Oh was tat sie da nur? Nevilles Lippen fühlten sich nicht schlecht auf ihrem Gesicht an. Aber er war doch nur ihr Freund! Ein ganz normaler Freund. Konnte denn nichts so bleiben, wie es war?
So ganz neutral betrachtet, war es natürlich nicht abwegig, etwas mit Neville anzufangen. Hermine fragte sich gerade, was wohl gegen eine Beziehung mit Neville sprechen würde, denn im Prinzip war sie ja in keiner offiziellen Beziehung. Das mit Ron, nun, sie hatte ohnehin vor, das, was auch immer es war, zu beenden.
Klar, Neville war sicher keine Sexbombe, aber er war unbestreitbar süß und fürsorglich. Dann war da natürlich noch die "Sache" mit Severus.
Sie beschloss, nachher darüber nachzudenken. Aber jetzt musste sie ersteinmal raus aus diesem Raum.
Wie ein Aal entglitt sie Navilles Armen und sagte etwas heiser: "Ich kann das jetzt nicht, tut mir leid. Wir reden später." Mit schnellen Schritten und immernoch verheultem Gesicht stolperte sie zum Mädchenschlafsaal. Den enttäuscht blickenden Neville, dessen Arme nun nur noch nutzlos in der Luft rumhingen, ließ sie stehen.
Ans Abendessen war nicht mehr zu denken. Hermine wusste nämlich nicht, ob sie jemals wieder normal mit Neville reden konnte.
Warum hatte sie eigentlich das Gefühl, vergeben an Severus zu sein und ihn zu betrügen, nicht Ron? Für ihn war es vermutlich nur ein kleines Abenteuer mit einer Schülerin. Dieser Gedanke versetzte Hermine einen kleinen Stich.
Ihr war klar, dass sie niemals mit einem Lehrer zusammen sein könnte, selbst wenn dieser es wollte. Das kleine Stechen wurde zu einem dumpfen Schmerz, der sich auf ihr Herz legte.
Mit Neville wäre vieles einfacher.
Dann war da aber auch noch dieser jemand, der ihr etwas ins Essen gemischt hatte. Sie konnte nun nicht mehr ruhig schlafen. Was war bloß mit ihrer kleinen perfekten Welt passiert? Harry und Ron distanzierten sich auch immer mehr von ihr. Ihre beiden besten Freunde erkannten sie vermutlich nicht wieder, so sehr veränderte sie sich.
Seufzend setzte sie sich auf ihre Tagesdecke auf dem Bett. Mit dem jeweils anderen Fuß schob sie sich die Socken von den Füßen.
Dann schälte sie sich umständlich aus ihrer Robe, öffnete die Hake ihres blauen BHs hinter dem Rücken und zog ihn unter ihrem Unterhemd hervor. Hermine befand, dass das Gefühl, kurz nachdem man den BH ausgezogen hatte, das beste überhaupt war. Einfach himmlisch, nicht mehr von so einem Stück Stoff eingeklemmt zu werden.
Erschöpft und völlig verwirrt stieg Hermine schleißlich ins Bett und schlüpfte unter die große Decke. Wie ihre Füße warm wurden, bekam sie nicht mehr mit, denn da war sie schon eingeschlummert. Ob ihr letzter Gedanke Severus oder Neville gegolten hatte, wusste sie nicht mehr.
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The Teacher
FanfictionHermine steht auf einmal vor der Entscheidung, alles aufzugeben, oder den Menschen zu verlieren, der ihr am wichtigsten ist. Dieser ist ausgerechnet Severus Snape. Alle Rechte liegen natürlich bei der bewundernswerten J. K. Rowling!