Kimiko...
Ich weiß nicht wie lange ich hier schon lag, da die Zeit für diesen Moment keine Rolle mehr spielte, doch kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Ich wusste nicht, ob erst Minuten oder bereits Stunden, gar Tage vergangen waren. Ich lag hier, noch immer von eisernen Schellen gefesselt und durch Shin nun mit diesen Behältern verbunden. Doch war ich ja selbst Schuld daran, hatte ich mich schließlich nicht dagegen gewehrt... du hast aufgegeben, Kimiko. Nein, dass war es nicht, denn ich wollte nur eines... überleben! Ich hatte nur die eine Hoffnung, den einen Wunsch und zwar ihn wiederzusehen, wieder seine Arme zu spüren, ihn zu spüren... Raito. Er war meine einzige Hoffnung von hier zu entkommen, meine einzige Chance auf Rettung. Aber durfte ich das? Wenn er käme um mich zu befreien, so würde er auf Carla und Shin treffen und wenn ich eines wusste, dann, dass die beiden mich nicht freiwillig gehen lassen würden. Also durfte ich hoffen und mir wünschen das er käme? Aber würde sein Auftauchen, seine somit endende Unversehrtheit, mich nicht erst recht ins Unglück stürzen? Wenn du willst das er in Sicherheit war, so musst du ihn dafür erst aufgeben, Kimiko... für immer. Als ob ich das je könnte! Ihn aufzugeben würde bedeuten, mein Herz zu verraten und dazu war ich nicht in der Lage. Ich konnte ihn nicht einfach so vergessen! Aber... ging es ihm genau so? Suchte er mich am Ende vielleicht schon verzweifelt? Ich musste einfach durchhalten und darauf hoffen, dass alles gut ging... darauf, dass sich unsere Wege erneut kreuzen würden. Doch jetzt für diesen Moment, brachten mich all diese Gedanken nicht weiter, lag ich hier noch immer gefesselt. Shin hatte in meine Arme zwei Kanülen gesetzt und diese mit Schläuchen verbunden. Auch alles andere verlief so wie er es gesagt hatte, auch wenn ich mich so langsam fragte, warum ich hier in Unterwäsche liegen musste. Ich kam zu dem Schluss, dass es entweder anders ablaufen sollte oder sie einfach ihren Spaß darin fanden mich so zu erniedrigen... wahrscheinlich traf beides zu. Egal was am Ende der eigentliche Grund dafür war, so musste ich nun mit den Konsequenzen leben, war mir unerträglich kalt. Ich zitterte am ganzen Körper, aber war dies wohl mein kleinstes Problem, machte ich immer mehr mit den Nebenwirkungen Bekanntschaft von denen er mir nichts erzählen wollte. Am Anfang war noch alles normal, nur das mir der Anblick, wie mein Blut durch diesen Schlauch zu den Behältern floss um dann wieder zu mir zurückzukehren, meinen Magen umdrehte... doch leider blieb es nicht dabei. Am Anfang dachte ich noch, dass ich mir aufgrund meiner mangelnden Bewegungsfreiheit dieses leichte Kribbeln einbildete oder es einfach nur daran lag, dass meine Gliedmaßen so langsam aber sicher taub wurden. Doch war es nicht an dem, wuchs dieses Gefühl immer weiter an bis es einen für mich unerträglichen Zustand erreicht hatte. Zuerst spürte ich es in meinen Zehen, dann in meinen Fingerspitzen und schlussendlich erreichte dieses Kribbeln meine Lippen. Nur langsam begriff ich, dass diese Kälte und das Frösteln nicht nur allein aufgrund dieser steinernden Wände und meiner nackten Haut in mir aufkamen um mich auszufüllen. Nein, ich war mir mittlerweile sicher das es auch eine Art der Nebenwirkungen war... doch sollte das alles nur der Anfang sein. Die Übelkeit, welche ich dachte aufgrund des Anblickes zu verspüren, nahm immer weiter zu bis sie schlussendlich ein unerträgliches Ausmaß angenommen hatte. Doch blieb es nicht dabei, hatte ich das Gefühl als würde sich alles in meinem Kopf drehen, was nur dazu führte das dieses widerliche Gefühl in meinem Magen zunahm. Ich hielt es kaum noch aus, während sich mein Speichelfluss erhöhte um mich auf das vorzubereiten, was mir bald bevorstünde... verdammt! Ich konnte kaum noch meine Augen aufhalten, drehte sich meine Umgebung immer mehr und ich spürte wie mein Kreislauf so allmählich schlapp machte. Ein Gutes hatten diese Fesseln, wäre ich ohne sie wohl von dem Tisch gefallen. Ich spürte wie etwas meine Speiseröhre hinaufkletterte, bis ich schlussendlich neben meinem Speichel nun auch die Galle schmeckte... einfach nur widerlich! Es endete darin, dass ich mich beinahe übergeben hätte aber letzten Endes nur stark hustete. Da ich noch immer angekettet war, hätte es sonst damit geendet, dass ich mich vollgekotzt hätte... darauf konnte ich dankend verzichten! Du bist erbärmlich Kimiko, wie du hier angekettet und beinahe vollgekotzt lagst... ja, dass traf es wohl so ziemlich. Wie weit ich doch gekommen war, nur um so zu enden... danke Ironie, welche mein Leben bestimmte. Was hatte ich eigentlich verbrochen, dass ausgerechnet mir das alles passierte? Aber jetzt, wo ich zumindest über einen Teil meiner Vergangenheit bescheid wusste, konnte ich so ziemlich sagen das meine ganze Existenz verflucht sein musste! Ja, ich brachte bereits mit meiner Geburt den Tod über meine Eltern und am Ende mussten selbst meine Adoptiveltern, die Menschen welche ich über alles liebte, daran glauben. Du bringst niemanden Glück Kimiko, niemanden! Vielleicht war es doch das beste, dass ich nun weit genug von dem Mann entfernt war den ich liebte. Mein Herz tat bei diesem Gedanken weh... Raito, vielleicht solltest du mich wirklich vergessen, aber wenn, könnte ich es überhaupt? Ich stöhnte leicht auf, setzte plötzlich ein Dröhnen in meinen Kopf ein und ich spürte wie meine Atmung beschleunigte und unregelmäßiger wurde. Was sollte das!? Litt ich nicht schon genug!? Ich konnte mich kaum noch beruhigen und musste zugeben, dass ich gerade nur eines verspürte... Angst. Meine Sicht verschwomm immer wieder und ich fühlte mich wie benommen. Ich konnte kaum noch klar denken, während die Geräusche, welche diese Behälter von sich gaben, das Dröhnen in meinem Kopf noch verschlimmerten, was sich dadurch bis zu einem stechenden Schmerz entwickelte. Was passierte hier verdammt nochmal!? Doch vernahm ich da, zwischen all den Geräuschen, jenes welches ich um keinen Preis in der Welt hören wollte... ein Kichern. Ich riss sogleich meine Augen auf, aber konnte ich einfach nichts erkennen, egal wie sehr ich es auch versuchte... wann hört nur dieser Schwindel endlich auf!?
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Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich zerstört / Band II
VampireWenn alles eine Lüge war und deine Welt in tausend Glasscheiben zerbricht, ist es an dir deinen eigenen Weg zu gehen. Wirst du denjenigen finden, der dich vor deinen Alpträumen beschützt? Wirst du am Ende noch mehr Lügen und Intrigen finden? Wirst d...