Part 8 - Willkommen in Spanien

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Cally:

Als sich das Flugzeug in Bewegung setzte, atmete ich zitternd aus. An Robin und Marc vorbei, konnte ich einen Blick aus dem Fenster erhaschen.

Innerhalb weniger Sekunden hatte die Maschine an Geschwindigkeit zugenommen, die Häuser zischten an uns vorbei. Der Luftwiderstand drückte mich in den Sitz und mein Herz pochte.

Während wir gespannt aus dem Fenster schauten, zauberte mir die Aufregung ein breites Lächeln ins Gesicht.

Gleich würden wir abheben.

Mit offenem Mund starrte ich auf die gepflasterte Startbahn, die, obwohl sie glatt aussah, das Flugzeug zum Beben brachte. Als wir abhoben, spürte ich, wie Adrenalin durch meinen Körper schoss.

Das Gefühl der Schwerelosigkeit ließ meinen Bauch kribbeln. Ich erwiderte Marcs glückliches Lächeln und beobachtete dann, wie die Maschine mit uns an Bord langsam die Wolkendecke durchbrach.

Das erste Mal in meinem Leben konnte ich die Welt von oben betrachten. Begeistert lehnte ich mich zu Robin und schaute zu, wie das Flugzeug schwerelos über den Wolken schwebte.

Es war eine andere Welt. Eine Welt, die nur von Sonne und Himmel bestimmt wurde.

Nachdenklich lehnte ich den Kopf zurück und schloss einen Moment die Augen.

Was passierte über den Wolken, wenn es regnete?

Ich wagte einen Seitenblick zu Robin, der sich mit Marc unterhielt.

Sollte ich ihn fragen? Nein, lieber nicht.

Ich hatte keine Lust auf Lians Kommentare. Also schnappte ich mir meinen MP3 Player und tauchte in die Welt der Musik ein.

Lian:

Es waren bereits zwei Stunden vergangen und das Flugzeug war sicher mit uns an Bord gelandet.

Nun saßen wir in einem Bus, der uns zu unserem Hotel direkt an das Meer fahren sollte. Neugierig schaute ich aus dem Fenster und beobachtete die befahrenen Straßen rund um Barcelona.

Innerhalb der letzten halben Stunde hatte sich die Dunkelheit wie eine Decke über die Gegend gelegt, die Straßenlaternen beleuchteten die unebenen Straßen.

Es war das erste Mal, dass wir in diesem Teil Spaniens unterwegs waren und der Verkehr auf den Straßen überraschte mich. Es war kein bisschen wie in Deutschland. Weder der Fahrstil des Busfahrers, noch die Umgebung waren mir vertraut.

Neben mir saß Cally. Ich hob meinen Kopf leicht an und schaute unauffällig zu ihr herüber. Sie hörte mit ihren Kopfhörern Musik und hatte die Augen geschlossen.

Sie sah erschöpft aus. Anscheinend war der Tag für sie sehr aufregend gewesen.

"Lian?" Mein Vater, der neben Robin vor mir saß, drehte sich auf dem Sitz um. "Ja?", fragte ich leise, um die anderen Fahrgäste nicht zu stören.

Mein Vater reichte mir meine Wasserflasche und einen Müsliriegel hinter. "Im Hotel gibt es um diese Uhrzeit kein Abendessen mehr." Ich schaute ihn wenig begeistert an, dann wanderte mein Blick skeptisch zu dem Müsliriegel.

Bevor ich mich über den viel zu kleinen Snack beschweren konnte, drückte Marc ihn mir in die Hand und drehte sich wieder um.

Missmutig schaute ich den Riegel an und seufzte.

Von vorne hörte ich unterdrücktes Lachen von Robin. Anscheinend fand er meine Reaktion besonders amüsant.

Wenig begeistert öffnete ich die Verpackung des Riegels und betrachtete ihn skeptisch.

Sieht ganz so aus, als müssten wir Freunde werden, Müsliriegel.

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Heute mal ein etwas längeres Kapitel. 🤗 ich hoffe, es gefällt euch. 😊

Auf Streife - Chaostheory "Ferien am Strand"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt