Kimiko...
Ayumi hatte mir dabei geholfen aus der Badewanne zu steigen und mich abzutrocknen. Mein Körper zitterte noch immer, doch dieses Mal nicht vor Kälte, sondern vor Angst. Ich wusste das Ayumi mehr als nur eine Frage hatte, doch beließ sie es dabei, schien sie zu spüren das ich dafür gerade keinen Kopf hatte. Ich wollte in diesem Moment über rein gar nichts sprechen und dies schien sie zu akzeptieren, schwiegen wir uns einfach nur an, was aber sehr angenehm für mich war. Ich stand durch das soeben erlebte noch immer unter Schock, dass ich sogar zuließ das sie mich auszog und neu ankleidete. Dabei akzeptierte Ayumi meinen Wunsch, mir etwas bequemes herauszusuchen. Zum Glück fand sie in dem Kleiderschrank etwas, was dem nahe kam und so trug ich nun eine graue Jeansleggins und ein silbernes Longshirt. Ich musste zugeben das ich befürchtet hatte, dass sich nur Kleider und dergleichen darin befinden würden, aber war ich froh darüber falsch zu liegen. Kurz stellte ich mir wieder die Frage, woher sie die ganzen Sachen hatten, doch war es besser für mich dies nicht zu wissen. Ich war gerade schon angeschlagen genug, weswegen die Vorstellung von sterbenden Mädchen, von deren kalten Körpern sie die Kleidung zogen, weniger zu meinem Seelenfrieden beitrug. Ich wusste das, wenn ich genau diesen wieder erlangen wollte, ich keine Zeit mehr zu verlieren hatte und Carla aufsuchen musste. Es musste einfach einen Weg geben um dieses Grimoire aus mir herauszubekommen, damit das alles endlich ein Ende finden würde. Ayumi war so nett und brachte mich dorthin wo sich Carla momentan aufhielt, worüber ich ihr sehr dankbar war. Ich hatte nämlich keine Ahnung wo er hier in der Villa zu finden war und somit blieb mir die Suche nach ihm erspart. Doch um ehrlich zu sein, wäre ich am liebsten umgekehrt um mich unter der Bettdecke zu verstecken, war es für mich unerträglich zu spüren wie diese Angst jeden Winkel meines Körpers auszufüllen schien. Ich verspürte diese nicht zum ersten Mal, aber war es anders als sonst. Ich sah mich immer wieder um, hatte ich das Gefühl als würde jeden Moment etwas aus dem Schatten heraus auf mich zukommen, nur um mich zu packen und in die immerwährende Finsternis zu ziehen! Ich konnte regelrecht die Klauen auf meiner Haut spüren und wie sie diese auseinanderrissen. Mein Körper war angespannt, weswegen meine Muskeln schmerzten. Es war so als wäre ich eine Beute, welche durch ein Labyrinth gejagt wurde und die kurz davor stand eingeholt zu werden, nur um dann zum Schlachter geführt zu werden. Ich umklammerte mit den Händen meine Arme, dieses unwohle Gefühl noch immer in mir spührend, als ich gegen Ayumi stieß welche anscheinend stehen geblieben war.
Ayumi:"Ist alles... in Ordnung mit euch... Kimiko?"
Ich nickte lediglich, wollte ich nicht das sich Ayumi noch mehr Sorgen machte, standen ihr doch genau diese ins Gesicht geschrieben. Ich drehte mich nun zu der Tür, vor welcher wir zum Stehen gekommen sind... du schaffst das Kimiko! Ich schluckte hart und wollte mich gerade daran machen diese zu öffnen, als ich Ayumi ihre Hand auf meiner Schulter spürte. Ich drehte mich leicht zu ihr um und sah nun einen eher ängstlichen Gesichtsausdruck an ihr... was war nur los mit ihr?
Ayumi:"Passt bitte... auf euch auf..."
Ok... das trug jetzt nicht besonders dazu bei, dass es mir besser ging. Ich schenkte ihr ein Lächeln und sagte, dass es besser wäre wenn sie jetzt gehen würde. Ich konnte spüren das sie genau dies nicht tun wollte, was mich um ehrlich zu sein erfreute, fühlte ich mich gleich nicht mehr so alleine. Aber war da etwas tief in mir was leise flüsterte, dass es das beste für Ayumi war. Ich spürte das sie etwas dagegen erwidern wollte, doch gab sie nun nach und ging schlussendlich, aber nicht ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen. Ich stand nun allein hier und drehte mich wieder in die Richtung der Tür. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und überlegte für einen kurzen Moment anzuklopfen... aber mal ganz ehrlich, wozu? Die Vampire kamen auch immer ungefragt zu mir und ich war mir sicher das die Gründer, was das anging, nicht viel anders waren. Außerdem wusste Carla bestimmt schon längst das ich hier war, aufgrund seiner besseren Sinne... wie sehr ich sie doch dafür hasste! Du bist eifersüchtig Kimiko... ja, aber das wollte ich mir gerade einfach nicht eingestehen, weswegen ich meine innere Stimme ignorierte. Ich stieß die Tür nun einfach auf und trat in den dahinter liegenden Raum. Wow... definitv Bibliothek! Ich musste zugeben das dieser Raum atemberaubend war und vor allem weitläufig. Überall sah man das alte Holz, welches regelrecht in Szene gesetzt wurde und somit diesen Raum ein sehr altes Äußeres gab. Dennoch war hier und dort eine Art moderne wahrzunehmen und ich musste zugeben das es einfach nur wunderschön aussah, war es genau dieser Einrichtungsstyl den ich in meinem alten Zuhause schon so sehr geliebt hatte. Ich verspürte einen kurzen Stich in meinem Herzen, als der Gedanke daran in mir aufkam... jetzt war nicht die Zeit dafür Kimiko. Ja, ich musste mich auf das Wesentliche konzentrieren! Ich verbannte die aufkommende Trauer, die Erinnerungen an meine Adoptiveltern und sah mich weiter um. Hier reihte sich ein großes Regal an das andere, welche regelrecht überfüllt schienen von all den Büchern... wenn man ewig lebte, hatte man für so etwas wahrscheinlich genügend Zeit, Kimiko. Aber lebten diese Gründer, so wie die Vampire, ewig? An sich konnte ich es nicht genau sagen, aber wusste etwas tief in mir das genau dies der Fall war. Ich ließ meinen Blick über die ganzen Buchtitel gleiten und musste zugeben, dass hier wohl für jeden was dabei war... Bücher auf Latein, über alte Legenden, aber auch über die Wissenschaft. Einige Titel waren sehr verblasst oder in einer Sprache, die mir unbekannt war, aber erregten genügend Bücher meine Aufmerksamkeit um mein restliches Leben mit deren Wissen und Geschichten zu erfüllen... wie schade das ich dafür keine Zeit hatte. Doch war da nun etwas oder besser gesagt, jemand anderes, der meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Im hinteren Bereich der Bibliothek, konnte ich einen großen Holztisch ausmachen, der komplett vollgepackt war mit Büchern und sonstigen Schriften. Um diesen herum standen mehrere Sessel und in einem von diesen saß kein geringerer als Carla, welcher scheinbar in einer der Schriften vertieft zu sein schien, zumindest nahm ich dies an.
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Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich zerstört / Band II
VampireWenn alles eine Lüge war und deine Welt in tausend Glasscheiben zerbricht, ist es an dir deinen eigenen Weg zu gehen. Wirst du denjenigen finden, der dich vor deinen Alpträumen beschützt? Wirst du am Ende noch mehr Lügen und Intrigen finden? Wirst d...