Ungeduldig saß ich auf einem Baum in der Nähe unseres Dorfes mitten im Wald (wo dieser Wald liegt seht ihr auf dem Bild) und wartete darauf, dass Regan endlich kam. Wir hatten mal wieder zusammen trainiert und auf dem Rückweg von unserer Trainingswiese hatte ich ihn abgehängt. Regan war nicht mein Freund oder so, also nicht so fester Freund, sondern Kumpel und für mich manchmal eher wie ein großer Bruder. Ja, er war zwei Jahre älter als ich, aber einen halben Kopf kleiner. Meine Eltern waren immer beruhigt, wenn ich mit ihm im Wald unterwegs war, denn ich war sowas wie der Wildfang des Dorfes und Regan war der einzige der es schaffte, mir etwas auszureden und mich so vor einer verrückten oder gefährlichen Idee und einer Menge Ärger zu bewahren. Er hatte mir auch kämpfen beigebracht. Mit dem Schwert tat ich mich etwas schwer aber hatte einen ziemlich merkwürdigen Stil erfunden der es mir leichter machte, da er mit sehr komischen Bewegungen die Gegner verwirrte. Pfeil und Bogen waren mir auch nicht fremd und inzwischen war ich sogar besser im Bogenschießen als Tuin, der beste Krieger im Dorf. Aber meine liebste Waffe war der Dolch, den mein Vater mir geschenkt hatte. Es war ein einfacher, nicht mal besonders schöner Dolch doch für mich war er unendlich wertvoll, und so trug ich ihn immer bei mir.
Auf einmal knackte es im Unterholz und ich sah einen großen Grauen Wolf auf die kleine Lichtung, die nahe am Waldrand lag, treten. Ich grinste und kletterte auf einen breiten Ast, der etwas über die Lichtung ragte. Dort angekommen verwandelte ich mich in einen Tiger. Und ja genau wie es da steht ich verwandelte mich. Ich hätte vielleicht früher erwähnen sollen, dass das gesamte Dorf aus Gestaltwechslern bestand. Ihr denkt jetzt bestimmt, dass das nicht stimmen kann, aber unser Volk stammte aus der gleichen Linie wie Beorns. Also von wegen der letzte. Wir waren nur rechtzeitig weggezogen und hielten uns seitdem versteckt. Menschen zeigten wir uns entweder nur tierisch oder 'normal', anders als Beorns Blutlinie sahen wir genauso aus wie Menschen. Deshalb konnten wir auch in Menschenstädte gehen, ohne entlarvt zu werden, aber jeder Gestaltwechsler brauchte die Natur und musste sich ab und zu verwandeln.
Regan stand immer noch reglos auf der Lichtung und versuchte meine Spur auszumachen. Ich spannte die Muskeln, meiner Tigererscheinung an und sprang.
Regan versuchte noch auszuweichen, aber dafür war es längst zu spät. Ich stieß ihn mit der Wucht des Aufpralls um und rollte mich ab. Der graue Wolf knurrte leise und verwandelte sich wieder in einen Menschen. "Lucy wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass du nicht von so weit oben zum Angriff springen sollst! Wenn der Gegner dich früher hört und ausweicht, hast du zu viel Schwung und du könntest dich durch die Wucht des Aufpralls schwer verletzen!"
Beleidigt knurrte ich, jetzt geht wieder das Getue um meine Sicherheit los. Während Regan anfing seine Predigt zu halten, duckte ich mich unterwürfig auf den Boden, um ihm verstehen zu geben, dass ich verstanden hatte und er bitte aufhören sollte. Er hielt inne sah mich an und seufzte "Na gut, aber jetzt komm, während du vorhin wie eine Verrückte durch den Wald gerast bist, habe ich deinen Vater getroffen" "Mein Vater ist wieder da? Sag das doch gleich!" Unterbrach ich ihn nachdem ich mich blitzschnell in meine menschliche Gestalt verwandelt hatte. " Los komm, wir müssen zurück ins Dorf!" Rief ich ihm noch zu, als ich mich schon wieder in einen Tiger verwandelte. Ich rannte ein entspanntes Tempo, bis ich die Gegenwart eine Wolfes an meiner Flanke spürte, dann gab ich richtig Fersengeld und hatte ihn innerhalb weniger Sekunden abgehängt. Von hinten hörte ich protestierendes Gebell aber das konnte mich nicht stoppen. Mein Vater ist wieder da, tanzte es den ganzen Weg über in meinen Gedanken, nach drei Monaten ist er endlich wieder da. Ich hechtete quer durch das Dorf und alle anderen, die mir aus dem Weg sprangen, schauten mir Kopfschüttelnd hinterher. Aber jeder konnte es verstehen, denn mein Vater war außerdem noch so etwas wie der Häuptling des Dorfes und bei allen beliebt. Gerade als ich das Haus erreichte, in dem meine Mutter, mein Vater und ich lebten riss jemand die Tür auf und mein Vater trat heraus. Da ich immer noch zu viel Schwung hatte sprang ich, verwandelte mich in der Luft und landete in den Armen meines Vaters.
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Krallenspuren |Herr der Ringe ff| Legolas
FanfictionLucy ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, oder auch nicht. Sie gehört dem letztem Gestaltwandler-Stamm an, der seit vielen Jahren zurückgezogen, in einem einsamen Wald in Mittelerde lebt. Außerdem ist Lucy eine Halbelbe. Als ihr Dorf angegriffe...