3. Der letzte Kampf

4.3K 212 15
                                    

Der Pfeil traf sein Ziel und wenig später folgten weitere. Als ich alle Heckenschützen ausgeschaltet hatte, sprang ich vom Dach ins Gedränge. In Tigergestalt. Der erste Angreifer, auf den ich es abgesehen hatte, war zu erschrocken, um zu reagieren. Er hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass ein ausgewachsener Tiger sich auf ihn stürzte. Als Tier wog ich mehr als normal, so fiel es mir leicht, ihn zu Boden zu drücken. In diesem Moment zog er einen Dolch, und wollte ihn mir in die Seite rammen aber ich war schneller, ein kurzer Biss und weiter. Als ich mich aufrichtete, bemerkte ich eine Sekunde zu spät, einen Mann, der mich mit einem Schwert angriff. Der Schlag war schlecht gezielt und das Schwert streifte meine Schulter. Ein höllischer Schmerz durchzuckte mich und ich  fauchte unwillkürlich auf. Ich wirbelte herum und bohrte dem Typen meine Krallen in den Oberschenkel. Jetzt war er mit schreien dran. Ein Sprung und er lag am Boden, mit ausgefahrenen Krallen, ließ ich meine Tatze über sein Gesicht schnellen und schlug die Verhüllung weg. Zum Vorschein kam ein Junge, etwa in meinem Alter. Ich zögerte einen Moment, doch er war schon tödlich verwundet und so machte ich dem ganzen ein schnelles Ende.
Jetzt konnte ich mich endlich mal meiner Schulter zuwenden. Probehalber leckte ich darüber, Au, die Wunde ist tiefer als erwartet. Doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich ein großer Mann auf mich stürzte. Gerade so konnte ich noch ausweichen, als er mit seiner Axt nach mir schlug. Das wiederholte sich einige Male, bis es mir zu blöd wurde und ich unter den Beinen den Mannes durchtauchte und ihn umwarf. Gerade wollte ich mich wieder zu ihm umdrehen, als ich meine Mutter erblickte. Sie stand mit dem Rücken zu einem Angreifer und sah den Speer nicht kommen, der sich wenige Sekunden später, durch ihre Brust bohrte. Nein, Nein, nicht meine Mutter, NEIN!!! Ich wollte zu ihr rennen, aber der große Typ von vorhin war aufgestanden und hielt mich unsanft fest. Ich hatte mich wohl unbewusst zurück verwandelt. "Lass mich los du Mistkerl! Lass mich zu meiner Mutter!" schrie ich ihn an. "Das hättest du wohl gerne!" zischte er mir ins Ohr, während er mich meinen Dolch abnahm und wegwarf, "Los vorwärts!" Er stieß mich mit den Armen immer noch hinter dem Rücken verdreht vor sich her. Jetzt erst bemerkte ich, dass der Kampf sich gelöst hatte, überall lagen Leichen auf dem Boden. Bekannte und unbekannte. Nur in der Dorfplatzmitte hatten sich die Überlebenden versammelt. Unser Dorf war deutlich als Verlierer herausgegangen. Alle von uns, die noch lebten, wurden gewaltsam von je zwei Männern festgehalten. Ich warf einen Blick in die Runde und sah zu meiner Erleichterung meinen Vater und Regan. Meinem Vater stand die Trauer ins Gesicht geschrieben, er hatte also auch gesehen, wie meine Mutter gestorben war.
Regan hatte eine,große, offene Wunde an der Seite und einen großen, blutroten Kratzer über dem Auge. Als er mich erblickte, huschte leichtes Lächeln über sein Gesicht, das sich aber schnell in einen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck wechselte. Dieser A****, der ihn festhielt, hatte ihn sein Knie in den Rücken gerammt. Ich zeigte dem Idiot meine Reißzähne, ja Teilverwandlungen waren auch möglich, sodass ich jetzt mein Tiergebiss hatte.
Es schien ihn wenig zu kümmern.
'Mein' Bewacher schien sich zu wundern, wieso ich jetzt knurrte und unbeabsichtigt lockerte er den Griff um meinen Arm.
Ich riss mich los und versuchte zu Regan zu gelangen. Leider machten mir zwei Kleiderschränke einen Strich durch die Rechnung. Ehe ich mich versah, lag ich zu Boden gepresst unter diesen Kolossen. Brutal wurde mein Kopf an den Haaren hochgezogen und mir ein Messer an die Kehle gedrückt. "Noch eine solche Aktion und du bist tot!" Hörte ich die Stimme, von meinem ersten Bewacher.
"Was ist hier los?!" ertönte eine Stimme.

Stille.

"Ich wiederhole es nur höchst ungern, was ist hier los?" wieder diese Stimme, ich überlegte mir, wer das wohl war, denn alle Menschen waren plötzlich still und steif. Wären die Typen bei mir nicht solche Kolosse, hätte ich mich jetzt Befreiern können. Aber versucht das mal mit zwei umstehenden Kleiderschränken.

"Ähm, ... Sir? Wir haben das Dorf überrascht! Wir haben die besten Krieger hier zusammengetrieben, der Rest ist tot. ... "  meldete sich einer der umstehenden Typen zu Wort.
Ich konnte diesen Mann , anscheinend ihr Anführer, nicht sehen, da mich die Kleiderschränke immer noch auf den Boden pressten.  (Nur mal kurz als frage, soll ich nicht eine lovestory mit dem Boden machen, auf den stehen wir doch alle? XD)
"Und wo sind die anderen von unseren Männern?"
"Gefallen Sir"

Stille

"Und worauf wartet ihr?! Wer ist es denn jetzt? Ich will es wissen, jetzt!"
"Und um was geht es, wenn ich fragen darf?"  manchmal war war mir meine vorlaute Klappe nicht umbedingt von Nutzen.
"Ich wüsste nicht, was dich das anginge!" Zischte der 'Boss' zurück.
"Da ihr gerade den Großteil meines Dorfes ermorden lassen habt und es, was auch immer damit gemeint ist, anscheinend uns übriggebliebenen betrifft, würde ich sagen, es geht mich sehr wohl etwas an!"
Ich verrenkte mich, sodass ich den Typen sehen konnte, er sah etwas irritiert aus.
Tja, schlagfertig war ich nunmal in jeder Situation.
"Also gut," er machte den Kleiderschränken ein Zeichen und sie stellten mich auf die Füße," es geht um...

Krallenspuren |Herr der Ringe ff| LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt