Kapitel 29

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Graves hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und warf mir ein paar besorgte Blicke zu. Als Draco mit seiner Erklärung endete seufzte er auf und rieb sich über seine Augen. "Sie beide bringen mich wirklich in eine sehr schwierige Lage, wissen Sie das?" Wir nickten beide und ich murmelte eine Entschuldigung. "Ich sehe wie wichtig Ihnen dieser Trank ist und vermutlich hätte ich an Ihrer Stelle ähnlich gehandelt. Das heißt jedoch nicht, dass euer Vorgehen nicht trotzdem verboten ist. Ich fürchte um eine Strafe werdet Ihr deshalb nicht drum rum kommen... Ich konnte mich aber auf einen kleinen Deal einlassen." Jetzt sah Graves mich direkt an und die Worte sprudelten aus meinem Mund: "Wir also ich werde alles machen, bitte sagen Sie was sie wollen, hauptsache ich darf den Trank weiter machen!" Ein kleiner Hoffnungsschimmer kam in mir hoch und ich setzte mich aufrecht hin und beugte mich vor, um nichts zu verpassen. "Auch wenn mich das meinen Job kosten könnte bin ich gewillt, sie weiterhin an dem Trank arbeiten zu lassen. Allerdings werde ich ein Auge auf Sie haben, damit Sie sich nicht in Gefahr bringen. Zusätzlich werden Sie eine Strafe erhalten, sobalt sie fertig sind. Haben sie verstanden? Keine Sekunde länger werde ich irgendwelche Geheimnisse oder Tränke dulden." Draco und ich strahlten uns an und bejahten beide die Forderungen von Professor Graves. Er sah uns noch einmal streng an und stand dann auf. "Wie weit sind Sie denn bis jetzt?" Fragte er und sah sich in dem Raum um. "Ich muss zugeben, den Raum der Wünsche zu nehmen ist keine schlechte Idee, Sie haben sich wirklich Gedanken gemacht." Ich musste lächeln, Graves war zu unserm Glück noch sehr jung und verstand uns deswegen besser, als es jeder andere Professor könnte. Er sah sich interessiert unsere Zutaten an und lachte laut auf, als er das Drachenblut entdeckte. "Ihre Mutter ist also krank was?" Draco grinste etwas verlegen, "Naja..ich muss zugeben, was ich ihnen vorhin gesagt habe entspricht nicht ganz der Wahrheit.".

Wir zeigten Graves noch die beiden Bücher und unsere restlichen Zutaten. Er sah sogar etwas beeindruckt aus und ich konnte es immer noch nicht fassen, dass wir so leicht davon gekommen sind. Trotzdem blieb noch das Problem mit dem Haar eines Zentauren. Als ich dies ansprach brachte Graves nur ein besorgtes "Oje." hervor und befahl uns ein weiteres Mal sehr vorsichtig zu sein.

Wir beschlossen, es noch diesen Abend zu versuchen und packten eine kleine Tasche mit allem, dass wir vielleicht gebrauchen könnten. Professor Graves würde in Hogwarts bleiben und sich gegebenenfalls eine Ausrede für unser Fehlen einfallen lassen. Kurz nachdem die Sonne unter ging machten wir uns im Schutz der Dunkelheit auf den Weg in den verbotenen Wald, um einen Zentaur zu finden. Da wir niemandem wehtuen wollten hatten wir vor, mit einem Zentaur zu reden und ihn um ein Haar zu bitten. Der Plan war nicht besonders sicher, doch uns ist nichts besseres eingefallen und es war einen Versuch wert.

Äste knackten unter meinen Füßen und Nebel umgab uns. Von allen Seiten schienen uns leuchtende Augenpaare zu beobachten. Ich bekam Gänsehaut vor Kälte und die Erinnerungen an mein letztes Mal im verbotenen Wald kamen wieder hoch. Doch wir mussten noch tiefer in die Dunkelheit, vorbei an tief hängenden Ästen und durch die einsame Stille. Irgendetwas huschte wie ein Schatten an uns vorbei, doch ich konnte nicht mehr erkennen, was es war. Mein Kopf sagte mir, dass wir so schnell wie möglich verschwinden sollten. Uns in Sicherheit bringen und bei Tageslicht noch einmal wiederkommen. Doch mein Herz stellte sich dagegen. Ich erinnerte mich an die Stimme meiner Mutter und die Umarmungen meines Vaters. "Hey..." flüsterte Draco, er stand ein paar Meter weiter und zeigte in die Tiefe des Waldes. Ich bewegte mich leise auf ihn zu und vernahm Stimmen, gepaart mit scharrenden Hufen aus der Richtung in die er zeigte. Fragend schaute ich ihn an und er nickte zustimmend. Es waren Zentauren. Doch gerade, als ich mich freuen wollte, wurde es plötzlich wieder still. Ich verharrte in meiner Position, als sich anschließend ein Geräusch auf uns zu bewegte. Erst langsamer, dann immer schneller. Ich kniff die Augen zusammen und schützte meinen Kopf mit meinen Händen. Doch Draco legte seine Hand auf meinen Arm. "Hab keine Angst Mine, zusammen können wir alles schaffen weißt du noch?" Ich öffnete langsam meine Augen und nam Draco fest an der Hand. Er hatte recht.

"Zusammen?"

"Zusammen."

Schlitternd und schnaubend blieb eine riesige Kreatur vor uns stehen. Mein Blick wanderte über die Hufen und den pferdeähnlichen Körper zu dem menschlichen Oberkörper und einem wutverzerrtem Gesicht. "Wer seid ihr und warum betretet ihr unerlaubt unser Gebiet?" Die Augen des Zentauren schienen zu glühen und er starrte uns so furchteinflößend an, dass es mich einiges an Mut kostete nicht auf der Stelle schreiend weg zu laufen. "Wir wollen niemandem wehtuen..." begann Draco, doch der Zentaur unterbrach ihn. "Nicht du. Ich will mit dem Mädchen sprechen!"Ich räußperte mich und trat mutig einen Schritt nach vorne. Sofort beugte sich die Kreatur nach auch nach vorne und ich schrak zurück. "Noch einen Schritt weiter und du bist tot." Zischte sie und funkelte mich an. "Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken." Begann ich. "Wir brauchen Ihre Hilfe, bitte Sie sind unsere einzige Chance meine Eltern..." "Es inmteressiert mich nicht!" Schnaupte der Zentaur und hohlte Luft, um uns ein weiteres Mal zu drohen. Doch in diesem Moment kam mir ein Einfall. "Warte! Wir sind Freunde von Harry Potter!" sagte ich laut und schaute dem Wesen direkt in die Augen. Ich erinnerte mich, dass Harry ein paar Zentauren Mal geholfen hatten und diese Wesen vergessen selten etwas. Ob gut oder schlecht. Doch in diesem Fall könnte uns Harry eine große Hilfe sein. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig und er schaut erschrocken. "Geht es ihm gut? Was ist mit ihm passiert?" fragte er mit tiefer, besorgter Stimme "Ihm geht es gut, keine Sorge aber wir brauchen ihre Hilfe." "Warum habt ihr das nicht gleich gesagt? Womit kann ich euch helfen, was braucht ihr?"

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