Forever Mine

Kapitel 11

Der nächste Tag verlief ganz normal,
beim Frühstück bekam ich Antworten von Ron und Harry, ihnen ging es gut und sie kamen beide schnell voran mit ihrer Arbeit. Belustigt las ich, wie lästig sie ihre Berühmtheit fanden, besonders Harry hatte Mühe einmal unerkannt zu bleiben. Auch ich hatte einigen jüngeren Schülern Autogramme geben müssen, aber allmählich gewöhnten sich alle an meine Anwesenheit. Ich blickte hinauf zur Decke der großen Halle, die in einem hellen Blau funkelte.
Eulen kreisten über den vier langen Tischen und ließen Pakete und Briefe über den Schülern fallen, die Süßigkeiten und warme Kleidung enthielten. Wieder einmal wurde mir schmerzlich bewusst wie sehr mir meine Eltern fehlten und ich konnte nicht hinsehen, wie die anderen glücklich ihre Pakete auspackten und Briefe lasen. Neben mir saß Neville, der mir begeistert von irgendeiner Pflanze erzählte, die er gezüchtet hatte, doch ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Ab und zu sah ich unauffällig zum Slytherin Tisch, aber Darco war nicht angekommen. "WoW ich kann es nicht glauben!!! Ist das nicht toll?"
Ich zuckte zusammen, "Ja, natürlich.."
Als ich Nevilles begeisterten Gedichtsausdruck sah musste ich laut lachen.
Obwohl ich seine Euphorie nicht ganz verstand merkte ich, dass es ihm sehr wichtig war und tat begeistert.

Als er sich genug gefreut hatte wurde Nevilles Blick etwas getrübt.
"Sag mal, hast du dich mit Malfoy gestritten?"
Etwas beunruhigt hakte ich nach,
"Warum?"
"Er schaut die ganze Zeit so komisch zu uns"
Etwas zu schnell drehte ich mich um und sah Draco, welcher mich direkt anschaute.
Ich wurde etwas rot und betete, dass Neville das nicht mitbekam.
Vielleicht war es besser unsere neu gewonnene Freundschaft vorerst nicht offen zuzugeben und sie hinter einem Streit zu verbergen war gar keine schlechte Idee.
"Wird haben uns in Zaubertränke etwas angeschrien, aber sonst nichts außergewöhnliches"
Versuchte ich es und Panik stieg in mir auf, als Malfoy aufstand und direkt auf uns zu schlenderte.
Sollte ich einfach weggehen?
Oder ihn ignorieren?
Nein, das kam nicht in Frage.
Ohne, dass ich zu einer Lösung gekommen war spürte ich wie er hinter mir stehen blieb.
Jetzt hatte ich nur noch eine Chance, ich musste darauf vertrauen, dass Draco meinen Plan durchschaute.
"Malfoy, was willst du denn hier?"
Fragte ich abschätzend, um ihm zuvor zu kommen.
Einen Augenblick blinzelte er verwundert und es tat mir schon fast leid, ihn so angefahren zu haben.
Doch als Neville einen kurzen Moment abgelenkt war blinzelte ich ihm zu und formte mit meinem Mund stumm die Wörter "vertrau mir".
Er verstand zum Glück sofort und ich konnte erleichtert ausatmen, dennoch zuckte ich zusammen, als er mich beleidigte.
Ich fühlte mich an früher erinnert, als er immer so mit mir geredet hat.
Mit einem Schaudern war ich froh, das sich das geändert hat.
Neville jedoch sah plötzlich sehr angriffslustig aus und bevor noch etwas passieren konnte herrschte ich Draco, wenn auch etwas sanfter als zuvor an, zu gehen.
Ich hoffte es würde Neville nicht auffallen, das er früher nie auf mich gehört hätte.

Erleichtert über den guten Ausgang meiner Lüge und um weiteren fragen zu Draco zu umgehen stand ich wenig später auf und lief zum Ausgang der großen Halle.
Ich ging über den kalten Boden der Schule, automatisch zog ich meine dünne Jacke enger um meine Schultern.
Als ich um die Ecke bog, rannte ich fast in Malfoy, der auf mich gewartet hatte.
Entschuldigend lächelte ich ihn an,
"Sorry, dass ich dich so angeschrien habe"
Er lachte,
"Nicht schlimm, es ist wahrscheinlich besser so"
Nebeneinander gingen wir durch die leeren Stein Gänge und es kam mir schon fast vertraut vor neben meinem ehemaligen Feind aus Slytherin durch die schwach beleuchtete Schule zu laufen.

Wie selbstverständlich setzte er sich, im Keller angekommen neben mich.
Stolz legten wir das Mondkraut auf unseren Tisch, und Mr Graves nickte uns anerkennend zu.
Der Klassenraum füllte sich langsam und schon wieder kam Pansy als letzte. Als sie Draco neben mir sitzen sah, schienen ihre Augen funken zu sprühen.
Als dann auch noch ihr angebeteter Lehrer auf meinen Tisch zusteuerte hatte ich Angst ihr Kopf, der mittlerweile rot wie eine Tomate war, könnte jeden Moment platzen.
Das aber Mr Graves Frage keinen romantischen Ursprung hatte, sondern sich auf das Mondkraut bezog bekam sie nicht mit.
"Gut gemacht, sie sind die ersten, die schon so weit sind. Wie haben sie das so schnell bekommen?"
Der hübsche Lehrer sah uns misstrauisch an. Ich befürchtete schon er würde herausfinden, das wir verbotenerweise im Wald waren, als Malfoy uns rettete.
"Meine Eltern hatten noch etwas Zuhause, sie haben es sofort losgeschickt, so das es noch rechtzeitig ankommt."
Obwohl ich es mir nicht anmerken ließ war ich besorgt, Draco hatte gerade ohne mit der Wimper zu zucken einen Lehrer angelogen.
Und dazu auch noch sehr gut.
Ich könnte nicht unterscheiden, ob er mich anlügt, oder die Wahrheit sagt.
Ich schob den Gedanken beiseite, behielt ihn aber irgendwo im Hinterkopf und konnte ihn den ganzen Tag lang nicht richtig abschütteln.
Im Unterricht konnten wir als einzige schon mit unserem Trank anfangen, wärend die Anderen irgendwelche Texte über die Kunst des Zaubertrank mischens abschreiben mussten.
Dann hatte sich mein Stich ja wenigstens gelohnt.

Hey Leute!
Wieder ein neues Kapitel für euch!
Ich würde mich sooooo sehr über Kommentare freuen.
Schönen Tag noch, eure
EnCe
<3