Kapitel 18: Letzte Woche von Phase 1

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Die letzten Tage waren echt hart für mich, denn ich versuchte meinen Trainingsrückstand aufzuholen um wieder mit den anderen Initianten mithalten zu können. Aus diesem Grund stand ich morgens noch eine Stunde früher auf, um eine Runde draußen Joggen zu gehen. Eric hatte mir dafür eine extra Erlaubnis besorgt, da Initianten während der ersten Phase nicht alleine das Gebäude verlassen dürfen. Wobei ich natürlich nicht alleine beim Joggen bin, dafür hatte Eric selbstverständlich auch gesorgt. Am Anfang hatte mich das extrem genervt und es sorgte sogar für eine äußerst hitzige Diskussion. Bei dieser konnte ich es nicht unterlassen ihm vorzuwerfen das er seine Eifersucht runterschrauben muss. Womit ich aber nicht gerechnet hatte, ist das Eric mir meinen Aufpasser nur verpasst hat, weil er bedenken hat das Parker oder Marc doch nochmal auftauchen und mir etwas antun. Und weil er sich nun mal solche Sorgen um meine Sicherheit macht, nehme ich meinen Schatten beim Joggen jeden Morgen in Kauf. Wo wir gerade über meinen Schatten sprechen, dieser läuft aktuell ein paar Meter hinter mir durch die Gänge des Hauptgebäudes. Normalerweise lässt er mich direkt alleine sobald wir wieder im Gebäude sind aber da wir heute eine unschöne Begegnung mit einigen Fraktionslosen hatten, wollte er unbedingt noch kurz mit Eric sprechen. An der Tür zu meinem Quartier bleibe ich stehen und schließe auf. Drehe mich kurz zu Dylan um, denn so heißt mein Schatten aber das habe ich auch erst nach 4 Tagen oder so erfahren. „Du kannst im Wohnbereich warten, es ist vermutlich besser wenn ich Eric selbst wecke." Abgesehen davon das mein Freund aktuell nicht wirklich viel anhaben wird.

Beim Betreten meiner 4 Wände deutet ich auf meine Couch und gehe dann weiter nach nebenan ins Schlafzimmer. Die Schiebetür mache ich hinter mir wieder zu und gehe kurz darauf zum Bett rüber. Dort setze ich mich auf die Bettkante und beuge mich leicht über Eric. Lachend lande ich dann auch schon unter ihm auf der Matratze und seine Lippen pressen sich fest auf meine. „Guten Morgen Kleines. Hast du deine Runde schon beendet?" Ich sehe ihm in die Augen und streichle leicht über seinen Nacken. „Ja habe ich aber Dylan sitzt noch nebenan und will mit dir sprechen." Noch während ich das sagte wanderte die gepiercte Augenbraue meines Anführers nach oben. „Was ist geschehen Kleines?" Ein Schultern zucken folgt von mir und ich drücke ihn leicht von mir weg, allerdings murrt er deswegen ehe er es sich bequem auf mir macht. Sein Kopf legt er auf meine Schulter und küsst meinen Hals. „Sag es mir Kleines, sonst gehe ich vom Schlimmsten aus." Ich drehe den Kopf und beiße ihm ins Ohrläppchen. „Wir hatten eine Begegnung mit einigen Fraktionslosen. Nichts Wildes." Für mich zu mindestens nicht, doch Eric springt direkt aus dem Bett und zieht sich seine Klamotten über. „Du gehst schon mal duschen, ich spreche mit Dylan in der Zeit." Da er absolut in den Anführermodus umgeschaltet hatte, klang das Ganze natürlich direkt wie ein Befehl und das sorgte bei mir für ein auffälliges Augen rollen. Trotzdem stehe ich dann auf und bekomme einen Klaps auf den Hintern. Ich nehme mir meine schwarze Kleidung aus dem Schrank und laufe durchs Wohnzimmer um dann ins Bad zu gehen. Was Eric mit Dylan bespricht weiß ich nicht aber später beim Frühstück erfahre ich von Four, das Dylan in der Gruppe Fraktionslosen tatsächlich Marc erkannt hatte. Oh man das nervt mich ja direkt, denn hätte ich es selbst bemerkt dann hätte ich mir dieses Schwein sofort vorgenommen. Allerdings verliere ich kein Wort darüber was mir so durch den Kopf geht sondern trinke einfach nur meinen Kaffee bis ich mich auf den Weg zum Training mache.

Dort komme ich als eine der Ersten an und stelle mich einfach an den Rand bis Eric sowie Four vor die Gruppe treten. Meiner Meinung nach wirkte mein Freund um einiges angespannter als sonst aber mittlerweile wusste ich ja was los ist. „Willkommen in der letzten Woche von Phase Eins! Nun heißt es Endspurt und nochmals Vollgas geben." Eric starrte in die Menge der Initianten und schiebt Four dann zur Seite. „Scheiß auf diese Floskeln. Ihr habt jetzt noch 3 Tage Zeit um euch auf eure Abschlusskämpfe vorzubereiten und ich rate euch es ernst zu nehmen. Wer am Freitag unter der roten Linie steht, der macht einen Abflug und ob ihr am Ende auf dem Boden der Schlucht landet oder nur bei den Fraktionslosen, das liegt daran wie ihr euch anstellt." Die Worte von ihm scheinen einigen Angst zu machen aber ich selbst schmunzele nur ein wenig, denn sowas kenne ich bereits und juckt mich gar nicht mehr. „Geht euch aufwärmen. 10 Runden für euch alle." Knappe und eher gebellte Anweisungen aber mir ist das egal, denn ich binde mir meine Haare zusammen ehe ich auch schon anfange zu laufen. Während der Aufwärmphase sehe ich wie Four und Eric eine hitzige Diskussion führen aber ich kann mich da nicht einfach einmischen zu mindestens nicht solange wie alle anderen Initianten anwesend sind. Erst als alle ihre Runden beendet hatten begannen wir mit dem Boxtraining und dann folgten die ersten Kämpfe. Eric lässt mich gegen die Schwächsten der Gruppe kämpfen aber das nehme ich so hin und sehe es einfach nur als Übung an. Gegen Mittag werden wir zum Essen entlassen doch ich bleibe in der großen Halle und passe die beiden Trainer ab. „Also, was genau ist los?" Sehe die Zwei fragend an und Four will schon antworten als Eric ihm einen Schlag mit dem Ellenbogen in die Seite verpasst. Genervt rolle ich mit den Augen. „Brauchen wir schon wieder die nächste Diskussion oder sagst du es mir lieber direkt?" Four verschwindet leise aus der Halle und Eric läuft zu den Boxsäcken rüber.

Vor den Boxsäcken stehend beginnt er damit auf einen dieser einzuprügeln, weswegen ich ihm einen Moment Zeit lasse. „Die Begegnung mit den Fraktionslosen war kein Zufall Kleines." Er dreht den Kopf zu mir. „Parker schleicht seit Tagen ums Hauptquartier, er wurde zu unterschiedlichen Zeiten auf den Überwachungskameras gesehen. Wir gehen davon aus das er und Marc irgendwas planen." Meine Augenbraue wandert nach oben. „Na und lass sie doch. Sie haben doch eh keine Chance gegen die Ferox." Davon bin ich Felsenfest überzeugt. „Natürlich nicht aber ich will trotzdem das du in den nächsten Tagen nicht nach draußen gehst." Ich gehe zum Boxsack und stelle mich einfach davor, so dass Eric nicht weiter machen kann. „Du weißt genau dass ich alleine auf mich aufpassen kann." Eric knurrt leise und legt eine Hand an meine Hüfte. „Ja und trotzdem bleibst du drin." Er zieht mich an sich und küsst mich hart. „Trainier mich einfach wieder und dann sprechen wir nochmal über die Sache von wegen das du mir Hausarrest oder so verpasst." Ich drücke ihm einen Kuss auf die Lippen und trete einen Schritt zurück um dann zum Mittagessen zu gehen. „Kleines", ich schaue über meine Schulter zu ihm und öffne meine Haare. „Wir werden nicht nochmal darüber sprechen, denn du wirst dich meinem Befehl beugen!" Mir fällt der Haargummi auf den Boden und ich bücke mich danach. „Ablenkung hilft da auch nicht Jen!" Grinsend hebe ich den Gummi einfach nur auf und gehe in Richtung Tür. „Das werden wir ja heute Abend sehen ob Ablenkung hilft oder nicht." Mein Mittagessen lasse ich mir schmecken und den Nachmittag verbringe ich mit Messerwerfen.

Mein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt