Kapitel 20

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,, Auch wenn ich schon letzte Stunde die Noten für die einzelnen Gruppen und ihre Tränke verteilt habe, möchte ich die beste Gruppe mit einem kleinen Preis belohnen, damit die ganzen Bemühungen nicht umsonst waren!" teilte Professor Graves mit und hielt ein kleines Fläschchen mit einer zart rosanen Flüsigkeit in die Höhe. ,,Das , ihr Lieben, ist ein Liebestrank und ich hoffe die Gewinner setzen ihn vorsichtig und klug ein..." . Während er weiter redete, konzentrierte ich mich auf Draco und seine Hand, die mit seinen rauen Fingern über meine strich und unter dem Tisch fest hielt. Er zwinkerte mir zu und drehte seinen Kopf wieder zurück zu Graves, der alle Gruppen lobte und ihnen für ihre gute Mitarbeit dankte. ,, Ich möchte euch jetzt alle nicht nerven und bitte deswegen die Gewinner Miss Granger und Malfoy nach vorne!" verkündete er und forderte alle auf mit ihm zu klatschen. Draco lächelte stolz und zog mich mit sich zum Lehrer ohne meine Hand los zu lassen was mich ein wenig erröten liess. Professor Graves übergab Draco das Fläschchen und gratulierte uns beiden für die gute Leistung und den hervorragenden Trank. Als ich mich in der Klasse umsah, schauten alle Schüler ehrfürchtig auf den Trank in Dracos Händen und flüsterten ihren Partnern eifersüchtig etwas zu. Als wir uns wieder hingesetzt hatten, machte Graves bis zum Ende der Stunde mit dem Unterricht weiter bis es zur Pause klingelte.
,, Nimm du den Trank mit ich müsste noch mal zur Bibliothek um ein Buch zu suchen." meinte ich zu Draco und verabschiedete mich schnell von ihm. Ich musste unbedingt das Buch für meine Eltern weiter suchen, denn ich hatte es in letzter Zeit sehr vernachlässigt.
Als ich in der Bücherei ankam, wusste ich sofort in welcher Abteilung ich fündig werden würde... undzwar bei den verbotenen Büchern. Ich ging langsam auf den geschlossenen Bereich zu und holte meinen Zauberstab hervor um das Schloss mit einem Spruch zu brechen. Es war hier viel dunkler und die Bücher rochen älter als die restlichen Bücher, die für jeden zugänglich waren. Ich schaute mir jedes einzelne Regal durch, bis ich ein braunes und sehr verstaubtes Buch in den Händen hielt, auf dem mit silbernen und halb abgekrazten Buchstaben das Wort ,, Memoriae" stand, was auf Lateinisch so viel wie Errinerung bedeutet. Das musste es sein! Es muss einfach das passende Buch sein! Ich ging wieder raus aus der verbotenen Abteilung und setzte mich möglichst unauffällig an einen Tisch. Ich blätterte es durch und konnte einfach nicht realisieren, was ich darin zu sehen bekam. Es war genau der Trank den ich brauchte um meinen Eltern die Errinerungen wieder zu geben.
Ich wollte gerade aufstehen und in mein Zimmer gehen, als ich Draco auf ein Mal ein paar Regale weiter stehen sah. Er ging lächelnd auf mich zu. Ich versteckte schnell das Buch hinter meinen Rücken und grinste unauffällig zurück.
,,Hey ist alles Ok?" fragte er mich mit hochgezogener Augenbraue und musterte mich skeptisch. ,,Ja ja alles gut soweit und bei dir?" wollte ich wissen um ihn ein bisschen von mir abzulenken. "Sicher? Und was hast du dann hinter deinem Rücken?" Antwortet Draco skeptisch. Nervös versuchte ich mich noch irgendwie aus der Situation zu retten, doch er ließ mich nicht aus den Augen und ging wieder sehr langsam immer näher auf mich zu. Kurz bevor sich unsere Lippen berühren konnten, fischte er sich mein Buch hinter meinem Rücken hervor und ging wieder auf Abstand um es sich genauer anschauen zu können. Ich ging mit schnellen Schritten auf ihn zu und schloss den Abstand wieder um ihm das Buch aus der Hand zu nehmen, doch er hielt es in die Höhe, so dass ich nicht mehr dran kam. ,, Draco, sei nicht albern und gib es mir bitte wieder!" flehte ich doch er rührte sich kein Stück.
,, Wozu brauchst du ein Buch über den Errinerungszauber, das auch noch schwarze Magie beinhaltet?" fragte er und schaute mich streng an.
,,Es ist nichts, ich wollte nu..."
,, Sag mir die Wahrheit, Hermine!"

Kurz rang ich mit mir, da sich alles in mir dagegen sträubte jemanden von meinem Plan zu erzählen, doch schließlich gab ich auf.
In dem Moment konnte ich einfach nicht anders und erzählte ihm alles. Er hörte mir die ganze Zeit über sehr aufmerksam zu und hielt meine Hand, was eine sehr gute Unterstützung war. Ich musste mich noch nie so zusammenreißen wie in diesem Moment, ich sah fest in Dracos Augen, um nicht zu weinen. Als ich fertig war drückte er meine Hand und versprach mir, mich in Allem zu unterstützen und mir zu helfen meinen Eltern die Errinerungen wieder zu geben. Gerührt und mit wackliger Stimme dankte ich ihm und rannte unter dem Vorwand noch etwas erledigen zu müssen hastig hinaus in den Schulhof. Ich konnte es einfach nicht zu lassen dass er sah, wie mir die Tränen in die Augen stiegen, als ich mich an meine Eltern erinnerte, deswegen ging ich etwas an die frische Luft. Als ich mein Gehirn wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt hatte, beruhigte ich mich etwas und wischte mir mit meinem Ärmel die Tränen aus den Augen.

Als ich zum Abendessen im großen Saal ankam, entdeckte ich Ginny und setzte mich direkt neben sie. Wir fingen an zu essen und quatschten sehr viel, bis ich Draco am Slytherin-Tisch sah und ihm zuwinkte. Doch etwas fehlte...
Mir fiel auf, dass kein Danny neben ihm saß und irgendwelche dummen Bemerkungen machte und Pansy fehlte, die sich normaler Weise immer an ihn ran machte, aber egal es störte mich eher weniger, weswegen ich mich wieder meinem Essen und Ginny widmete. Nach dem Essen redete ich immer noch mit ihr, bis sie anfing ohne Pause zu gähnen.
,,Wollen wir vielleicht los gehen und ins Bett, weil ich kann dir jede zwei Sekunden bis in den Magen schauen." bot ich ihr an und lachte als sie darauf hin wieder gähnte. ,,Ja das wäre schön." sagte sie und wir liefen aus dem Saal.
Ich verabschiedete mich von ihr und ging nach oben.

Als ich im Nordturm an kam, setzte ich mich auf das dunkelrote Sofa und lehnte mich zurück. Auf dem Tisch neben mir entdeckte ich ein Glas Wasser und trank es aus, da ich einen großen Durst verspürte. Ich blieb noch ein paar Minuten sitzen bis ich müde wurde und aufstand, um in mein Zimmer zu gehen. Doch plötzlich überkam mich ein heftiges Schwindelgefühl, das nach einigen Sekunden wieder nachließ. Ich war leicht durcheinander doch schon zu müde um noch weiter darüber nach zudenken, also ging ich ins Bett und fiel sofort in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde ich wie immer durch meinen Wecker geweckt und stand sofort auf. Nach dem ich mich geduscht und fertig gemacht hatte, ging ich raus ins Wohnzimmer und bemerkte Danny, der auf dem Sofa saß und mich angrinste. Er lächelte und um seine Augen bildeten sich kleine Lachfalten dabei. Er schien über das ganze Gesicht zu strahlen und ich begann mich zu wundern, warum mir nie aufgefallen war, wie gut er eigendlich aussah...

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