Mein neues Leben bei den Ferox

Kapitel 4: verbales Kräftemessen

Es ging direkt weiter in den Trainingsraum, wobei Raum fast das falsche Wort dafür ist, denn im Grunde ist es eine ganze Halle. Auf der rechten Seite befinden sich ca. 12 orangefarbene Boxsäcke, in der Mitte befinden sich abgesteckte Ringe die zusätzlich beleuchtet werden und ganz hinten an der Wand sind beleuchtete Zielscheiben in Form eines Menschen's. „Das Training beginnt jeden Morgen pünktlich um 8 Uhr. Wer zu spät kommt, kann mit einer ordentlichen Strafe rechnen." Four sieht dabei über die Köpfe der Initianten hinweg. Nun war es Eric der sich zu Wort meldet. „Dort hinten auf der Leinwand findet ihr das Ranking. Ihr werdet täglich bewertet und steigt entweder auf oder ab im Ranking." Okay für mich kommt nur ein stetiger Aufstieg in Frage, das ist ja wohl klar! „Das Training ist in zwei Phasen geteilt. Im ersten Teil, werden wir eure Kraft und Ausdauer trainieren. Dabei werden wir euch an das äußerste Limit eurer Belastbarkeit bringen. Die Zweite Phase verbringt ihr mit euren Simulationen und macht Bekanntschaft mit euren größten Ängsten. Wenn ihr danach noch aufrecht stehen könnt, so habt ihr eventuell die Möglichkeit euch eine Stellung bei den Ferox auszusuchen." Innerlich bin ich schon ganz hibbelig denn ich weiß schon genau wo ich arbeiten möchte. „Nun zu der Tatsache dass es einen roten Bereich auf der Rankingliste gibt. Wer sich in diesem Bereich, am Ende der jeweiligen Phasen befindet, wird uns verlassen." Einer der Initianten ergreift einfach das Wort. „Was heißt denn bitte wird uns verlassen genau?" Okay meiner Meinung nach hat Eric sich ziemlich klar ausgedrückt. „Da ihr nicht wieder zu euren Eltern zurück könnt, werdet ihr Fraktionslos sein. Ihr habt euch für uns entschieden aber nun müssen wir uns für euch entscheiden." Der Ferox Anführer verschränkte dabei die Arme vor der Brust, wobei sein Bizeps so richtig schön zur Geltung kommt.

Die kleine Amite von vorhin erhebt ihre Stimme. „Warum hat uns das niemand vorher gesagt?" Eric geht auf sie zu. „Ach hättest du dich dann anders entschieden?" Sie senkt ihren Blick und ich beginne zu grinsen. „Tja wärst du mal bei deinen Amite Freunden geblieben, denn dir scheint ja gerade mächtig der Arsch auf Grundeis zu gehen." Noch während ich das sage berührt mich jemand an der Schulter und drückt fest zu. Mein Blick geht nach rechts und Four sieht mich warnend an. „Was denn? Ich hab doch Recht! Wer jetzt schon anfängt rum zu heulen hat hier eh nichts zu suchen." Four drückte erneut meine Schulter und sieht zu Eric rüber. Shit jetzt wird mir bewusst das ich meinem Anführer mächtig in die Parade gegrätscht bin. Dieser sieht mich allerdings nur mit hochgezogener Augenbraue an und nickt. Oh man, Schwein gehabt das er nichts weiter dazu gesagt hat. Nach einem kurzen Rundgang durch die Halle werden wir endlich zum Abendessen entlassen. Ich folge den anderen zur Tür, doch bevor ich die Halle verlassen kann stellt sich mir jemand in den Weg.

Schon alleine am Körperbau weiß ich genau dass Eric vor mir steht. Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe in seine eisblauen Augen. „Ja", frage ich nur und wartet darauf das Mr. Obermacker endlich was sagt. „Wie heißt du?" Eigentlich hatte ich keine Lust es ihm zu sagen aber ich wusste auch, dass er als Ausbilder und Anführer eh an diese Information kommt. „Jen", war meine schlichte Antwort. „Was ist das denn für ein bekloppter Name?" Leise schnaufe ich. „Ach aber Eric ist besser oder was?" Dafür fange ich mir einen abwertenden Blick ein, während seine Hand sich schraubstockartig um meinen rechten Oberarm legt. „Pass ja auf was du sagst!" Wieder schnaufe ich, doch dieses Mal um einiges verächtlicher. „Warum? Damit du keinen Grund hast weiterhin so liebevoll zu mir zu sein." Schüttle nur mit dem Kopf. „Ich frage mich ja warum man mich vor dir gewarnt hat? Du bist doch auch nur ein Pitbull der zum Schmusehund wird sobald er glaubt unbeobachtet zu sein." Dafür fange ich mir direkt eine mit der flachen Hand ins Gesicht. Ich verziehe dabei weder das Gesicht noch zeigt sich sonst wie ein körperliche Reaktion. „Bist du fertig? Ich würde gerne Essen gehen!" Eric ließ mich los und bleibt einfach nur vor mir stehen. Genervt rolle ich mit den Augen und gehe um ihn herum, bevor ich mit schnellen Schritten die Halle verlasse.