Auf Streife - Chaostheory "Ferien am Strand"

Part 2 - Angriff im Dunklen

Robin:

Als die Bahn an meiner Station hielt, verließ ich die U-Bahn und lief in Richtung Ausgang.

Außer mir war der Bahnhof leer. Meine Schritte klangen in der Stille. Ich bildete mir ein, sogar ein Echo zu hören.

Als ich mir diesem Gedanken bewusst wurde, schüttelte ich irritiert den Kopf.

Ich sollte mich lieber zusammenreißen und auf meinen Weg achten. Das war jetzt allemal wichtiger.

Also joggte ich die Treppe hoch, in die höher gelegene Etage des unterirdischen Bahnhofs und lief nach rechts an einem geschlossenen Bäcker vorbei, immer den Schildern nach.

Hoffentlich kam mein Auto bald wieder von der Werkstatt zurück. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, war nicht wirklich meine Lieblingsbeschäftigung.

Zum Glück hatte ich jetzt erst einmal Urlaub.

Ich freute mich bereits auf die Woche, die vor mir lag. Schnell bog ich um die Ecke, hinter der ich die Treppe nach draußen vermutete.

Jackpot!

Ich wollte schon weiterlaufen, als ich plötzlich abrupt stehen blieb und die Augen zusammenkniff. Vor der Treppe standen zwei Personen.

Mein Herz schlug schneller, als ich erkannte, dass die eine Person von der anderen gegen die Wand gedrückt wurde. Ich blieb unbemerkt im Schatten stehen und beobachtete die Situation.

"Los, her mit dem Geld!", hörte ich eine fordernde männliche Stimme. Darauf folgte ein Wimmern. "Ich habe nichts dabei", beteuerte nun die andere Person, die eine weibliche Statur hatte.

Mit dem Rücken an der Wand stehend, sah ich, wie der stämmige Mann seine Hand hob und sein Opfer am Hals packte.

Hektisch zog ich mein Handy aus der Tasche, um die Leitstelle über den Vorfall zu informieren, doch im gleichen Moment musste ich feststellen, dass der Akku meines Smartphones leer war.

Ich verkniff mir einen Fluch und schloss die Augen.

Ich musste eingreifen, bevor der Frau Schlimmeres passierte.

Ich hatte keine Wahl.

Ich atmete tief ein und trat aus dem Schatten.