Jennie Pov
Kibum und Ich sitzen alleine auf dem Pausenhof, da es relativ kühl ist, verbringen die anderen deren Mittagspause lieber drinnen in der Cafeteria und essen was Warmes. Somit sind wir hier vollkommen alleine, was jedoch auch der Plan war. Ich habe absolut keine Lust darauf irgendwen um mich herum zu haben und wäre Kibum nicht für mich da, dann säße ich hier nun alleine. Da Kibum von alldem Bescheid weiß und ich ihm nichts vormachen muss, habe ich ihn gebeten, mir etwas Gesellschaft zu leisten.
Minhee hätte mich ausgefragt, da ich ziemlich schlechte Laune habe und ich bin absolut nicht in der Lage irgendwem Fragen zu beantworten. Reden will ich generell nicht unbedingt mit irgendwem, Kibums Nähe hingegen ist ertragbar. Er ist immerhin, neben Minhee, mein bester Freund und zurzeit ertrage ich seine Nähe einfach besser, als Minhees.
Da Kibum und Ich uns noch nicht offiziell getrennt haben, hat er Bongyoung gebeten, Minhee ein wenig abzulenken und ihr einzureden, dass Kibum und Ich Zeit für uns alleine wollen. Eigentlich war es auch Kibums Aufgabe, mich ein wenig abzulenken, aber tatsächlich stellt sich das als gar nicht mal so leicht raus. Meine Gedanken schweifen ständig zu Jisoo, egal, wie sehr ich versuche, sie aus meinem Kopf zu bannen.
„Iss wenigstens das, Jennie", fordert Kibum mich auf und hält mir einen Riegel Schokolade hin. „Bitte", fügt er noch hinzu und nachdem ich einen Blick in sein besorgtes Gesicht werfe, gebe ich mit einem Seufzen nach. Ich meine, ein wenig Essen sollte nicht schaden, außerdem soll Schokolade ja angeblich die Laune heben, nicht?
„Meine Beziehung ist schon zu Ende, bevor sie überhaupt angefangen hat." Ich muss gestehen, dass ich wahrscheinlich selber bereits genervt von mir wäre, wenn ich an Kibums Stelle stehen würde. Aber ich habe alles lange genug in mich hinein gefressen, da ist es mal eine angenehme Wechslung, sich bei irgendwem ausheulen zu können. „Ich war so glücklich darüber, endlich einen Schritt weiter gehen zu können. Ich dachte wirklich, dass sich jetzt alles zum Positiven verändert. Gott, ich weiß nicht einmal, was genau ihr Problem ist. Schließlich redet sie ja nicht mal mit mir. Aber es ist einfach nur ein scheiß Gefühl, fallen gelassen zu werden, obwohl man sich das genaue Gegenteil erhofft hat."
Ich lege die leere Packung des Riegels zur Seite und kuschele mich an Kibums Arm, lehne meinen Kopf gegen seine Schulter. Kibums Nähe war schon immer unglaublich tröstend, woran das liegt, kann ich jedoch nicht sagen. Er muss nicht einmal was dazu sagen, seine Anwesenheit reicht mir vollkommen. „Das wird schon. Ich meine, sie hat nicht mal wirklich Schluss gemacht. Wer weiß, vielleicht meldet sie sich bald wieder bei dir und hat irgendeine Erklärung."
Er lässt seine Hand durch meine Haare wandern, ehe er seinen Kopf auf meinen ablegt, welcher nach wie vor auf seiner Schulter ruht. „Und wenn nicht, dann ist sie es ganz einfach nicht wert. Du findest jemand besseres und bis dahin hast du ja mich."
Er hat recht. Ich meine, wenn Jisoo mich nach alldem wirklich fallen lassen will und das, obwohl sie mir so gut zugeredet hat, dann ist sie es wahrscheinlich einfach nicht wert. Das kann ich mir zwar einreden, aber das ändert nichts daran, dass mein Herz leidet. Letztendlich kann ich nämlich nichts an meinen Gefühlen für sie ändern. Ich kann höchstens versuchen, sie zu verdrängen, bis sie verschwinden, was sich als wirklich schwierig erweisen wird.
„Ich will nicht zwischen dir und Bongyoung stehen. Du könntest jetzt bei ihm sein, stattdessen sitzt zu hier mit mir in der Kälte und musst dir anhören, wie arm dran ich bin", seufze ich. Kibum hebt daraufhin seinen Kopf wieder an und ich kann deutlich seinen Blick auf mir spüren. „Yah, Jennie. Sieh mich an", er legt eine Hand unter mein Kinn und zwingt mich, ihn anzusehen.
„Du stehst nicht zwischen mir und Bongyoung, wag es ja nicht, sowas überhaupt zu denken. Ich bin gerne hier bei dir und nicht nur, weil ich Mitleid mit dir habe oder du das von mir erwartest. Ich würde hier auch sitzen, wenn du mich nicht darum gebeten hättest. Du kannst dich so viel über deinen Kummer auslassen, wie du willst und ich werde trotzdem hier sitzen und dir zuhören, ohne mich auch nur einmal zu beschweren. Also sag sowas bitte nicht."
Eine Weile sage ich nichts, dann muss ich jedoch lächeln, woraufhin auch er sich ein Lächeln nicht verkneifen kann. „Du bringst mich gleich noch zum weinen, du Idiot", lache ich und auch diesmal stimmt er mit ein. Er umgreift mein Gesicht und drückt mir einen Kuss auf die Stirn auf. „Eww", beschwere ich mich gespielt bei ihm, werde daraufhin allerdings auch gleich in eine Umarmung gezogen.
Als er mich langsam aus seiner Umarmung freigibt, zieht jedoch etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich würde sie auch von zehn Meter Entfernung erkennen – Jisoo, die gerade das Schulgebäude betritt. Sie hat uns wahrscheinlich nicht einmal bemerkt und ich weiß nicht so recht, ob ich froh darüber sein soll oder nicht. Aber es sollte mich am besten wohl einfach nicht interessieren.
Auch Kibum folgt nun meinem Blick und scheint zu verstehen, während Jisoo hinter der Tür nicht länger zu sehen ist. „Was macht sie hier?", kommt es von Kibum, woraufhin ich mit den Schultern zucke. „Wahrscheinlich ist sie wegen Miss Soojin da. Wieso sollte sie auch sonst kommen?"
***
Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon
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TIPTOE || Jensoo
FanfictionWenn man das Leben der leidenschaftlichen Ballett Tänzerin, Kim Jennie, betrachtet, könnte man meinen, dass sie das Traumleben lebt, wovon jedes Mädchen ihres Alters zu träumen scheint. Sie gilt als eine der besten Tänzerinnen ihrer Schule, führt ei...