Ein kleiner Hinweis zum neuen Kapitel:
Ich möchte nur kurz darauf aufmerksam machen, dass ich mich nicht an Zeiten aus Buch und Film halte. Also kommt nicht durcheinander ;-)
Auf wen werden wir treffen? Lasst euch überraschen, auch wenn ihr einige der Personen nicht mögen werdet ;-)
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Der Zug setzte sich nach einiger Zeit ratternd in Bewegung. Die Fensterscheiben vibrierten, weswegen sie ihren Kopf von selbiger nahm und sich stattdessen an die Rückenlehne presste.
Seufzend starrte sie hinaus in die Dunkelheit.
Es hatte nicht allzu lang gedauert, da hatte sich ein älteres Ehepaar zu ihr ins Abteil gesetzt. Nur leider war Juna ganz und gar nicht in der Stimmung ein ausgiebiges Gespräch zu führen, weswegen sie stur aus dem Fenster blickte.
So gut es eben ging, blendete sie das Gerede aus, doch irgendwann berührte sie eine Hand am Knie, was sie auffahren ließ. Sie hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, doch die alte Dame ihr gegenüber, hatte ihr lediglich ein belegtes Sandwich reichen wollen.
„Verzeihen Sie... Ich wollte Sie nicht erschrecken!" beteuerte diese sofort und zog beschämt ihre Hand zurück und wollte das Sandwich wieder in Folie einwickeln.
Die Frau hatte ihr wirklich nichts Böses gewollt. Ganz im Gegenteil!
„Nein – bitte – mir tut es leid! Ich war so tief in Gedanken, dass ich alles um mich herum ausgeblendet habe."
Obwohl sie nicht gerade ein Hungergefühl verspürte, sah Juna auf das Sandwich. Die Frau reagierte sofort freudestrahlend und bot es ihr erneut an.
„Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen." fügte Juna an, als sie sich daran machte, die Folie abzuwickeln, um im Anschluss in das großzügig belegte Brot zu beißen.
Es war wunderbar weich, während sich der Geschmack von Käse und Schinken mit dem von knackigen Gurken und Tomaten vermischte.
Doch so, wie sie es aufgegessen hatte, begann ihr Magen zu schmerzen, was sie sich allerdings nicht anmerken ließ, um nicht unhöflich zu wirken.
Die Reaktion ihres Körpers war nicht ungewöhnlich, hatte sie sich wochenlang nur von Wasser und Schlaftabletten ernährt. Seufzend knüllte sie die Folie zusammen und schenkte dem Paar ein ansatzweise nettes Lächeln.
„Wohin, wenn ich fragen darf, reisen Sie, junge Dame?" fragte nun der ältere Herr und musterte sie über die Ränder seiner großen schwarzen Hornbrille hinweg.
Seine großen braunen Augen erinnerten sie an ihren Lieblingsteddybären aus frühen Kindheitstagen.
„Ich bin mir noch nicht sicher!" sagte Juna leise und sah kurz zum Fenster hinaus in die Dunkelheit. „Zu allererst möchte ich nach Derry."
Sowie sie den Ortsnamen ausgesprochen hatte, hatte die ältere Dame scharf die Luft eingesogen und sie mit großen Augen angesehen.
Juna, verwundert über die Reaktion, lehnte sich etwas nach vorn.
„S-sie wollen nach Derry?" wisperte die Dame und krallte ihre Fingernägel ins Hosenbein.
Die unerbittliche Angst, die in ihrer Stimme mitgeschwungen hatte, war dieselbe, die sie bei ihrer letzten Begegnung mit dem Clown hatte spüren können.
"Finde mich!"
Juna schreckte zusammen. Die Worte waren zwar leise gesprochen worden – jedoch war es nicht die Lautstärke, die sie hatte erschauern lassen, sondern seine Stimme...
Diese Stimme, die weder menschlich, noch freundlich war, sie jedoch zu etwas zwang. Zu was genau jedoch, vermochte sie nicht zu sagen.
Etwas irritiert hatte Juna schließlich genickt und wartete auf eine weitere Reaktion des Paares, die nicht so ausfiel, wie sie es sich erhofft hatte.
„Oh – sieh doch Schatz!" sagte der Mann eilig und sprang auf, als der Zug in einen Bahnhof einfuhr. „Da sind wir schon!"
Etwas zu überstürzt hatte das Paar den Zug verlassen und eine fragende Juna zurückgelassen. Hatte sie etwas Falsches gesagt?
Schulterzuckend hatte sie es sich wieder auf ihrem Sitz gemütlich gemacht. Vielleicht konnte sie etwas schlafen?
Immerhin waren die Lider ihrer Augen schwer, der Körper ausgezehrt.
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You'll be mine. ES Fanfiktion
FanfictionGefangen in einem Strudel aus Wachsein und Träumen begegnet Juna in ihrer eigenen kaputten Welt einem Wesen, das genauso zu sein scheint wie sie selbst... Allein... Selbstzerstörerisch... Langsam der Realität entgleitend, begibt sie sich immer tie...