Kapitel 2: Tag der Entscheidung & des Abschiedes

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Endlich wird es passieren! Ich sitze mittlerweile seit 10 Minuten zwischen meinen Eltern und höre Marcus Eaton dabei zu, wie er einen nach dem anderen aufruft. Mein Blick geht automatisch zu den Ferox rüber und ich versuche in der Menge dort nach Four Ausschau zu halten aber ich kann ihn nirgendwo entdecken. Seufzend wende ich mich wieder dem Geschehen vorne zu und versuche geduldig darauf zu warten dass mein Name aufgerufen wird. Nach weiteren 15 Minuten geschah es dann. „Genevieve Parker", schnell stehe ich von meinem Platz auf und schließe meinen Blazer. Mit festen Schritten und geraden Rücken laufe ich die 10 Stufen hinab und betrete dann das Podest in der Mitte des Raumes. Lächelnd sehe ich Marcus an, greife nachdem Messer und scheide mir seitlich in die rechte Handfläche. Da ich Linkshänderin bin ist dies die beste Wahl gewesen. Meine Hand wandert ohne Umschweife über die glühenden Kohlen der Ferox und ein Tropfen meines Blutes fällt zischend darauf. „Ferox", ertönt Marcus seine tiefe Stimme und die Ferox hinter mir beginnen zu Jubeln. Auf dem Weg zu dieser Fraktion sehe ich zu meinen Eltern rauf, beide wirken so als wären sie geschockt. Mein kleiner Bruder allerdings war hochgesprungen und applaudierte kräftig. In der ersten Reihe stehen 3 Ferox auf und sofort wird mir ein Platz angeboten den ich lächelnd annehme. Da mein Nachname mit P beginnt, dauerte es nicht mehr lange und die Zeremonie wurde für beendet erklärt. Alle Ferox sprangen auf die Füße und begannen damit aus dem Saal zu rennen. Schnell folgte ich ihnen und war froh darüber dass ich heute Morgen tatsächlich darauf verzichtet habe in meine High Heels zu schlüpfen. Wäre meine Mom ein wenig aufmerksamer gewesen, so wäre ihr auch aufgefallen das ich meine Turnschuhe trage und schon alleine dadurch hätte man darauf schließen können für welche Fraktion ich mich entscheiden werde.

Kopf schüttelnd folgte ich den Ferox und konnte sogar locker mit ihnen mithalten. An den Pfeiler angekommen bahnte ich mir direkt einen Weg nach oben, denn ich wusste was auf mich zukommen wird und das es nur so hoch zum Zug geht. Grinsend lief ich oben auf dem kleinen Steg entlang und sah nach unten zu den anderen Fraktionswechslern. Ihnen fiel es nicht so leicht aber das interessierte mich nicht. Ich hatte nicht vor mich mit irgendwem von ihnen anzufreunden oder ihnen sogar zu helfen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, das hatte mir meine Mom oft genug gesagt. Mein Blick ging nach links als ich das leichte Vibrieren der Schienen bemerkte. „Der Zug kommt", schreit eine Ferox vor mir und dann ging es ganz schnell. Wir rannten los und einer nachdem anderen sprang in den Zug. Ich lehnte mich gegen eine der Wände und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. Neben mir unterhielten sich ein Ken und eine Amite aber dafür interessierte ich mich nicht wirklich. Ein schriller Pfiff ertönte bevor eine piepsige Stimme ebenfalls zu hören war. „Macht euch für den Absprung bereit." Kurz ging ich zu einer der offenen Zugtüren und sah bereits wie die ersten Ferox aus dem vorderen Abteilen auf ein Dach sprangen. Ich ging an die andere Wand des Zuges und sah konzentriert nach draußen. Die Amite von vorhin sprach mich an. „Hey was machst du?" Lachend sehe ich zu ihr rüber. „Mich für den Absprung bereit machen. Es ist ein ungefähr 30 cm breiter Spalt zwischen dem Zug und dem Hausdach, deswegen ist Anlauf nehmen nicht verkehrt." Noch während ich das sagte, begann ich zu rennen und sprang von der Kante des Zuges ab. Ich entschied mich zur Sicherheit abzurollen, denn ich wusste nicht ob ich auf den Füßen landen würde. Da ich keine Bruchlandung hinlegen wollte, war das Abrollen die sicherste Methode. Schnell stand ich wieder auf und ging auf die Gruppe der Ferox Initianten zu. Vorne stand jemand auf der Kante des Daches.

Mein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt