Hermine und Severus bemerkten nicht, dass ganz hinten in der Ecke des Raumes noch jemand außer ihnen war. Dieser Jemand war niemand anderes als Neville Longbottom, der tief und fest schlief.
Er hatte das Abendessen also schon wieder verschlafen. Wenn er nicht abends bis spät in die Nacht seine Kröte Trevers suchen müsste, würden ihm solche Missgeschicke nicht mehr passieren.
Nun ja, sagen wir, es würde zumindest nicht mehr wegen des Schlafmangels passieren.
Heiße, weiche Lippen lagen nun wieder auf Hermines und drängten sie gegen die Wand des Schlafsaals der Jungen. Ungezügelt rangen die beiden um die Kontrolle bei diesem Kuss, während Hermine immer weiter gegen die Wand gepresst wurde.
An Severus Ohren drangen seltsame Geräusche, die sich wie das Schnarchen eines kleinen Elefanten anhörten. War das etwa Hermine?
Er trat sofort einen Schritt zurück, ließ aber seine Hände in Hermines Nacken liegen.
"Es tut mir leid, habe ich dich zu fest an die Wand gedrückt?", fragte er vorsichtig mit zusammen gekiffenen Augen, welche Hermines Gesicht zu scannen schienen.
"Nein, warum denn?", fragte Hermine ihn. Doch sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern zog ihn sogleich wieder an sich. Sie konnte ihm einfach nicht widerstehen, wenn er sie mit einem Hundeblick ansah, der so gar nicht zu seinen schwarzen Augen passte.
Aber immer, wenn sich Severus Sorgen machte legte sich ein Glanz auf seine Augen, unter dem Hermine dahinschmolz wie flüssiges Gold.
Sie hatten gerade ihr Spiel fortgesetzt, da hörte Severus wieder dieses seltsame Geräusch. Er seufzte in Hermines Haarschopf: "Heute hörst du dich sehr interessant an, wie eine wilde Löwin."
Sie musste ja nicht wissen, dass es eher nach einem Elefanten klang. Er bereute seine kleine Notlüge nicht, denn Hermines Mundwinkel verzogen sich unter seinen Küssen merklich zu einem schiefen Grinsen.
Hermine hatte zwar absolut keine Idee, was Severus damit gemeint haben könnte, aber allein schon, wie er wilde Löwin mit seinem außergewöhnlichen Akzent ausgesprochen hatte, brachte die Schmetterlinge in ihrem Bauch dazu, Achterbahn zu fahren.
Ihr Lehrer beugte seinen Kopf nun zu ihrer Kehle und führte dirt seine Küsse weiter. Hermine riss dabei lustvoll ihren Kopf in den Nacken. Etwas zu heftig, denn es knackte ein bisschen in ihrem Nacken.
Sie hatte keinen Schmerz gespürt, aber erschrocken auseinander gefahren war das Paar trotzdem. Severus Augen waren riesig. "Bist du in Ordnung?"
Hermine kicherte: "Natürlich, ich war nur etwas zu stürmisch."
Auf einmal gesellte sich eine andere Stimme zu ihrer Unterhaltung: "P-prof-fessor Sn-Snape? Was tun sie hier? Und Her-Hermine? Das ist der Jungenschlafsaal!"
Neville saß wach mit erschrockener Miene auf seinem Bett.
Die Köpfe der anderen beiden Personen im Raum hatten sich blitzschnell zu ihm gedreht. Hermine war aus Reflex einen großen Schritt von ihrem Lehrer zurückgetreten, stieß dabei aber hart gegen die Wand.
"Au", keuchte sie. Ein Instinkt wollte Severus Hand dazu zwingen, sich nach Hermines Gesicht auszustrecken und ihre Wange zu streicheln.
Doch er konnte ihn noch gerade so unterdrücken.
"Miss Granger, ich muss gehen," sagte er kühl und lief mit schnellen Schritten zum Ausgang. Hermine hatte die Luft angehalten und hörte noch, wie das Portrait der fetten Dame aufschwang."Herm-mine, was ist h-hier los?", forderte Neville zu erfahren.
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The Teacher
FanfictionHermine steht auf einmal vor der Entscheidung, alles aufzugeben, oder den Menschen zu verlieren, der ihr am wichtigsten ist. Dieser ist ausgerechnet Severus Snape. Alle Rechte liegen natürlich bei der bewundernswerten J. K. Rowling!