Cally:Unsicher hielt ich seinem Blick stand. Ich wollte etwas sagen, wollte mich für die Umstände und mein schlechtes Verhalten entschuldigen, doch ich brachte nichts heraus.
Kurze Zeit standen wir schweigend gegenüber, dann schloss Robin mich in die Arme.
Erleichtert klammerte ich mich an ihm fest. Ich wollte am liebsten nicht mehr loslassen, einfach um der folgenden Standpauke aus dem Weg zu gehen, aber es brachte alles nichts.
Er löste sich aus der Umarmung und fasste mich an den Schultern.
"Geht es dir gut?" Ich nickte heftig. "Das was ihr da gemacht habt, war absoluter Schwachsinn. Ihr hättet draufgehen können, wäre Paul nicht da gewesen", meinte Robin ernst, seine Stirn war in Falten gelegt.
Ich biss mir auf die Innenseiten meiner Backe. "Ich weiß, es tut mir leid", erwiderte ich aufrichtig und suchte seinen Blick, um mein Gesagtes zu unterstützen.
Robin nickte, klopfte mir auf die Schulter und drehte sich zu den anderen um, die schweigend im Türrahmen standen.
Als ich Paul sah, musste ich schlucken. Man sah ihm den Schlafmangel deutlich an.
Unter seinen Augen befanden sich Schatten, seine Haare waren zerstrubbelt. Trotzdem erwiderte er meinen Blick lächelnd. Ich lächelte vorsichtig zurück.
"Danke." Paul machte mit seinem Kopf eine kleine wegwerfende Bewegung. "Kein Problem."
Paul:
Drei Stunden Schlaf hatte ich noch gehabt, bevor Marcs Wecker mich aus dem Tiefschlaf gerissen hatte. Nun stand ich verschlafen neben Hannah im Türrahmen des Zimmers der Mädchen und beobachtete meinen Kollegen Robin und Cally.
Irgendwas verband die beiden, das spürte ich.
Vielleicht hatte es etwas mit der Lebensgeschichte des Mädchens zu tun, doch genau wusste ich es nicht.
Obwohl Robin nicht Callys leiblicher Vater war, hatte er diese Rolle bereits vor Jahren freudig angenommen.
Manchmal war ich der Meinung, er übertrieb es mit seiner Sorge um sie. In ihrem Alter trieb man nunmal Unsinn und testete Grenzen.
Doch auf der anderen Seite konnte ich seine Fürsorglichkeit verstehen.
Er sah sich in der Verantwortung, Cally ein Zuhause zu geben, eine Familie. Das, was für andere ganz normal war, ihr jedoch von Geburt an fehlte.
Robin hatte einfach ein großes Herz. Das wurde mir erneut an der Art bewusst, wie er das Mädchen zurechtwies.
Es war eine ganz andere Seite meines Freundes, eine Seite, die selbst ich nur selten zu Gesicht bekam.
DU LIEST GERADE
Auf Streife - Chaostheory "Ferien am Strand"
Fiksi PenggemarEin spannendes Abenteuer wartet auf Cally. Zusammen mit Robin, dessen Kollegen und Marcs Tochter Lian fliegt sie für eine Woche nach Spanien ans Mittelmeer. Alles verläuft gut, bis Lian bei einem heimlichen Ausflug mitten in der Nacht lebensgefährli...