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Nach einen kurzen Fußmarsch war der Professor endlich mit Hermine in den Armen im Krankenflügel angelangt. Madame Pomfrey hatte sie mit eifrig in ein Krankenbett bugsiert, nachdem Severus ihr hektisch versichert hatte, er habe Hermine natürlich so schnell es eben ging hier her gebracht.

Madame Pomfrey kam es anscheinend nicht komisch vor, dass sich Hermines Lehrer so un sie sorgte, ja, sie sogar hergetragen hatte. Schließlich hätte er auch einfach einen Schwebezauber anwenden können. Er setzte sich neben ihr Bett, als die Madame ihn endlich mit Hermine allein ließ.

Wortlos war sie mit ein paar Fläschchen in der Hand hinter einem Vorhang verschwunden. Severus blickte sich um und beugte sich dann vor, um Hermine sanft das Haar aus dem Gesicht zustreichen. Sie war so schön und klein. Zerbrechlich.

So lange schon hatte er sie so berühren wollen. Doch er war ihr Lehrer. Das durfte er nicht. Außerdem hatte er sich selbst und auch Professor Dumbledore versprochen, Lily Evans immer zu lieben.

Aber Hermine ging ihm seit dem 1. Schuljahr nicht mehr aus dem Kopf. Zuerst war sie ihm nur negativ aufgefallen, doch nach den ganzen mutigen Dingen, die sie getan hatte, hatte Severus nur noch Bewunderung ihr gegenüber verspürt. Er selbst wusste ja nur zu gut, wie schwierig es war, sich dem dunklen Lord zu widersetzen. Um seine Gefühle zu verbergen, war Severus keine Gelegenheit entgangen, um Hermine in aller Öffentlichkeit zu demütigen.

Nur, damit alle glaubten, dass er sie hasste. Nun hasste er sich dafür.

Hermines Gesicht strahlte pure Hitze aus. Severus spürte auf einmal, wie ihm die Angst, Hermine zu verlieren, wie bittere Galle den Hals hinaufkam, obwohl sie nur Fieber hatte. Er hätte nicht mit ihr schlafen dürfen. Er trug die Schuld an ihrem Zustand. Er allein.

Er würde nie eine Chance bei ihr bekommen, das wusste er. Hermine war mit dem kleinen Wiesel zusammen und Potter hasste ihn mehr als alles Andere. Außerdem war er zu alt für sie und ihr Lehrer. Dumbledore würde niemals eine Beziehung zwischen einem Lehrer und einer Schülerin dulden.

Sein Herz wurde mit einem Mal furchtbar schwer.
Hermine schlug die Augen auf. Das erste, was sie sah, waren die ihr bekannten schwarzen Augen von Snape. Sie sollte erschrocken sein, aber sie fühlte seine warme Hand auf ihrem Kopf liegen und war seltsamerweise einfach zufrieden damit, seine Hand zu spüren.

"Du bist noch hier?", fragte sie etwas dümmlich. Er zog die Augenbrauen überrascht hoch, da er noch nicht an das Du gewöhnt war und antwortete: "Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht, Hermine. Außerdem bin ich an dem ganzen Schlamassel hier schuld. Ich hätte niemals mit dir schlafen dürfen. Und ich werde es auch nie wieder tun. Versprochen."

Hermine konnte nicht klar denken. Ob dies an ihrem gesundheitlichen Zustand lag oder an Snapes Anwesenheit, wusste sie nicht. Aber eins wusste sie ganz genau: Sie wollte mehr. Sie wollte diese... Affäre?

"Aber, ich will es! Das kannst du nicht tun. Tu es nicht!", flehte Hermine ihn an. Es war absurd. Sie bat ihren Lehrer ganz offiziell um eine Affäre. Warum? Das wusste sie selbst nicht. Snape blickte sie lange an, als suche er etwas in ihrem Gesicht.

Dieses Mädchen hatte ihn Dinge fühlen lassen, von dessen Existenz er nie zu träumen gewagt hatte. Und es bat ihn, um Sex. Sie wollte ihn. Das war unmöglich. Dennoch durchströhmte Severus Adern plötzlich einfach nur Glück. Reines Glück darüber, dass es Hermine gab.

Er wusste natürlich, dass Hermine nie etwas für ihn empfinden könnte, doch es machte ihn euphorisch, dass sie ihn zumindest auf sexueller Ebene wollte. Auf der anderen Seite wollte er sie auf keinen Fall in schwierigkeiten bringen und ein Verhältnis zwischen ihnen beiden würde auch seinen Job gefährden, wenn es jemals herauskäme.

Doch auch Severus wollte Risiko. Abenteuer. 

Er schlug die Augen nieder wie eine weise Eule und zur Antwort gab er Hermine einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Dann stand er auf und sagte: "Schlaf jetzt." Mit ein paar großen Schritten war er aus der Tür.

The TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt