Kapitel 110

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Carla...

Ich saß wieder in der Bibliothek und war noch immer in all diesen Schriften vertieft, wollte ich mehr über das Grimoire wissen und dabei herausfinden wie es aus dieser Sterblichen zu bekommen war. Doch fand ich keinen Eintrag oder Hinweis darauf, wie es überhaupt in sie hineingelangen konnte, was die Antwort auf dessen Befreiung erschwerte. So langsam hatte ich das Gefühl, dass ich wirklich nicht darum kam meine Zeit mit ihr zu verschwenden, dies zu ertragen und dabei zu hoffen, eine Lösung zu finden. Leicht seufzend massierte ich mir meine Schläfe, war diese Thematik mehr als nur ermüdent für mich. Kimiko... woher nahm sie diese Stärke oder besser gesagt, diese Dummheit sich gegen uns aufzulehnen? Sie schien trotz der Angst, welche sie definitiv verspürte, einen unbeugsamen Willen zu haben, der ihr schon regelrecht zu verbieten schien nachzugeben. Ich wusste das meine Nerven in der Zukunft noch mehr beansprucht werden würden und das war der Grund, warum ich schon beinahe verzweifelt nach einer Lösung suchte, hielt ich sehr viel von meinem ungestörten Leben hier. Davon abgesehen bestand mein Interesse darin, die Macht des Grimoires an mich zu reißen um diese gegen einen ganz bestimmten Vampir einzusetzen, um mir somit das zurückzuholen was mir rechtmäßig zustand... den Thron. Sie selbst war dabei für mich unwichtig, gar ein leidiges Thema und somit verfluchte ich den Umstand, dass wie es schien die Lösung nicht darin bestand sie einfach zu töten... wie überaus ärgerlich. Meine Gedanken schweiften nun jedoch ab und zwar zu ihrer Narbe. Wie überaus ungünstig es doch war das sie diese hatte, verdarb es mir regelrecht den Appetit. Ich hatte natürlich die Möglichkeit mich nur auf das eigentliche zu konzentrieren und zwar das Grimoire, aber um ehrlich zu sein, reichte allein der Geruch ihres Blutes um meinen Hunger zu entfachen. Das hieße dann wohl aber auch, dass ich wegen der Narbe noch etwas unternehmen musste... wieder ein sehr leidiges Thema. Ich hoffte das Shin zumindest dieses Mal meinen Befehl insoweit ausgeführt hatte, indem er seine Gelüste für sich behielt, kannte ich seinen Drang zu übertreiben. Ich versuchte mich wieder auf das eigentliche zu konzentrieren und meinen Hunger, den ich zugegebenermaßen zu meinem Bedauern immer mehr verspürte, zu ignorieren. Gerade als ich meine Studien wieder aufnehmen wollte, klopfte es an der Tür, was mir zumindest schon mal verriet das es nicht mein Bruder sein konnte, hatte er die Angewohnheit einfach hereinzuplatzen. Eher genervt als alles andere sah ich in die Richtung der Tür, hasste ich es wenn man mich bei meinen Arbeiten störte.

Carla:"Herein."

Nur zaghaft wurde die Tür von einem der Dienstmädchen geöffnet, welche nun ihren Kopf durch den Spalt zwang um somit in meine Richtung zu schauen.

"Carla Sama ver... verzeit die Störung... ich... ich wollte... nur fragen ob ihr... ob ihr meine Dienste benötigt..."

Ich musste zugeben das mich ihre Frage erst recht nervte... was meinte sie denn, weswegen sie hier war, wenn nicht um zu dienen!? Sie war jene Wölfin, welche ich als letztes gewandelt hatte und zugegebenermaßen war dies nicht meine beste Entscheidung gewesen, war sie nicht gerade die Hellste. Sie war sehr naiv, tollpatschig und ja, ich hätte mich damals nicht für einen Welpen entscheiden sollen. Aber war sie nun mal hier, was am Ende keine allzu große Rolle spielte, wäre nichts dabei sie auszutauschen, sollte sie meine Nerven noch weiter in Mitleidenschaft ziehen. Aber jetzt für diesen Moment schien das dumme Ding mal richtig zu liegen, benötigte ich sie zu meinem Leidwesen wirklich, brachte mich der stetig wachsende Hunger noch um den Verstand. Ich gab ihr zu verstehen zu mir zu kommen und auch wenn sie es anfangs nicht verstand, welch Überraschung, so kam sie nun zaghaft auf mich zu. Sie hatte, so wie die anderen Mädchen, weiße Haare und goldene Augen, doch war sie im Gegensatz zu ihnen recht jung, ja, noch beinahe ein Kind. Es gab nichts frauliches an ihrem Körper, nichts was mein Interesse auf andere Art und Weise hätte erregen können und dennoch, für eine Sache war sie zu gebrauchen. Ich saß auf einem Sessel, während sie nicht unweit von mir entfernt stand. Ich hielt ihr meine Hand entgegen, die sie zögernd nahm. Sie hatte schon beinahe etwas unschuldiges an sich, etwas, was nur ein Kind ausstrahlen konnte, welches noch kein Leid erfahren hatte. Shin brachte sie damals als kleinen, verletzten Welpen in einer kalten Winternacht zu mir. Menschen hatten ihr gesamtes Rudel getötet und sie zum sterben im Wald zurückgelassen. Zu diesem Zeitpunkt war unser drittes Dienstmädchen verstorben oder besser gesagt, sie hatte meinem Bruder nicht so gedient, wie er es für angemessen hielt. Ich für meinen Teil genoss es sehr allein für mich zu sein und mochte es daher, dass unser Personal nur aus einer sehr geringen Anzahl bestand. Doch leider waren die zwei übrig gebliebenen mit ihrer Arbeit und unserem stetig wachsenden Hunger überfordert und meine Geduld kannte, zumindest was das anging, Grenzen. Von daher entschied ich den Welpen zu wandeln, zu dem was er nun war. Dennoch war sie bisher von uns verschont geblieben, zumindest was ihr Blut betraf. Körperlich konnte man dies nicht behaupten, bettelte sie mit ihrer tollpatschigen Art regelrecht um eine Bestrafung, eine Züchtigung. Doch nun war sie hier und ich spürte diesen unerträglichen Durst tief in mir. Ich zog sie an mich, zwischen meine Beine und so, dass sie sich etwas nach unten beugen musste. Ich legte meine andere Hand in ihren Nacken und zwang sie somit noch weiter zu mir nach unten. Ich spürte wie ihr Körper zitterte, sah wie sich ihre Augen vor Angst weiteten. Auch wenn sie bisher verschont geblieben war, so wusste sie das wir Blut tranken und ich musste zugeben, dass mich ihr Anblick leicht erregte oder lag es in Wirklichkeit an etwas anderem? Denn um ehrlich zu sein musste ich an die Sterbliche denken und daran wie ihr Blut roch. Ich spürte wie sich meine Fangzähne verlängerten, wie sich mein Kiefer regelrecht anspannte... ich hielt das nicht mehr aus! Ich konnte es einfach nicht mehr an mich halten und zwang ihren Kopf zur Seite, um meine Zähne regelrecht in ihren Hals zu rammen. Ich spürte wie ich ihre weiche Haut durchbohrte, wie ihr Blut sogleich hervortrat um meinen Mund zu füllen. Es lief meine Kehle hinunter und ich konnte ein leichtes Seufzen nicht unterbinden, war das Gefühl wie die Sättigung einsetzte einfach zu berauschend für mich. Immer mehr wich mein quälender Hunger und machte nur einem Platz... dieser tiefen und überaus erregenden Befriedigung. Ich vernahm wie sie leicht jammerte, weinte und schluchzte, schien ihr mein Biss regelrecht Schmerzen zuzufügen... man konnte halt nicht alles haben und es ging schließlich hierbei nicht um ihre Gefühle oder darum, dass es ihr am Ende sogar gefiel! Dennoch hielt sie still, was auch besser für sie war, hatte ich noch immer nicht genug. Ich trank immer weiter, doch löste ich mich für einen kurzen Moment, aber jedoch nur um erneut zuzubeißen. Wieder vernahm ich das sie weinte, doch störte ich mich nicht daran. Sie hatte bis eben ihre kleinen Finger in mein Oberteil gekrallt, doch schien es, dass ihre Kraft nun so langsam wich... gib mir mehr! Ich spürte wie sie leicht zusammensackte, schienen ihre Beine nachzugeben, doch hielt ich sie eisern fest und an mich gedrückt. Immer mehr ihres warmen Blutes floss in meinen Mund, welches ich mehr als nur gierig schluckte. Doch erklang in diesem Moment seine Stimme... siehst du nicht das du störst!?

Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich zerstört / Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt