Part 4 - Nervosität

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Cally:

Aufgeregt lief ich in Robins Wohnung hin und her.

Am Anfang war es komisch gewesen, wo anders zu wohnen, doch da es nur vorübergehend war, kam ich damit klar. Ich dachte an meine Tante.

Rebecca hatte seit einiger Zeit Rückenprobleme und war nun vier Wochen auf einer Kur. Während dieser Zeit hatte Robin sich bereit erklärt, mich aufzunehmen.

Nun schlief ich in seinem kleinen Gästezimmer neben der Küche. Erneut warf ich einen Blick in den aufgeklappten Koffer, der in der Mitte meines Zimmers lag.

Gestern hatte mich Robin nach Hause gefahren, damit ich mir ein paar Klamotten und andere Utensilien für die anstehende Reise einpacken konnte. Ab morgen fuhren wir mit seinen Arbeitskollegen für eine Woche in den Urlaub an den Strand. Das war eine jährliche Tradition.

Robin hatte mir bereits erzählt, wer diesmal mitkam. Paul, Marc, Stephan, Hannah und Marcs Tochter Lian waren mit dabei.

Ich kannte Lian bisher nur von Robins Erzählungen. Das Einzige, was ich über sie wusste, war dass sie 17 Jahre alt war.

Hoffentlich werden wir uns gut verstehen.

Ich ging zum Fenster und zog den Vorhang etwas zurück. Draußen war es bereits dunkel. Nur die Lichter der Straßenlaternen leuchteten, hin und wieder zischte ein Auto vorbei.

Morgen früh ging es los.

Morgen früh um zehn Uhr werde ich in einem Flugzeug in Richtung Spanien sitzen.

Nervös ballte ich meine Hände zu einer Faust, die Fingernägel hinterließen Halbmonde in meinen Handflächen.

Ich war noch nie geflogen, das Meer war mir fremd und außer Englisch und Französisch konnte ich keine weitere Fremdsprache sprechen.

Ich verkniff mir ein Grinsen. Noch nicht einmal diese Sprachen beherrschte ich einwandfrei.

Meine Gedanken gingen wieder zum Flug über.

Wie wird das wohl sein, tausende Meter über dem Boden?

Ich spürte ein aufgeregtes Kribbeln in meinem Bauch. Morgen werde ich es erfahren.

Robin:

Als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss, bemerkte ich, dass noch Licht brannte.

Anders, als ich vermutet hatte, lag Cally noch nicht im Bett. Stattdessen geisterte sie rastlos in dem Wohnzimmer hin und her.

Als sie mich sah, zwang sie sich zu einem Lächeln. Ich zog meine Jacke aus und begrüßte sie.

"Hey Cally. Sorry, dass ich so spät komme. Im Bahnhof gab es einen kleinen Zwischenfall." Achtlos warf ich die Jacke über einen Stuhl, der im Eingangsbereich der Wohnung stand.

"Zum Glück ist alles gut ausgegangen", ergänzte ich leise für mich selbst.

Cally nickte. "Du musstest also mal wieder Superheld spielen? Ist ja nichts neues", meinte sie ironisch. Ich konnte ein leichtes Zucken um ihre Mundwinkel erkennen.

Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. "Irgendwann lande ich noch im Krankenhaus. Na gut, dass wir morgen hier weg sind", sagte ich scherzend.

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Sorry, das die Parts momentan nicht wirklich regelmäßig kommen, ich bin etwas krank und schaffe es deswegen nicht immer. Ich hoffe, die Länge der Parts macht das wieder wett 😜💕

Auf Streife - Chaostheory "Ferien am Strand"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt