nur ansprach, durchzuckte ihren Körper etwas, das sie dazu verführen wollte, besagte Gewalttaten auszuführen.

Gewalttaten, welche meist ihre Faust und sein Gesicht betrafen.

Wenn man vom Teufel sprach. Gerade ließ sie das Geräusch einer Kettensäge zusammenzucken, als Samantha in die untere Etage eilte, um sich dem Tumult klar zu machen, da fielen ihre braunen Augen auch schon auf den Mann, den sie in kürzester Zeit zu verabscheuen gelernt hatte.

Immer noch verblüfft blieb die Frau im Türrahmen stehen. Jerome stand Greenwood mit einer Kettensäge gegenüber. Besagter Kannibale hatte in diesem Moment die scharfe Klinge eines Katanas auf den Rotschopf gerichtet. „Was um Gottes Willen hab' ich verpasst?", stammelte sie fassungslos und die drei Männer drehten sich bei dem Klang ihrer Stimme in ihre Richtung. „Oh, nichts Bestimmtes!", antwortete Jerome mit einem Lächeln und warf die Kettensäge gedankenlos zur Seite. Samantha verzog ihr Gesicht, das wird eine schöne Macke im Fußboden hinterlassen. „Nichts Bestimmtes...", ließ der Kannibale grinsend wiederhallen. „Ich hab dem Kleinen nur gezeigt, wer hier der Boss ist.", fügte er hinzu. Jerome verzog sein Gesicht zu einer Fratze. „Du?", entgegnete er in einer provokanten Ungläubigkeit. „Du bist vielleicht Kapitän Witzfigur." Greenwood verengte seine Augen zu Schlitzen. „Ach ja? Nur um dich daran zu erinnern, ich habe die Stadt terrorisiert und mindestens ein Dutzend Frauen getötet." Der Rotschopf schnaubte amüsiert. „Na und?" – „Nun, was hast du getan?" Greenwood lehnte sich zu dem jüngeren Mann hinüber und tippte ihn an die Brust. „Deine Mami getötet? Wie süß." – „Lass das!" Zischend packte Jerome die Hand des Kannibalen und zerrte diese von sich. „Jeder mag mal klein anfangen, aber ich habe Ambitionen und große Pläne. Glaub mir das." Seine Augen funkelten gefährlich auf, als er die Hand seines Gegenübers weniger sanft aus seinem Griff entließ.

„Ist das euer Ernst? Wenn ihr mich fragt, ist unsere Position schon beschissen genug.

Macht es doch nicht noch unnötig komplizierter.", seufzte die Brünette und schüttelte

ungläubig ihren Kopf. „Miss Lloyd hat Recht, Männer.", stimmte ihr da Galavan zu und griff nach einer kleinen Handfeuerwaffe. „Also schlage ich vor, dass dieser Konflikt so schnell es geht." Damit leerte er den Revolver aus und steckte die übrig gebliebene Patrone in die Trommel. „Ihr kennt das Spiel doch, oder?", fragte er und blickte prüfend zur braunhaarigen Frau hinüber, als er die Trommel der Waffe drehte. „Oh, ich liebe es.", erwiderte Jerome mit leuchtenden Augen und griente drohend in die Richtung seines Rivalen. „Das wird richtig Spaß machen, nicht?" – „Nein!", kam Sam dazwischen. Ihren Kopf wild schüttelnd schritt sie eilig zu den drei Leuten hinüber. „Habt ihr sie nicht mehr alle?", fragte sie entsetzt und griff ohne nachzudenken nach der Waffe in Galavans Händen. „Ich weiß nicht, was sie für uns noch alles geplant haben, aber wenn sie uns tatsächlich so dringend brauchen, wie es den Anschein macht, dann halte ich es für höchst unvorteilhaft, wenn sich einer „ihrer Männer" eine Kugel in den Kopf jagt." – „Ach wirklich?" Theo Galavan hatte seinen Körper nun vollkommen in ihre Richtung gewandt. Mit hochgezogener Augenbraue ließ er seinen Blick über ihr Gesicht gleiten. „Interessanter Einwand, meine Liebe.", nickte er und ergriff ihre Hand. „Aber ich glaube, die Beiden werden ihre Entscheidung selbst schließen können. Nicht war, Jerome?" Angesprochener wandte seinen Blick von Sams Hand ab und blinzelte verwirrt, als er zu seinem Chef aufsah. „Ich denke schon.", antwortete er langsam. Zufrieden mit der gegebenen Antwort entnahm der Anzugträger den Revolver von der Frau, auf dem seine Hand nun schon eine Zeit lang weilte.

Geschlagen hob Samantha ihre Hände. „Gut, macht wie ihr meint." Kopfschüttelnd ließ sie sich auf einen roten Sessel fallen und beobachtete das Geschehen. „Frauen können so impulsiv sein, findet ihr nicht?", hörte sie Galavan zu den beiden Männern sagen, als er den Revolver in Richtung Greenwood ausstreckte, der ihm mit einem einwilligenden Nicken antwortete, als Jerome einen kurzen Blick über seine Schulter und in ihre Richtung warf, seine Aufmerksamkeit jedoch schnell wieder auf seinen Gegenüber lenkte, als sich ihre Blicke trafen.

„Ich hoffe bloß, ihr wisst, was ihr da tut.", dachte die Frau, als Greenwood den Abzug betätigte.

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ca. 1050 Wörter

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A/N: Ich bin noch ab leben und diese Geschichte ist auch nicht abgebrochen. Ich weiß, dass ich praktisch seit letztem Jahr nicht mehr wirklich von mir oder diesem Projekt hören lassen habe und das tut mir auch leid, jedoch kann ich nicht einfach versprechen, ob es schnell weiter gehen wird. Für alle, die diese Geschichte noch nicht gedroppt haben: Vielen Dank für eure Geduld :)

Ich hoff wirklich, dass mich die Motivation schnell wieder findet und ich dieses Projekt dann auch flüssig weiterführen kann. Dinge waren nämlich nicht einfach in letzter Zeit, ist das Einzige, was ich jetzt noch dazu sagen möchte.

Jedenfalls vielen, vielen Dank und ich hoffe, die Geschichte ist in Ordnung soweit. Falls jemand Fehler finden sollte, fühlt euch frei, auf diese aufmerksam zu machen.

Sonst noch einen schönen Tag/Abend und bis zum nächsten Kapitel ^^


Red-backed shrike|Gotham-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt