Chapter 19| Die Insassen von Arkham

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A/N: Beim Titel habe ich mich ja wieder selbst übertroffen xD    ...sry ._.

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Die Zeit im Asylum kroch wie eine Schnecke dahin. Mit jedem Tag erschien es der Braunhaarigen, als würden die kalten Steinwände sie schon eine Ewigkeit von der Freiheit trennen. Immer dann, wenn sie sich plötzlich so ganz fehl am Platz fühle, zwischen all den anderen Insassen, wanderten ihre Gedanken zu Victor.

Sie hatte damals nie erfahren können, ob er überhaupt gewusst hatte, dass sie nach ihrem Aufenthalt im Black Gate ins Arkham Asylum abgeschoben wurde.

Sie hatte sich zu dieser Zeit nur ausmalen können, wie seine Reaktion gewesen sein könnte. Wenn sie ehrlich war, hatte sie von ihm überhaupt keine großartige Reaktion erwartet, vermutete einfach, dass er diese Tatsache mit einem Schulterzucken hingenommen haben muss. Schließlich konnte er an ihrer jetzigen Situation nichts ändern und seine Freundin war letztendlich so dumm gewesen, sich von der Polizei erwischen zu lassen.

Samantha hatte sich an den Alltag in der Anstalt gewöhnt, so lief alles nach einem strengen Plan ab, für die Brünette hatten die Tagesabläufe etwas mechanisches an sich, etwas ermüdendes. Es gab keine Abwechslung.

Zu festen Zeiten gab es Essen, Therapiesitzungen, bei denen irgendwelche Fachkräfte stundenlang auf die Insassen einredeten und es für Sam an ein Wunder grenzte, dass sie noch nie bei einer der Sitzungen eingenickt war. Helfen taten diese Therapien übrigens auch nicht, denn es machte nicht den Anschein, als würden sich die Therapeuten überhaupt darum zu bemühen. Für alle hier waren die Insassen nichts als Verbrecher. Ungeziefer, das es nicht besser verdient hatte, als in diesem Rattenloch herumzusitzen, abgeschnitten vom Rest der Welt. Von Gotham, von ihrem Zuhause.

Die Zeit, welche die Häftlinge ansonsten nicht in ihren Zellen verbrachten, befanden sie sich für gewöhnlich im Aufenthaltsraum, jämmerlich eingerichtet, diente dieser zur gleichen Zeit als Speisesaal und es war nicht selten, dass man während den Freizeiten hier und da Essensreste erspähen konnte. Unter ständiger Bewachung der Wärter war das Leben im Asylum dann perfekt.

Sam gähnte und streckte sich, während sie im Stillen ein weiteres Mal diesen Ort verfluchte, beobachtete sie die anderen Insassen, viele kannte sie nicht, so hatte sie sich bemüht, unter den Leuten eher unbemerkt zu bleiben, doch hatten sich einige der Verbrecher schon einen Namen gemacht.

Beispielsweise gab es da Richard Sionis, laut dem, was die Frau wusste, hatte er in seinem Unternehmen für Aufsehen gesorgt, er war nicht lange nach der Braunhaarigen nach Arkham gekommen. Arnold Dobkins war ein schizophrener Vergewaltiger. Eine Person, von der sich die Frau lieber fern hielt, ebenso wie von Robert Greenwood, einem Kannibalen, der schon ein Duzend von Frauen auf dem Gewissen haben sollte, wenn Samantha so darüber nachdachte, zweifelte sie an der Echtheit dieser Aussage ein wenig.

Aaron Helzinger, ein Riese von einem Mann, war der Brünette schon ungeheuer, wenn er sich zufällig in ihrer Nähe aufhielt. Was bei Greenwood eine Fettschicht war, bestand bei ihm aus Muskeln, so hatte er seine Familie mit bloßen Händen ermordet, bevor er nach Arkham gekommen war.

Dann gab es da noch Barbara Kean, hier in Arkham wegen Mord an ihren Eltern. Eine der interessantesten Fälle von Insassen, wie die braunhaarige Frau fand und beobachtete schweigend, wie die blonde Frau die Seite eines Magazins umblätterte, in welchem sie zu lesen schien. Ihr Blick wirkte gelangweilt und das Gesicht der Frau verzog sich zu einem genervten Ausdruck, als sie hörte, wie sich rasche Schritte ihrem Platz näherten.

„Hallo Schönheit!" Der Rotschopf sprang auf den Stuhl gegenüber der Blondine. „Ich bin Jerome.", stellte er sich vor und Barbara verdrehte gut sichtbar ihre Augen, als sie von der Zeitschrift aufblickte und ein "Zieh ab, Ginger.", in die Richtung des Mannes schickte.

„Ich wollte nur höflich sein.", knurrte Jerome, Sam konnte etwas in seinen Augen aufblitzen sehen. „Warum bist du hier?", hörte sie ihn fragen. „Hab' meine Eltern getötet.", kam es von der Blondine in einem gleichgültigen Ton, als sie weiter im Modemagazin las und nicht für einen Moment ihren Blick hob.

Jerome gab einen überraschten Laut von sich. „Genau wie ich!", entgegnete er. „Nun ja, meine Mutter.", korrigierte er sich, jetzt war Sam an der Reihe, ihre Augen zu verdrehen. Was schien sie die Blonde zu diesem Zeitpunkt doch zu bemitleiden, so war sie schon allein vom Beobachten genervt von dem jungen Mann, welcher im nächsten Moment in die Richtung von Richard Sionis nickte.

Die Braunhaarige zuckte, nun deutlich uninteressierter, mit ihren Schultern und zog sich auf die Fensterbank zurück. Ihr Blick glitt zum runden Fenster, durch welches helles Tageslichtstrahlte, was würde sie jetzt nicht dafür tun, einen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen, selbst den Verkehrslärm war ihr lieber, als das Asylum.

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ca. 741 Wörter



A/N: Ein sehr kurzes Kapitel, deswegen schonmal sorry. Man könnte es als Einführung in den nächsten "Abschnitt"(?) dieser Fanfiktion sehen.

Hoffe, es gefällt euch und Vielen Dank für 1.5k :D

Red-backed shrike|Gotham-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt