Kapitel 118

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Carla...

Ich musste zugeben das ich nie damit gerechnet hätte, dass sie so schnell und vor allem freiwillig zu mir kommen würde, hatte sie sich ja doch mehr als nur vehement gegen mich gewehrt. Aber sagte ich ihr ja am Ende, dass sie zu mir kommen würde und das wenn dann freiwillig. Also genoss ich diesen kleinen Triumph indem ich sie etwas nekte. Es war seltsam für mich, hatten mich die letzten Jahre mehr als nur ermüdet, doch war es nun so als würde ihre Anwesenheit mich regelrecht aufwecken, gar anspornen. Aber lag das wirklich nur an der Sterblichen oder doch an dem, was da in ihr schlummerte? Ich weiß nicht woher ich das wusste, aber war ich mir sicher, dass das Grimoire sich keinem der Vampire offenbart hatte und es nur mich dafür auserkoren hatte sich zu zeigen... welch Euphorie das alles doch in mir weckte. Ich war gerade dabei die unzähligen Schriften und Bücher zu studieren, als ich ihre Aura und die des Wolfsmädchens vor der Tür ausmachte. Ich war gerade mehr als nur vertieft, hatte ich eine interessante Passage gefunden und zwar darüber, wie das Grimoire einst vor Jahrhunderten aus dem Besitz meiner Familie gelangte und wie genau dessen Macht von meinem Vater gebannt wurde. Doch löste ich dennoch meinen Blick von den Aufzeichnungen, um zu der Sterblichen zu schauen, welche natürlich ohne anzuklopfen die Bibliothek betreten hatte... was anderes hätte mich wohl eher überrascht, sprach doch gerade dies für ihren unbeugsamen Willen mir zu widersprechen. Sie roch verführerisch nach Rosenblüten und sah auch sonst sehr schön aus, auch wenn ich ihr ansehen konnte das sie irgendetwas beschäftigte. Sie versuchte sich ihre Anspannung, als sie sprach, nicht anmerken zu lassen, woran sie aber mehr als nur kläglich scheiterte, hörte ich es heraus und als ich sie ansprach, spürte ich sogleich ihre Angst... was war nur los mit ihr? Sonst war sie doch eher unnachgiebig und zäh, einfach ganz anders als jetzt und dies weckte erst recht meine Neugierde. Ich wollte wissen was in ihr vorging und wählte daher den für mich kürzesten Weg, um diese Information zu bekommen, weswegen ich nun ihre Gedanken laß. Sie schien mich nicht einschätzen zu können, was auch gut so war, aber dachte sie zu meinem Leidwesen wieder an diese ehlenden Vampire und das sie zu ihnen zurück wollte. Vergiss sie und versteh endlich, dass du nur noch hierher gehörst! Du warst nun mein Eigentum, mein Besitz und hattest als solches, dich nur mit der einen Frage zu beschäftigen... wie du mir am besten gefallen konntest! Du wirst sie nie wieder sehen, keinen einzigen von ihnen, da ich dies zu verhindern wusste! Ihre Angst war so köstlich für mich und als sie sich selbst die Frage stellte, ob ich ihre Gedanken lesen konnte, so kam ich nicht darum als sie zu provozieren. Natürlich endete es darin das sie ihre Stimme gegen mich erhob und wäre sie nicht, für diesen Moment, so wichtig für mich, so hätte ich sie genau jetzt gegen eines der Bücherregale gedrückt um meine Zähne in ihre Haut zu schlagen, damit ich ihr süßes Blut schmecken konnte bis sie ihr Leben ausgehaucht hätte... übertreibe es also nicht! Sie war wirklich davon überzeugt, nichts zu tun was mir anstand und dabei tat sie doch bereits genau das. Sie war hier, so wie ich es wollte und das sogar gebadet. Selbst ihre Stimme erklang nun wieder ruhiger, genauso wie ich es wollte und dennoch schien sie noch immer zu denken, dass sie die Oberhand besaß... einfach nur köstlich. Sie kam auf mich zu und sagte mir, dass sie Fragen hatte, was mich nicht sonderlich überraschte und obwohl ich spüren konnte, wie sehr sie doch eigentlich die Distanz zwischen uns wahren wollte, so kam sie mir immer näher, doch hielt sie nun leider inne. Doch war ich es, der diesen noch immer bestehenden Abstand zwischen uns überbrückte, indem ich nun auf sie zuging. Ich wusste genau was sie wissen wollte, doch musste ich es einfach aus ihrem Mund hören und als sie es endlich aussprach, spürte ich ein Bedürfnis welches in mir aufkam... ich will dich, dein Blut, deine Macht! Sie wich von mir zurück als ich ihr eröffnete, dass ich ihre Fragen für eine Gegenleistung beantworten würde... ihrem Blut. Auch wenn ich ihr dies nicht direkt sagte, so wusste sie genau worum es mir ging. Kaum hatte sie dies verstanden, erklang da schon erneut ihre gereizte Stimme... du hattest ja keine Ahnung, wie diese auf mich wirkte und welchen Trieb sie in mir weckte! Ich kam ihr noch näher, was sie darin erwiderte indem sie zurückwich, doch war da schon das Bücherregal gegen welches sie nun stieß... wie überaus bedauerlich. Ich legte meine Hände seitlich zu ihrem Körper auf das Regal und blickte sie einfach nur an... wie überaus schön du doch warst. Ich wollte ihre Gedanken ergründen doch schaffte sie es, diese vor mir zu verschleiern... du lerntest wirklich schnell, dass gefiel mir. Wir sahen uns einfach nur an und obwohl sie sich noch immer so vehement gegen mich wehrte, so kam sie mir nun entgegen als ich mich zu ihr nach unten beugte um meine Hand auf ihre Wange zu legen... welch weiche Haut du doch hattest, so zart, so verführerisch. Ich hörte wie ihr Herz zu rasen begann, genau so wie meines und wie sich ihre Muskeln immer mehr anspannten, während sich ihre kleinen Härchen auf der Haut aufstellten. Mir erging es nicht anders als ihr, spürte auch ich all diese Dinge und dennoch, nachdem ich ihr genau das sagte, kämpfte sie sogleich erneut dagegen an... akzeptiere endlich, dass du schon längst mir gehörtest! Ich streichelte mit meiner Hand ihren Körper entlang, bis ich diese auf ihren Rücken legte um sie schlussendlich an mich zu ziehen. Ich spürte ihre Kurven welche sich gegen meinen Körper pressten, als ich meine andere Hand in ihren Haaren vergrub, um somit ihren Kopf zur Seite zu legen... gib dich mir hin! Ich spürte wie sehr sie dagegen ankämpfte und auf der anderen Seite dennoch meinen Biss ersehnte... lass es endlich zu! Ich leckte leicht über ihren Hals, um die richtige Stelle zu finden um unser beider Verlangen endlich zu stillen. Doch in dem Moment, wo ich meine Fänge in sie schlagen wollte, stieß sie mich zurück! Was!? Ich musste zugeben das ich gerade mehr als nur überrascht war, hatte mir ihre Bewegungslosigkeit, welche sie bis eben an dem Tag legte, besser gefallen. Vielleicht war ich zu voreilig mit der Annahme, dass diese Verbindung zwischen uns ausreichte, dass sie sich mir freiwillig hingeben würde. Aber was nicht war, konnte ja noch werden und meinen Jagdtrieb hatte sie damit zumindest geweckt. Dennoch imponierte mir ihre Stärke und dies meinte ich durchaus ernst. Sie wollte gerade gehen als ich nun doch einlenkte, was sie zu überraschen schien. Sie musterte mich argwöhnisch, als müsste sie erst ergründen ob dies ein erneuter Trick war um sie zu bekommen... nimm es als kleine Anerkennung, aufgrund deines Kampfgeistes. Außerdem, wollte ich sie für den Moment noch etwas für mich haben, auch wenn ich nicht verstand warum... schließlich hatte sie sich mir widersetzt und eher eine Bestrafung verdient. Aber wie dem auch sei, ging ich nun zurück zu dem Sessel, auf welchen ich mich niederließ. Ich entschied bei der Entstehung des Grimoires anzufangen, was ich ihr auch mitteilte und kaum war dies geschehen, spürte ich sogleich ihre Aufregung, doch war dies nicht alles. Wir sahen uns noch immer an und ich konnte sehen wie sich ihr Körper immer mehr anspannte... bist du dir sicher, dass du es nicht wolltest? Vielleicht sollte ich doch da weitermachen, wo wir gerade aufgehört hatten. Ich konnte mir ein Lächeln aufgrund dessen, dass sie so sehr gegen ihre eigenen Gefühle ankämpfte, nicht unterdrücken. Der Anblick, als sie bemerkte das ich genau wusste was in ihr vorging, war einfach nur amüsierend für mich. Dennoch versuchte ich mich nun auf das eigentliche zu konzentrieren und bedeutete ihr, auf einem der Sessel platz zu nehmen. Obwohl ich spüren konnte wie sehr sie die nun herrschende Distanz genoss, so kam sie dennoch meiner Bitte nach und setzte sich auf einen der Sessel mir gegenüber... so viel zur Oberhand behalten, mh? Es war weitaus angenehmer wenn sie mir gehorchte und ich ersehnte es, dass sie dies schon bald in jeder Hinsicht tun würde, wollte ich endlich wieder die Macht ihres Blutes in mir spüren! Genau diese war es auch, welche eine Frage in mir aufkommen ließ, war ich auf eine Art und Weise doch überrascht, sie trotz des Blutverlustes so gestärkt vor mir zu sehen. Doch kaum sprach ich diese Thematik an, erhob sie sogleich ihre Stimme... den Respekt mir gegenüber, werde ich dir wohl noch beibringen müssen! Als sie sich wieder gefangen hatte, indem sie meiner Bitte nachkam, erzählte ich ihr von der Entstehung des Grimoires und wie mein Vater es zu seiner Zeit erschaffen hatte. Sie sog jede Einzelheit in sich auf und dennoch schien sie mehr als nur verwirrt über all das zu sein. Verständlich, hatte sie mit der Dämonenwelt und alledem was dies anbelangte, doch nun weitaus weniger zu tun, weswegen es nur natürlich war, dass es einem Sterblichen mehr als nur schwer fiel das alles zu verstehen. Als sie mir den Vorschlag unterbreitete, meinen Vater um Hilfe zu bitten, so spürte ich sogleich wie sich mein Körper unangenehm anspannte. Doch versuchte ich dennoch die Ruhe zu bewahren, wusste ich wo es am Ende hinführen würde und ich wollte den Moment der Schwäche, wenn mich diese überkam, nicht vor ihr haben... aber was!? Es schien ihr Leid zu tun, dass sie mich auf meinen Vater angesprochen hatte... warum war sie so mitfühlend und das ausgerechnet zu mir? Du verwirrtest mich kleiner Mensch, hatte ich gedacht dir bereits zu viel abverlangt zu haben, als das du mich mit solch einem Blick ansehen würdest. Aber wie dem auch sei, hatte sie nun bezüglich etwas anderem meine komplette Aufmerksamkeit inne. Was meinte sie damit, dass das Grimoire ihre Träume und Wahrnehmungen beinträchtigte!? Hatte sie das Grimoire etwa bereits selber schon erblickt? Ich musste es einfach wissen! Ich wusste nicht inwieweit das Grimoire Einfluss auf sie nehmen konnte, doch wenn es an dem war, so könnte es durchaus möglich sein das sie dessen Macht für sich nutzen konnte. Doch kam sie meiner Aufforderung, mir davon zu erzählen, nicht nach, schien ihr dies sichtlich schwer zu fallen. Aber musste ich es einfach wissen und so kam erneut der Gedanke in mir auf, dass sie vielleicht die Fähigkeiten des Grimoires nutzen konnte, weil warum konnte sie sonst die Gedanken meines Bruders lesen, wenn dann nicht aufgrund dessen? Ich bot ihr meine Hilfe an, welche sie zu meiner Überraschung, wenn auch zögerlich, annahm... so ist es gut, gehorche mir. Ich stand auf und ging zu ihr, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Ich spürte wie sie sich noch mehr anspannte und ihr Herz erneut zu rasen begann... rede es dir nur weiter ein, dass da nichts zwischen uns ist, dein Körper kennt die Wahrheit. Ich fixierte ihre Augen und kniete mich vor sie hin, damit wir auf einer Augenhöhe waren. Ich schloss meine Augen und legte meine Stirn auf der ihren, was sie auch ohne Kommentar zuließ. Ich spürte noch immer ihre Anspannung und hörte das schnelle Schlagen ihres Herzens... du bist zu aufgewühlt. Sie musste sich beruhigen und genau dies sagte ich ihr auch. Als ich sie bei ihrem Namen nannte, konnte ich sofort spüren wie sich ihr Körper noch mehr anspannte und wie er nach mehr schrie... du spürst es, nicht wahr? Die Reaktion deines Körpers, weil ich hier war... so wie meiner auf dich reagierte, weil du hier warst. Am liebsten hätte ich das hier übersprungen und sie sogleich genommen. Sie erwiederte nichts, doch spürte ich wie sie meiner Aufforderung nun nachkam und sich mehr und mehr entspannte, wie sich ihr Herzschlag beruhigte... du machst das sehr gut, kleine Sterbliche. Lange Zeit passierte nichts, doch änderte sich dies nun von einer auf die andere Sekunde. Hatte ich es doch gewusst! Bilder entstanden vor meinen Augen, jene, welche einem Alptraum glichen. Sie zeigte mir all das, was ihr wiederfahren war. Angefangen bei den Träumen, bis hin zu den Situationen wo das Grimoire ihr in der Wirklichkeit aufgelauert hatte. Ich sah wie es sie quälte, indem es sie anhand von Doppelgängern, welche die Vampire darstellten, penetrieren ließ und wie es in sie eindrang um ihr Schmerzen zuzufügen. Es tauchte hauptsächlich immer ein und der selber Vampir auf, jener mit dem Hut und ich wusste in dem Moment, dass es dieser war, nachdem es sie selbst hier noch verlangte... hattest du etwa wirklich Gefühle für solch ein Individuum übrig? Ich vernahm diese Gesänge, diese alten Lyriken, welche mir nicht unbekannt waren, kannte ich sie aus meiner frühsten Kindheit heraus und eine Erinnerung kam in mir auf, jene, welche einer Wahrnung glich. Das alles war wirklich angsteinflößend für mich und dennoch überaus erregend zugleich. Es war seltsam diese doch so verschiedenen Gefühle wahrzunehmen. Ich spürte auf der einen Seite, wie sich mein Körper bei all dem Grauen anspannte und diese furchteinflößende Macht diesen immer weiter mit purer Angst, nein, Ehrfurcht erfüllte, während mich der Anblick ihres sich windenden Körpers, welcher trotz der Pein und des Schmerzes diese tiefe Befriedigung der Penetration herbeisehnte, mich regelrecht verführte. Auch wenn es mich störte, dass es sich bei diesen Doppelgängern um die Vampire handelte, welche sie nahmen, so wollte ich dennoch mehr dieser Angst und des Leides sehen, aber auch dieser Lust... was machte sie nur mit mir? Das Letzte was sie mir zeigte war es, als das Grimoire ihr hier in unserem Anwesen in der Badewanne aufgelauert hatte... wie durchaus faszinierend. Ich spürte das es für sie zu viel wurde, schlug ihr Herz immer schneller, doch wollte ich noch mehr sehen... beruhige dich! Ich legte meine Hände auf der ihren und spürte erst jetzt, dass sie diese regelrecht in die Armlehnen krallte, doch auch wie sie meine Berührung zuließ und sich etwas entspannte... so war es gut. Ich konzentrierte mich wieder auf das, was sie mir zeigte und sah nun wie das Grimoire vor ihr erschien um sie unter Wasser zu ziehen, wo es sie eisern festhielt. Aber auch wie sie durch etwas aus dieser Starre gerissen wurde. Aber was!? Meine Atmung beschleunigte, war das was nun passierte selbst für meinen Verstand zu viel. Ich befand mich plötzlich nicht mehr als Zuschauer in dem Badezimmer, nein, war es so als würde ich mich nun auf dem Grund eines Sees befinden. Kimiko war aus diesem Alptraum, welcher keiner war, verschwunden und dennoch sah ich nun wie das Grimoire, dort auf dem Grund des Sees hockend, vor mir erschien. Ich blickte zu dem Grimoire, welches nun zu mir schaute, nein, mich regelrecht anstarrte und fixierte. Es schien überrascht, als würde es mich wirklich sehen können, aber wie war das möglich? Das hier war doch nur eine Erinnerung oder etwa nicht? Ich vernahm nun wie es kicherte und kaum war dies passiert, hörten die Bilder auf und ich wurde von etwas mit voller Wucht nach hinten geworfen. Ich flog hart gegen die Wand am anderen Ende des Raumes und keuchte vor Schmerz auf. Wie war das möglich!? Ich spürte wie ein Ziehen von meinem Rücken ausging, als ich schwer atmend und knurrend wieder zu der Sterblichen sah. Sie saß noch immer in dem Sessel, ihre Finger in die Lehnen gekrallt, während ihr Kopf nach vorne hing. Sie bewegte sich kein bisschen, doch änderte sich dies, als sie nun zu Kichern begann, wodurch sich ihre Schultern auf und ab bewegten. Sie hob ihren Kopf und sah zu mir nach vorne, wobei sie mich mit ihren blutroten Augen regelrecht fixierte, weswegen ich nun hart schluckte. Ich war völlig fasziniert darüber, dem Grimoire auf diesem Wege wieder gegenüber zu stehen. Es schien sichtlich amüsiert zu sein, während ich mich nun aufrichtete und auf es zuging. Es ließ mich keine Sekunde aus den Augen, was ich nur zu gern erwiderte. Auch wenn es die Gestalt der Sterblichen inne hatte, so spürte ich sofort diese veränderte Aura, diese Macht, welche nun von ihr ausging. Es hörte nun auf zu Kichern und legte den Kopf etwas zur Seite, gar so als würde es für einen Moment überlegen.

Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich zerstört / Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt