"Nox " Flüsterte ich leise und das Licht um mich herum erlosch. Ich versteckte mich hinter einem der Regale, sodass mich Professor Graves nicht direkt sehen würde, selbst wenn er die Tür aufmachte. Seine Stimme konnte ich immer noch hören, doch jetzt kam noch eine Zweite dazu. Ich erkannte sie sofort als Dracos und ärgerte mich, dass er es nicht geschafft hatte Graves davon abzuhalten, in den Keller zu kommen. Wenn er den Trank und die schwarze Magie entdeckte, könnte ich die Erinnerungen meiner Eltern vergessen. Inzwischen wurden die Stimmen lauter und ich konnte verstehen, was gesagt wurde.
"Mr Graves es ist wirklich wichtig, meine Mutter hat dringende Fragen an sie wegen einer seltenen Krankheit. Sie sagt, sie sind der einzige, der ihr helfen könnte!" Versuchte Draco ihn abzulenken. "Dann soll mir ihre Mutter einen Brief schicken, oder im Ministerium nachfragen." Seufzte der Lehrer und ich hörte ihm an, dass er nur ungern einem Schüler seine Hilfe abschlug. "Aber Professor..." Dracos Stimme klang verzweifelt. Nun war es für eine kurze Zeit still und ich verlagerte nervös mein Gewicht von einem Bein auf das andere. Es wurde langsam ungemütlich zwischen den Regalen eingequetscht zu hocken.
"Nun gut" Hörte ich Mr Graves erlösende Stimme und wäre fast vor Freude aufgesprungen und hätte meinen Kopf an einem Brett gestoßen.
"Dann kommen sie mit in mein Büro, dann kann ich ihre Fragen beantworten. Denken sie aber nicht, ich hätte nicht auch noch andere Dinge zu tun." Mahnte Graves Draco und das Gespräch der beiden Zauberer wurde wieder leiser. Sofort streckte ich mich und verließ den Raum so schnell wie möglich mit den Schuppen in meiner Tasche. Hoffentlich ließ sich Draco etwas gutes einfallen, damit Graves nicht bemerkt, dass das Ganze nur Ablenkung war. Ich überlegte, wo wir am Besten den Trank brauen könnten und entschied mich schließlich für den Raum der Wünsche.An der Wand angekommen, hinter der sich die verborgene Tür zum Raum der Wünsche befand, schloss ich die Augen und stellte mir einen Klassenraum vor. So ging ich an der Wand vorbei und wartete dann, bis scheinbar aus dem Nichts eine alte Holztür in der Wand auftauchte. Ich sah mich kurz um, ob ich von jemandem beobachtet wurde, doch der Gang war menschenleer. So trat ich durch die Tür und sah mich um. Da der Raum der Wünsche jedes Mal anders aussah war es jedes Mal eine Überraschung. Sonne schien durch riesige Fenster, die nur halb von schweren roten Vorhängen verdeckt wurden. Die Wände des Raumes waren mit Bücherschränken zugestellt und an der Decke hing ein Kronleuchter. Ich lief über den alten Holzboden zu den Fenstern und öffnete die Vorhänge ganz. Es staubte ein wenig und ich musste niesen, doch nun war der ganze Raum von Licht durchflutet. Ich ließ mir die Sonne auf die Haut scheinen und vergaß für einen Moment, warum ich hier war.
Eine halbe Stunde später saß ich an einem der Tische und breitete alles auf der Tischplatte aus, was wir schon hatten.
"Wenn das so weiter geht, dauert das noch Jahre." Murmelte ich und schaute auf das kleine Glas mit den Schuppen, welches alleine auf dem Tisch stand. Es war die einzige Zutat, die wir bis jetzt hatten und mit ihr alleine konnte ich nicht viel anfangen. Trotzdem zauberte ich schonmal einen Kessel und ein kleines Feuer in die Mitte des Raumes. Währenddessen kam mir eine Idee. Der Raum der Wünsche könnte vielleicht dabei helfen die Zutaten zu bekommen. Als Harry hier war und der Raum sich in einen Abstellraum verwandelte waren doch auch jede Menge verzauberte Gegenstände hier gewesen. Ein Versuch war es wert und so verließ ich den Raum und lief nochmal an der Wand vorbei. Diesmal stellte ich mir jedoch zusätzlich noch die Zutaten vor. Als ich den Raum wieder betrat sah er auf den ersten Blick genauso aus wie vorher. Die Schuppen lagen noch auf dem Tisch und der Boden knarzte unter meinen Schritten. Doch schließlich bemerkte ich ein kleines Regal ganz in der Ecke und lief erfreut darauf zu. Hier standen aufgereit die Basiszutaten, die man für die meisten Tränke braucht und schon im ersten Schuljahr kennenlernt. Ich las mir die Beschriftungen durch und entdeckte ein paar Sachen, die ich brauchte. Gerade, als ich dabei war die Behälter an den Tisch zu tragen, öffnete sich die Tür und ich hätte sie vor Schreck fast fallen gelassen.
"Pass auf, das sieht wichtig aus" Lachte Draco und ich stellte die Zutaten ab.
"Wenn du mich so erschreckst..." Protestierte ich, doch er unterbrach mich mit einem Kuss.
"Ich dachte mir, dass du hier bist" Meinte er stolz und ich musste lächeln.
"Wie ist es mit Professor Graves gelaufen, das war ja ganz schon knapp." Fragte ich schließlich nach. "Da hast du Recht, der kann vielleicht stur sein"Ich lachte als ich das hörte und Draco redete weiter.
"Ich habe ihm irgendwas von meiner Mutter erzählt, ich glaube er schöpft keinen Verdacht."
"Hoffen wir es..." Zweifelte ich und drehte mich wieder zu dem Tisch.Währenddessen machte es sich Draco auf einem der Stühle bequem und zog ein kleines Fläschchen aus seiner Tasche. Erwartungsvoll sah er mich an, bis ich die rote Flüssigkeit bemerkte. Ich musste sehr erstaunt geschaut haben, denn Draco wies mich lachend darauf hin, dass ich meinen Mund wieder schließen konnte.
"Es ist doch nicht mal ein Tag vergangen, wie kannst du das Drachenblut schon haben?"
"Ich hab es von Graves, er meinte es würde meiner Mutter bestimmt helfen."
Ungläubig starrte ich auf die Flasche und konnte den Zufall kaum fassen.
Nur vor wenigen Minuten war die einzige Zutat, die wir hatten ein paar Schuppen und jetzt hatten wir bereits fast alles zusammen. Vor Freude umarmte ich Draco und er zog mich schnell auf seinen Schoß. Ich machte ein überraschtes Geräusch und kuschelte mich dann jedoch an ihn. Doch ich fühlte mich schmerzhaft an meine Kindheit erinnert.
Früher saß ich so auf dem Schoß meiner Mutter. Sie laß mir vor, oder tröstete mich.Doch sie war weg.
Erinnerte sich nicht mehr an mich. Ich war eine Fremde für sie. Ich schluckte, um meine Tränen zurück zu halten. Draco musste mich nicht weinen sehen.
"Du denkst wieder an sie." Bemerkte er vorsichtig und strich mir sanft über den Rücken. Ich konnte nur nicken und vergrub mein Gesicht in seinem Umhang.
"Wir werden das schaffen. Wir sind schon so weit gekommen und ich werde nicht aufgeben. Zusammen können wir alles schaffen, was wir wollen."
Wieder konnte ich nur nicken.
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Forever Mine
FanfictionEndlich ist Hogwarts nach der großen Schlacht wieder aufgebaut und Hermine kann ihr letztes Schuljahr beginnen. Doch enttäuscht muss sie feststellen, dass auch dieses Jahr nicht alles glatt läuft. Denn durch eine Partnerarbeit in Zaubertränke, die s...