Kapitel 122

170 9 5
                                    

Kimiko...

Das Stechen in meiner Brust und die dadurch entstehenden Schmerzen waren einfach nur unerträglich für mich. Ich kniete noch immer auf dem kalten, von Schnee bedeckten Boden und umklammerte schon beinahe verzweifelt meinen zitternden Körper. Dennoch versuchte ich mich auf die Person, welche da vor mir stand, zu konzentrieren. Wenn ich eines sagen konnte, dann das mich deren Worte mehr als nur aufhorchen ließen. Wieso wollte diese verdammt nochmal das ich sterbe!? Es war dunkel um uns herum und dennoch konnte ich diese Person sehr gut erkennen. Es fiel mir schwer meine Gedanken zu ordnen, hatte sich eine Art Schwere über diese gelegt, doch war mir klar das ich mich zusammenreißen musste! Ich betrachtete die Person, welche dort so voller Wut, konnte ich diese definitv erkennen, vor mir stand. Es war ein junges Mädchen, vielleicht ein Jahr älter oder jünger als ich selbst. Ihr Gesicht war vor Wut verzerrt, während ihre weißen langen Haare wirr über ihre Schultern hingen. Sie hatte stechend goldene Augen, deren Pupillen verengt waren, mit denen sie mich regelrecht fixierte. Ihre Adern traten eindeutig hervor, während ich etwas rotes auf ihrer Haut ausmachte... war das etwa Blut!? Sie schien völlig außer Atem zu sein, konnte ich sehen wie sich ihre Brust stark hob und senkte. Ihr Gesicht war vor Wut verzerrt und sorgte dafür das sich mein Körper regelrecht anspannte. Ich hatte sowas noch nie gesehen und ich musste zugeben das mich dieses Mädchen wirklich einschüchterte. War dieser Anblick nicht schon beängstigend genug, so begann es nun heftiger um uns zu schneien, was diese grauenhafte Atmosphäre noch verschlimmerte. Auch wenn ihr gesamtes Äußeres mir gerade so aggressiv gegenüber stand, so hätte man dennoch sagen können das ihre Ähnlichkeit mit Ayumi schon beinahe beängstigend war... konnte es sein? War dieses Mädchen etwa eine ihrer beiden Schwestern? Ich konnte es nicht mit Gewissheit sagen, doch wusste etwas tief in mir das ich mit diesem Gedanken genau ins Schwarze getroffen hatte! Aber warum wollte sie das ich sterbe!? Ich kannte sie nicht, hatte ich sie zuvor noch nie gesehen. Der Schmerz in meiner Brust nahm immer weiter zu, weswegen ich verzweifelt aufstöhnte, fühlte es sich so an als würde mein Körper buchstäblich zerissen werden. Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen, mehr aus Reflex als alles andere. Doch öffnete ich diese sofort wieder, hatte ich nicht vor das Mädchen aus den Augen zu lassen. Die Sachen, welche sie trug, waren schmutzig und an einigen Stellen zerfetzt. Ich fragte mich wie lange sie schon hier draußen war, hatte ich sie im Anwesen nie wahrgenommen, gar gesehen. Auch wenn ich das Zimmer, welches die Gründer mir gaben, nur selten verlassen hatte, so hätte mir Ayumi nicht noch vor kurzem erzählt das sie keine Ahnung hatte wo ihre Schwestern waren... konnte es sein? Hat sie seit Tagen hier draußen gelebt? Aber warum? Wie dem auch sei, hatte ich keine Lust mich weiter im Schweigen zu üben und auch wenn die Schmerzen unerträglich waren, so musste ich mich jetzt für diesen Moment zusammenreißen und das, was ich an sich schon ahnte, in Erfahrung bringen.

Kimiko:"Bist du eine... von Ayumi... ihren Schwestern?"

Kaum hatte ich diese Frage über meine Lippen gebracht, veränderte sich die Körperhaltung des Mädchens. Ich sah wie sich diese für einen Moment regelrecht anspannte und das reichte mir als Antwort... also doch! Ihr Körper verriet sogleich das ich mit meiner Aussage richtig lag.

"... Ayu... mi..."

Ihre bis eben noch so kalt klingende Stimme, hatte nun schon beinahe einen sanften Ton angenommen, als sie Ayumi ihren Namen aussprach. Ihr aggressiver Blick hatte sich für einen kurzen Moment in einen sehr ruhigen verwandelt, ganz so als würde sie in die Ferne schauen, aber ohne auch nur irgendetwas wahrzunehmen. Doch so schnell wie dies geschah, so lag nun wieder diese Wut in ihren Augen.

"Wage es nicht ihren Namen in den Mund zu nehmen!"

Was war bitte ihr verdammtes Problem!? Ich wollte mich aufrichten um in Augenhöhe mit dieser Person zu sein, doch kaum versuchte ich meinen Körper zu bewegen um aufzustehen, nahm dieser elend, stechende Schmerz in meiner Brust zu! Ich hatte es nicht mal geschafft mich annähernd zu erheben, als ich schon wieder auf meine Knie zurücksackte. Ich keuchte hart auf, waren diese Schmerzen einfach zu viel für mich, doch musste ich mich einfach unter Kontrolle bringen.

Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich zerstört / Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt