Auf Streife - Chaostheory "Ferien am Strand"

Part 26 - Rettung in letzter Sekunde

Paul:

Schwer atmend sprintete ich über den Sand zu den Felsen. Dank meiner Spaziergänge kannte ich mich hier zum Glück bestens aus.

Meine Gedanken drehten sich im Kreis.

Was war mit Marcs Tochter passiert? War sie etwa abgestürzt? Und was zur Hölle machten die Mädchen um vier Uhr nachts am Strand?

Meine Beine drohten unter Callys Gewicht einzubrechen, doch ich joggte weiter.

Den Tragegriff mit dem ich das Mädchen trug, hatte ich vor langer Zeit als Jugendlicher bei der Freiwilligen Feuerwehr gelernt. Er ermöglichte es, eine Person über einen längeren Zeitraum zu tragen, doch geübt war ich darin nicht.

Erleichtert hielt ich vor den Felsen an und setzte Cally ab. Diese schien von dem Geschehen um sie herum nichts mehr mitzubekommen.

Vorsichtig lehnte ich sie gegen die eine Felswand und schaute sie erneut besorgt an. Dann kletterte ich die Klippe hoch.

Damon:

Mein Kiefer schmerzte. Ich biss meine Zähne zusammen, meine Hände krallte sich in Lians Handgelenke.

Mindestens zehn Minuten hatte ich sie nun gehalten, doch ich merkte, dass meine Kraft nachließ.

Wo blieb Cally?

Erneut versuchte ich sie über die Kante zu zerren. Ohne Erfolg. Meine Arme brannten vor Anstrengung.

Trotz aller Bemühungen musste ich langsam mit ansehen, wie Lian mir entglitt. Plötzlich hörte ich Schritte neben mir.

"Zusammen?", hörte ich eine Männerstimme. Ich keuchte vor Anstrengung.

Der Mann kniete sich neben mich, stellte einen Fuß an die Kante und griff nach einem Handgelenk von Lian. Unsere Blicke trafen sich kurz.

Entschlossenheit flackerte in seinem Blick auf. "Eins, zwei, drei!", rief der Mann.

Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und zog das Mädchen hoch. Erleichtert über die Unterstützung mobilisierte ich meine letzte Muskelkraft, um Lian über den Vorsprung zu zerren.

Als sie vor mir auf dem Felsen lag, rollte mir vor Erleichterung eine Träne die Wange herunter.