Chapter 17| Höre auf dein Bauchgefühl

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„Wenn es ihnen nichts ausmacht, würden wir dann eine Ihrer Haarsträhnen mit der gefundenen vergleichen.", erläuterte der Brillenträger, wusste er innerlich doch genau, dass der jungen Frau vor ihm eh keine andere Wahl blieb, als sich zu fügen.

Samantha lächelte nervös. „Klar.", stimmte sie zu, Nygma warf ihr einen verwunderten Blick zu. „Und das macht ihnen nichts aus?", fragte dieser und sah ihr prüfend ins Gesicht. Sam zuckte hastig mit ihren Schultern. „Natürlich macht mir das was aus.", begann sie vorsichtig, als sie spürte, wie ihr Herz wieder wie wild zu schlagen begann. „Aber..." - „...aber?" Ihr Gegenüber zog erwartungsvoll eine Augenbraue in die Höhe. „Ich habe eh keine andere Wahl.", fügte die Braunhaarige hinzu. „Korrekt.", murmelte der junge Kriminaltechniker und drehte sich zu einem Tisch um.

„Keine Angst.", kam es irgendwann von ihm, als er sich mit einer Schere zu ihr umdrehte. „Ich werde ihnen schon keine Glatze schneiden.", meinte er und ein scherzendes Lächeln bildete sich auf seinem blassen Gesicht. „Sicher doch.", bemerkte die Frau knapp und ihr Körper versteifte sich, als der Forensiker auf sie zukam. „Ich stecke schön in der Tinte.", dachte sie und musste untätig miterleben, wie der Mann ihre abgeschnittene Haarsträhne schließlich in eine beschriftete Tüte packte, diese auf den Tisch hinter sich und die Schere beiseite legte.

Vor dem Dienstzimmer des Kriminaltechnikers ließ sich die Brünette überfordert an die Wand fallen, ihre rechte Hand griff nach dem Mobiltelefon in ihrer Hosentasche. „Nicht hier.", rief sie sich in den Kopf und blickte um sich. Der Gang, auf dem sie sich befand war leer, doch wusste sie, dass Edward sich noch immer im Raum hinter der Tür neben ihr befinden musste. Sie solle auf Detective Gordon und Bullock warten, hatte er gesagt, bevor er sie aus dem Zimmerchen gelassen hatte. Also stand sie nun hier, mit nachdenklichem Blick rutschte sie die Wand hinab und ließ sich auf dem harten Boden des Polizeipräsidiums nieder. Wieso sie noch hier war, wunderte sie sich, so hatten sich schon genug Möglichkeiten geboten, einfach abzuhauen, die jetzige Situation war eine davon. Etwas in ihrem Kopf versicherte ihr jedoch noch das Gefühl von Hoffnung und sagte, dass es die anderen nur misstrauisch machen, wenn sie jetzt einfach verschwinden würde. Etwas in ihr sagte, sie würde sofort für den Mörder gehalten werden und das wollte sie nun wirklich nicht. Samantha wollte sich auf ihr Bauchgefühl verlassen, redete sich ein, dass dieses sich schon in früheren Situationen als hilfreich erwiesen hatte und die Wahrscheinlichkeit sehr gering war, dass sie damit falsch liegen konnte. Ein Fehler.

Als die beiden Männer, welchen die Braunhaarige dieses Schlamassel zu verdanken hatte, endlich erschienen, waren bereits zehn Minuten vergangen. Bei den plötzlich zu hörenden Schritten, fuhr die Hand der Brünette in ihre Jackentasche, doch als sie die Stimme Gordons vernahm und den Kopf anhob, zog sie diese hastig zurück und richtete sich auf. „Gut zu sehen, dass sie gewartet haben.", zwinkerte der Hutträger ihr zu und betrat nach seinem Partner das Büro des Kriminaltechnikers.

„Nygma!" Harvey klopfte gegen den Türrahmen, das plötzliche Geräusch ließ den Brillenträger zu den Polizisten herumfahren. „Da sind sie ja.", kam es von ihm, als er nach der Tüte griff. „Miss Lloyd hat bereits auf sie gewartet.", informierte er und beobachtete, wie der ältere Mann nickte. „Das wissen wir, sie stand die ganze Zeit neben ihrer Tür." - „Das ist mir bewusst." Nygma schob seine Brille zurecht und übersah das Augenverdrehen seines Gegenübers.

„Gut." Der Kriminaltechniker räusperte sich. „Wenn es ihnen nichts ausmacht, werde ich den Hinweis dann mit der Strähne der Verdächtigen vergleichen." - „Mach das, wir geben dem Captain Bescheid.", kam es von Harvey, als er sich auch schon wieder umdrehte um den Raum zu verlassen. „Danke. Gut zu hören, dass sie sich dafür freiwillig melden." Jim lächelte dem Brillenträger für einen kurzen Moment zu. „Ich bin sicher, dass Captain Essen ihre Arbeit ebenso schätzen wird, wie wir.", fügte er hinzu, als er die Unhöflichkeit seines Partners realisierte. „Nichts gegen eine kleine Herausforderung.", versicherte Edward mit einem motivierten Grinsen uns sah, wie sich nun auch James Gordon an die Brünette wandte.

Red-backed shrike|Gotham-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt