Kapitel 41

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Jennie Pov

Meine Augen sind auf die Decke gerichtet, während ein leichtes Schmunzeln auf meinen Lippen ruht, da ich über den Verlauf der Ereignisse in den letzten Tagen nachdenke und einfach nur froh darüber bin, wie alles gekommen ist und wo ich nun stehe. Ich bin in Korea, nicht in Japan, und mit Jisoo zusammen, der Frau, die ich liebe. Meine beste Freundin hat mir verziehen und obwohl ich weiß, wie meine Eltern zu mir stehen, bin ich froh darüber, wie alles gekommen ist.

Natürlich ist es nicht besonders schön, wenn die eigenen Eltern einen nicht akzeptieren, ich wünschte, es wäre anders, aber es gibt Dinge, die man akzeptieren muss. Wenn die zwei so denken und meinen mich verstoßen zu müssen, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als mich von ihnen abzuwenden. Denn etwas an unserer Situation zu ändern liegt nicht in meiner Hand, nicht ich bin hierbei das Problem, und wenn sie das nicht verstehen wollen, muss ich meinen Weg ohne sie gehen. Lieber lebe ich ein Leben ohne meine Eltern, statt eines, zu welchem sie mich zwingen.

Ich hoffe einfach nur drauf, dass sie eines Tages realisieren, was richtig ist. Und wenn sie dann den Kontakt zu mir suchen, werde ich dem offen gegenüber stehen, aber den ersten Schritt werde ich nicht machen.

Leicht wird es insbesondere emotional gesehen nicht, ganz egal, ob ich zu ihnen nie eine besondere Bindung hatte, sie waren immerhin meine Eltern und waren letztendlich immer da. Aber ich weiß, dass ich es durchstehen kann und der Gedanke es nicht alleine tun zu müssen, hilft mir in jeglicher Hinsicht. Ich habe Menschen um mich, die mich so lieben, wie ich bin und dieser Gedanke erfüllt mich.

„Worüber denkst du nach?", fragt Jisoo mich, als sie sich zu mir unter die Decke legt und mich sogleich in die Arme zieht. Nachdem ich Jisoo und Minhee alles erzählt habe, saßen wir noch eine ganze Weile gemeinsam und irgendwann ist meine beste Freundin müde geworden, deshalb ist sie ins Bett verschwunden. Heute haben wir zwar nicht viel getan, aber der Tag hat dennoch viel abverlangt, also haben wir uns auch dazu entschieden ins Bett zu gehen. Und hier sind wir nun.

„Darüber, wie alles gekommen ist. Dass wir endlich zueinandergefunden haben und an meine Eltern", erkläre ich ihr und hebe den Kopf an, sodass ich sie anschauen kann. Meine Hand findet ihren Weg auf ihre Wange, über welche ich kurz sanft streichle. Sobald ich meine Hand wieder zurückziehe, wende ich auch den Blick wieder ab, schmiege mich jedoch noch mehr an sie. „Ich weiß noch nicht, wie das von nun an laufen soll, Jisoo. Hier bleiben kann ich auf keinen Fall, ich möchte euch nicht zur Last fallen, und zurück nachhause kann ich absolut nicht. Meine Eltern werden mich niemals akzeptieren, sie werden alles tun, um mich wegzuschicken."

Natürlich bereitet mir diese Tatsache Sorgen, letztendlich verdiene ich noch nicht mein eigenes Geld und bin somit ziemlich an meine Eltern gebunden. Wenn ich mich nicht irre, könnte man das allerdings mit berechtigten Gründen ändern. Wie man das alles in die Wege leitet, kann ich im Moment zwar nicht sagen, aber ich kann mich ja schlaumachen und das werde ich auch hundertprozentig.

„Du musst dir keine Gedanken darum machen. Ich lasse nicht zu, dass sie dich wegschicken und du musst auch nicht zurück zu ihnen. Du bleibst in Seoul, wirst die Schule abschließen und dann schauen wir weiter. Und was die Wohnmöglichkeit angeht, überlegen wir uns etwas. Erst einmal bleibst du hier und zwar so lange, bis wir eine langfristige Lösung gefunden haben. Wir können die Tage gemeinsam deine restlichen Sachen von zu Hause holen und dann richtest du dich vorerst in meinem Zimmer ein. Das Haus ist riesig, wir haben genug Platz und unsere Eltern haben ganz sicher auch nichts dagegen, sie kennen dich bereits so lange und lieben dich. Das weiß ich von Minhee." Nun drückt sie einen Kuss auf meine Stirn und bringt mich dazu die Augen zu schließen.

„Ich weiß gar nicht, was ich ohne dich machen würde, Jisoo", atme ich aus und hebe den Kopf wieder an, nur, um sie auch jetzt wieder anzuschauen. Das könnte ich die ganze Zeit tun.

Nun ist sie es, die eine Hand an meine Wange legt und zaghaft über diese streichelt, während sie mein Gesicht mustert. Dann beugt sie sich zu mir und verbindet unsere Lippen zu einem genauso zaghaften Kuss, der für Million von Gefühlen in meinem Körper sorgt. „Ich liebe dich, Jennie. Ganz egal, was noch kommen mag, wir werden es durchstehen, das verspreche ich dir." Ihre Worte sind nur ein leises Hauchen, als sie unsere Lippen kurz löst und sie kurz darauf wieder verbindet.

Noch während wir uns küssen, richte ich mich etwas auf, um ihr noch näher sein und meine Hand in ihren Haaren vergraben zu können. Sobald wir uns wieder voneinander lösen, bildet sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. „Ich liebe dich auch, Jisoo", wispere ich und blicke in ihre daraufhin funkelnden Augen, da ich diese Worte zum ersten Mal laut ausspreche. Nahezu in Zeitlupe bildet sich auf ihren Lippen ebenso ein Lächeln, welches sich schnell zu einem Grinsen verwandelt und ehe ich mich versehe, dreht sie uns so, dass sie auf mir legt und mich somit in die Matratze drückt. Nun muss ich fröhlich lachen, womit sie kurz darauf einsteigt.

„Wiederhol das", fordert sie mich strahlend auf, sobald sie sich ein wenig beruhigt hat. Dieser Anblick ist wundervoll. Zu sehen, was meine Worte deutlich in ihr auslösen und wie glücklich diese sie machen. Ich möchte ihr meine Liebe schenken, möchte sie zum Lächeln bringen und nie mehr von ihrer Seite weichen, insbesondere, wenn sie mich wirklich braucht. Ich werde immer für sie da sein und ich weiß, dass sie es auch für mir sein wird.

Nun hebe ich meine Hand und lege sie auf ihren Brustkorb, nur, um mich an ihrem Oberteil festzukrallen und sie schließlich zu mir hinunterzuziehen. Unsere Lippen
streifen sich zunächst lediglich, dennoch schaue ich weiterhin direkt in ihre Augen. „Ich...", beginne ich, grinse dann aber und küsse sie, allerdings nur ganz kurz, um auch die nächsten Worte aussprechen zu können. „Liebe dich." Und sobald ich es tue, lässt sie sich ganz auf mich fallen.

So verbringen wir also die nächsten Minuten damit intensive Küsse auszutauschen, bis wir schließlich eng aneinander geschlungen in einen angenehmen Schlaf gleiten.

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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

TIPTOE || JensooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt