Kapitel 31

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Nur langsam kamen die Erinnerungen zurück. Ich spürte die Matratzte unter mir...wir hatten die Haare eines Zentauren bekommen. Ich öffnete meine Augen...danach sind ein paar Tage vergangen. Ich richtete mich auf...und dann sind Harry und Ron gekommen. Scheiße! Ron war ausgerastet und Harry hatte versprochen auf mich zu warten. Etwas zu schnell stand ich auf, sodass sich alles kurz drehte. Schnell fing ich mich wieder und beeilte mich, in die große Halle zu kommen. Nun machte ich mir auch noch Sorgen um Draco und Harry, schließlich hatte ich die beiden alleine gelassen und sie hatten nicht gerade eine gute Beziehung in ihrer Vergangenheit gehabt.  Vor der alten Tür angekommen bereitete ich mich daruf vor, auf einen Streit oder sogar Kampf zu stoßen. Langsam öffnete ich die Tür und spähte in die Halle. Zu meiner Überraschung saßen sich die Beiden gegenüber und redeten ruhig miteinander. Warte. Konnte das möglich sein? Ich hielt mich hinter der Tür verborgen und lauschte. Draco erzählte Harry davon, wie wir Bradwood und Pansy eine Falle gestellt hatten und dieser brach in schallendes Gelächter aus. "Da wäre ich ja zu gerne dabei gewesen." Bemerkte er und sah aus, als könnte er sich das alles bildlich vorstellen. Ich lief auf die beiden zu und setzte mich. "Mine, da bist du ja. Wie geht es dir?" Ich versicherte Draco, dass es mir besser ginge und fragte dann interessiert, wieso sich die Beiden so gut verstanden. "Draco hat mir alles wichtige erzählt und ich seh keine Grund mehr ihn zu hassen. Ich glaube Menschen können sich wirklich ändern." "Danke nochmal, dass du mir noch eine zweite Chance gegeben hast, nicht jeder wäre so großzügig." Draco meinte es ernst, ich konnte es in seinen Augen sehen. Sich mit Harry zu versöhnen war etwas, nachdem er sich schon lange gesehnt hatte. Ich lächelte glücklich, bis mir Ron wieder einfiel und Harry nach ihm fragte. "Ich habe draußen nach ihm gesucht, aber keine Spur von ihm gefunden. Er muss schon nach Hause gegangen sein. Wenn ich zurück gehe werde ich nochmal mit ihm reden, ich verspreche es." Ich nickte und umarmte Harry fest. 

Wir redeten noch eine ganze Weile und Harry beschloss, noch für ein paar Tage zu bleiben. So konnte er uns noch bei dem Trank helfen. Er schien beeindruckt, wie weit wir schon gekommen sind und gab zu, dass er auch viel über eine Möglichkeit nachgedacht hatte, meinen Eltern ihre Erinnerungen wieder zu geben. Mc Gonagall arrangierte ein kleines Zimmer für ihn und wir verbrachten noch den restlichen Tag zusammen.

Freitag beschloss Harry allen Professoren einen Besuch abzustatten und einen Ausflug nach Hogsmeade zu machen. Darco und ich hatten zwar Unterricht, danach aber auch ein bisschen Zeit für uns alleine. Wir lagen nebeneindander auf einem Sofa im Raum der Wünsche. So ware wir ungestört. Wir hingen beide unseren eigenen Gedanken nach und redeten nicht viel. Wir verstanden uns auch ohne Worte und genossen einfach die Nähe des Anderen. Ich war immer noch traurig wegen Ron, er war immerhin mein bester Freund neben Harry. Ich nahm Papier und eine Feder aus meiner Tasche und begann ihm einen Brief zu schreiben. Draco fragte nicht, was ich vor hatte, er konnte es sich wahrscheinlich schon denken. Der Brief war nicht besonders lang, ich bat Ron nur um ein Treffen, um ihm alles zu erklären. Als ich alles wieder einpackte zog mich Draco sanft zu sich. Er legte seine Hände um mein Gesicht und küsste mich auf die Lippen. Ich erwiederte sofort und kletterte auf seinen Schoß. Er grinste in den Kuss hinein und bewegte seine Hände an meinen Rücken. Ich genoss die Berührung und presste mich noch enger an ihn. Draco drehte uns so herum, dass ich mit dem Rücken auf dem Sofa lag und er über mir war. Er betrachtete mich für einige Sekunden, bevor er sich zu mir runter beugte und mich, diesmal fordernder, küsste. Meine Hand wanderte zu seinen hellblonden Haaren während seine weichen Lippen immer noch auf meinen lagen. "Davon werde ich nie genug bekommen." Lächelte er.

Samstag war es endlich so weit. Harry, Draco und ich standen im Raum der Wünsche. Wir hatten alles vorbereitet und die beiden schauten mich erwartungsvoll an. "Na dann fangen wir mal an!" Meine Stimme klang etwas rau und schief vor Aufregung. Wir durften uns nicht den kleinsten Fehler erlauben sonst war alles um sonst gewesen. Ich atmete tief durch und begann dann, die Zutaten zu wiegen und schneiden. Draco und Harry halfen mir wo sie konnten, überliessen mir aber die besonders wichtigen Schritte.  Bald hatte ich die ersten Zutaten erfolgreich verarbeitet. Nun kam es zu den verbotenen und gefährlicheren Teile des Trankes. "Geht lieber ein paar Schritte zurück." Warnte ich meine beiden Freunde und hielt den Atem an. In meiner Hand hielt ich die letzte Zutat: Die Haare des Zentauren. Ich öffnete langsam die Hand und die Zutat fiel in den köchelnden Trank. Ich wurde von einem harten Stoß nach hinten geschleudert und fühlte, wie mein Kopf an etwas hartes stieß. Die Luft wurde aus mir heraus  gepresst und ich keuchte auf, um wieder Luft in meine Lungen zu lassen. "Hat es funktioniert?" Hörte ich Draco rechts von mir. Ich stand mühsam auf und wankte zum Tisch. Der Trank stand ganz ruhig da, er kochte nicht eimal mehr. Nur seine dunkelrote Farbe wieß auf die große Kraft hin, die er in sich trug. Ich sah mich nach Harry um, der noch auf dem Boden saß. Er sah jedoch nicht verletzt aus. Während ich zwei Fläschen mit dem Trank füllte, fasste ich mir an den Kopf und erschrak, als ich Blut an meiner Hand sah. Auch Draco sah es und schaute mich erschrocken an: "Scheiße!" Jetzt begann ich auch den Schmerz zu spüren und musste mich wieder hinsetzten. "Mir geht es gut." Beteuerte ich und versuchte wieder auf zu stehen. Harry behielt dabei einen kühlen Kopf und zauberte einen Verband und ein Kühlpack. Draco, der bei Zauberern aufgewachsen war schaute misstrauisch auf das kalte blaue Ding, dass ich jetzt an meinen Kopf hielt. Er sagte jedoch nichts.

"Die Verletzung ist nicht so tief." Meinte Harry. "Ich verstehe, wenn du erst zu deinen Eltern willst und ihnen den Trank untermischen. Aber danach sollte sich das Madam Pomfrey mal anschauen." Ich nickte erleichtert und nahm die Fläschchen an mich. Zusammen verließen wir den Raum  der Wünsche möglichst unauffällig und gingen aus dem Schloss. Ich war angespannt, noch waren meine Eltern nicht geheilt. "Ab hier lasse ich euch alleine, sag mir gleich bescheid, wenn es geklappt hat." Sagte Harry und verabschiedete sich von uns. Er ließ uns gedoch seinen Besen da, sodass wir zwei hatten und zu meinen Eltern fliegen konnten, ohne das ich runter fiel.

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