Kimiko...
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Kimiko:"Ich habe dich schon einmal zurückgedrängt und ich werde es wieder schaffen!"
Das Grimoire kicherte noch immer amüsiert, doch hielt es nun inne, aber nur um mich ausgiebig zu mustern. Ich versuchte die Angst, welche meinen Körper momentan beherrschte, mir nicht anmerken zu lassen und unternahm den Versuch so viel Sicherheit in meine Stimme zu legen, wie es mir nur möglich war. Ich konnte den Blick des Grimoires nicht deuten, doch versuchte ich dieses Mal weniger durchschaubar zu sein als sonst, war dies am Ende wohl meine einzige Chance.
"Du solltest dein Glück nicht überstrapazieren... du hast nicht die Zeit zu verstehen... zu sehen... dich zu retten... armes kleines Ding, da habe ich fast schon Mitleid."
Spar es dir! Und was war es, was ich nicht verstand!? Doch leider hatte es verdammt nochmal recht, wusste ich noch immer so gut wie nichts und dies alles machte mich einfach nur wütend! Es kam mir mit jedem Wort näher bis es schlussendlich direkt vor mir stand. Ich kniete noch immer auf dem Boden, unfähig auch nur einen Muskel zu bewegen, während es sich nun nach unten beugte um mein Gesicht mit seinen Händen zu umschließen. Ich wollte schreien und mich aus diesem Griff befreien, doch war es mir einfach nicht möglich... wieso war mein Körper wie erstarrt!? Ich musste zugeben das ich einfach nur am verzweifeln war, wollte ich nicht das mir dieses Ding zu nahe kam. Ich starrte dem Grimoire in seine roten Augen und es erwiederte dies mit einem wissenden Lächeln. Ich spürte eine Art Kälte welche meinen Körper ergriff, aber nur um in jeden noch so kleinen Winkel zu dringen... ich halte es nicht aus! Lass mich endlich los! Obwohl es wieder die Form des kleinen Mädchens angenommen hatte, so war es einfach nur ein grauenhafter Anblick, welcher einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sein Körper war von schwarzen Adern übersäht, währenddessen weiße Haare ihm ins Gesicht hingen. Seine roten Augen brannten sich regelrecht in meinen Kopf, was mir unerträgliche Schmerzen bereitete, doch konnte ich den Blick einfach nicht abwenden. Es hielt meinen Kopf eisern fest, während es meinem Gesicht noch näher kam. Das Grimoire küsste nun schon beinahe sanft meine Lippen, während ich dachte mich jeden Moment übergeben zu müssen, ekelte es mich einfach nur an! Doch was war das!? Es fühlte sich so an als hätte etwas mein Herz umschlossen, nein, als würde es mit seinen kalten Fingern dieses zudrücken und für sich einnehmen. Es tat unerträglich weh als ich vor Schmerz aufstöhnte, doch kaum war dies geschehen spürte ich schon wie etwas in meinen Mund eindrang. Egal wie sehr ich diesen verschließen wollte, so war es mir einfach nicht mehr möglich! So wie schon in der Vergangenheit davor, drang etwas, nein, das Grimoire immer weiter in mich ein und ich konnte sofort spüren wie mein Körper zu zittern begann. Es war ein unerträgliches Gefühl, zu spüren wie etwas meine Kehle hinunterkletterte und ich wollte nur eines... mich erbrechen! Ich wollte das, was dort in mich eindrang, einfach nur ausspucken, doch war mir dies nicht vergönnt. Ich würgte verzweifelt und obwohl ich nur noch durch die Nase atmen konnte, hatte ich dennoch das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen! Es tat unerträglich weh, wie dieses Ding meine Kehle immer weiter nach unten kroch, hatte ich das Gefühl als würde es mein Inneres regelrecht zerfetzen. Ich kniff meine Augen zusammen, während Tränen über meine Wangen hinabliefen um zu Boden zu fallen. Ich hatte das Gefühl als würde es nie enden, doch war dies nun der Fall. Ich öffnete erschöpft meine Augen aber nur um festzustellen, dass das Grimoire verschwunden war... nein, bitte nicht! Mir war bewusst das sich das Grimoire nicht so einfach in Luft aufgelöst hatte, sondern sich nun wohl eher in mir befand. Ich begann stark zu husten und würgte verzweifelt, doch war es mir noch immer nicht vergönnt dieses Ding wieder auszubrechen. Mein Körper schmerzte immer mehr und ich spürte wie das Grimoire über meine Speiseröhre immer weiter hinunterkroch, bis es schlussendlich meinen Magen erreicht hatte. Mir war unerträglich schlecht und ich dachte das die Schmerzen mich regelrecht in den Wahnsinn treiben würden, doch sollte dies noch nicht alles sein! Mein Kopf dröhnte schmerzlich und zu meiner Überraschung konnte ich mich soweit wieder bewegen, dass ich mir diesen mit meinen Händen halten konnte... verdammt, es soll aufhören! Mein Herz raste in meiner Brust, doch fühlte es sich noch immer so an als würde etwas dieses umschließen. Es war ein so unerträgliches und beängstigendes Gefühl, dass ich dachte jeden Moment den Verstand zu verlieren... du musst dich beruhigen, Kimiko. Ja, aber wie verdammt!? Dennoch versuchte ich nun tief ein- und auszuatmen... so war es gut, Kimiko. Ich sah nach vorne und dabei zu, wie die Finsternis immer weiter verschwand und sich meine Umgebung veränderte. Sie nahm wieder die Form der Bibliothek an, aber war es dennoch anders. War die Einrichtung dieses Anwesens sonst sehr edel und schön, so war dies hier das genaue Gegenteil! Es sah alles alt und vermodert aus, so als hätte hier schon seit Jahren keiner mehr gewohnt. Auch konnte ich Carla nicht ausmachen und dennoch war da etwas, was mir sagte, dass ich mich noch immer in der Bibliothek befand. Aber wie war das möglich? Wenn ich auch sonst immer wusste das ich träumte und mich in einem solchen Traum befand, so war es nun anders. Das hier war keiner, aber ich war mir sicher das es auch nicht die Realität war... also wo war ich verdammt nochmal!? Ich versuchte mich trotz der Schmerzen, der Übelkeit, aufzurichten und stand nun schlussendlich auf. Es war wirklich ein seltsamer Ort, schien es hier nicht wirklich einen Boden zu geben, zumindest konnte man diesen nicht sehen. Eine Art Nebel kroch über den Boden und gab somit den Blick auf meine Füße nicht frei. Die Bücher, welche in den Regalen standen, waren alt und zerfallen. Ich musste es nicht erst ausprobieren um zu wissen, dass wenn ich eines in meine Hand nahm, dieses wahrscheinlich zu Staub zerverfallen würde. Auch wenn ich am liebsten einfach hier geblieben wäre, hatte ich nicht vor noch mehr von dieser Welt zu erkunden, so drängte mich dennoch etwas dazu weiterzugehen. Fragen rasten durch meinen Kopf und eine davon war es, ob dies hier eine der Welten war von denen Carla gesprochen hatte. Ich meine, auch wenn er nur von der Dämonenwelt sprach, so konnte es doch sein das dies hier nur eine weitere Welt war. Aber wenn es an dem war, so müsste dies jene Welt sein, in der das Grimoire lebte, eine, welche parallel zu der unseren bestand... du musst von hier verschwinden, Kimiko! Aber wenn dies der Fall war, warum konnte ich sie jetzt erst sehen? Weil das hier kein Traum war Kimiko und es dich hierher gebracht hatte! Aber lag es wirklich daran? Egal, ich musste zumindest einen Ausweg von hier finden, auch wenn ich keine Ahnung hatte wie. Ich setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, wusste ich nicht, aufgrund des dichten Nebels, ob der Boden vielleicht doch Löcher aufwies wodurch ich jeden Moment fallen konnte... sicher war sicher. Schließlich war es nicht so unwahrscheinlich, betrachtete man die vergangenen Träume welche mir das Grimoire bescherte und wenn ich Recht behalten sollte, so war das hier sein Revier. Ich ging langsam immer weiter bis zu der Tür oder besser gesagt, zu dem vermoderten Holz welches wohl eine darstellen sollte und nun offen vor mir stand. Im allgemeinen war dieser Ort sehr trostlos und kalt. Der Geruch hier war für mich einfach nur unangenehm, ja, schnürte er mir regelrecht die Kehle zu und verschlimmerte zusehends die Übelkeit in mir. Dennoch versuchte ich mich unter Kontrolle zu halten und vor allem einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich ging weiter und kaum hatte ich den Raum verlassen, fand ich mich schon in dem Flur wieder, durch den mich Ayumi zu Carla geführt hatte. Die Gemälde, welche an den Wänden hingen und sonst eine unvergängliche Schönheit ausstrahlten, waren grauenhaft entstellt und zeigten Wesen, welche ich unmöglich beschreiben konnte, waren es furchtbare Fratzen die man zur Schau stellte um einen Angst und Schrecken einzuflößen. Die Wände sahen so aus, als würde etwas Klebriges an ihnen herunterlaufen, doch hatte ich nicht das Bedürfnis dies nachzuprüfen. Ich ging immer weiter und traf dabei auf niemanden, doch überraschte es mich nicht, hatte ich nicht das Gefühl als würde hier überhaupt jemand leben... bis auf das Grimoire vielleicht. Doch war genau dieses ja nicht anwesend oder besser gesagt, irgendwo zu meinen Leidwesen in mir. Es war seltsam für mich durch diese Welt zu schreiten, war hier nicht das leiseste Geräusch zu vernehmen. Nur meine Schritte hallten dumpf von den Wänden hernieder, während sich mein Körper vor Angst immer weiter anspannte. Ich vernahm meine viel zu schnelle Atmung und beides zusammen löste eine Gänsehaut in mir aus, war das dadurch entstandene Geräusch grauenvoll. Diese Angst in mir war allgegenwärtig, doch versuchte ich dennoch diese beiseite zu drängen. Ich erreichte schlussendlich den Eingangsbereich und sah nun in die Richtung der Tür, welche hinaus in den Wald führte. Sie war nicht verschlossen, im Gegenteil, war es so wie bei den anderen, welche ich auf dem Weg hierher wahrgenommen hatte. Sie stand offen und halb zerstört da und gab somit den Weg nach außen frei. Ich überlegte was ich nun tun sollte, sagte mir etwas das dies dort nicht der Ausgang war. Aber was war das!? Ich vernahm hinter mir eine Art Knacken und musste zugeben, dass ich für einen kurzen Moment einfach nur aufschrie, hatte ich genau damit nicht gerechnet. Ich drehte mich panisch um und hielt für einen Moment regelrecht den Atem an, als ich sie sah! Ich hätte am Ende wohl mit allem gerechnet, aber definitiv nicht mit ihr... Yui! Ich starrte sie einfach nur an, während sie ein Stück von mir entfernt stand und mich mit einem so traurigen Blick ansah, dass es mir regelrecht mein Herz zerriss. Sie sah nicht so aus wie damals, war sie jetzt gerade kein kleines Mädchen mehr, nein, schätzte ich sie in meinem Alter. Ich war mir sicher, dass dies ihr Aussehen war, so wie sie einst bei den Vampiren gelebt hatte. Sie trug die Uniform der Abendschule, während ihre Augen ruhig auf mir lagen. Auch wenn ich mir die Frage stellen sollte, weswegen sie hier war, so wusste etwas tief in mir das ich keine Angst vor ihr haben brauchte. Ich ging einen Schritt auf sie zu und musste zugeben, dass etwas tief in mir sogar froh war hier auf jemanden zu treffen, auch wenn diese Person in Wirklichkeit tot war.
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Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich zerstört / Band II
VampireWenn alles eine Lüge war und deine Welt in tausend Glasscheiben zerbricht, ist es an dir deinen eigenen Weg zu gehen. Wirst du denjenigen finden, der dich vor deinen Alpträumen beschützt? Wirst du am Ende noch mehr Lügen und Intrigen finden? Wirst d...