Kapitel 4

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Megan 

Kraftlos lag ich in den Armen von Damon, der mich von diesem gefiederten Psycho wegbrachte. Wer hätte gedacht, dass diese kleine Ratte so schnell und wendig ist. Dieser verblendeter Idiot!

"Megan, ich kann förmlich spüren wie du ihn innerlich erwürgst." kam es mit einem leichten Lächeln von Damon der mit Leichtigkeit ein paar Meter in die Höhe auf ein nah liegendes Dach sprang. Vorsichtig setzte er mich ab und die kleinen Steinchen die hier verstreut lagen, beschmutzten nicht nur meine Klamotten, sondern machten das Abstützen etwas schmerzhaft. Ich hatte kaum Kraft gerade zu sitzen und mein Hals schmerzte, als hätte ich glühendes Eisen verschluckt. Hin und wieder erklang ein rasselndes Husten meinerseits, welches Damon nur besorgter werden ließ. "Mir geht es gut." krächzte ich mit angeschlagener Stimme und räusperte mich um diese wieder zu erlangen.  Ich konnte es nicht haben wenn man mich bemitleidete. "Unüberhörbar." kommentierte der Schwarzhaarige nur mit gewisser Ironie in seiner Stimme und kniete sich zu mir. Seine Hand fuhr vorsichtig durch mein Haar und glättete dies. Doch selbst diese liebevolle Geste brachte mich nicht von meinem Zug völliger Rage runter. 

"Dieser kleine Bastard wird dafür bezahlen. Macht unnötig Stress.." brummte ich und meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Rachedurst trocknete mir meine Kehle und ließ meinen Körper kochen. Mich juckte es in den Fingern dem kleinen Engelchen seine beschissenen Federn einzeln herauszuzupfen und zu verbrennen. "Reg dich doch nicht über so was auf, das gibt nur Falten." lächelte Damon aufmunternd und strich von meinem Haar zu meiner Wange. Meine Wut ebbte ab und ich sah ihm in seine unendlich tiefen Augen. 

Damon war schon immer so sanft und ruhig, auch wenn er nicht den Anschein macht. Diese Seite an ihm kriege nur ich zu sehen, kein anderer. Und das ist auch gut so! Ich würde nicht sagen, wir können sowas wie Liebe fühlen, aber Damon ist mein Partner und wir haben eine tiefer Verbundenheit. Er gehört an meine und ich an seine Seite. Zusammen sind wir wie Bonnie und Clyde, nur dass wir ewig leben. 

"Dieser Gesichtsausdruck gefällt mir schon besser" riss er mich aus meinen Gedanken und ich lächelte ihn dezent an, welches er mir ebenfalls entgegen warf. "Du sahst viel entspannter aus." erklärte er mir so gleich und zog mich ohne Mühe auf meine Beine. Es tat gut wieder in der senkrechten zu stehen. Ich strich mir meine dreckigen Kleider zurecht und warf meine Haare über die Schulter. 

"Ich werde trotzdem Rache nehmen." teilte ich ihm mit und stiefelte bereits wieder los. Und ich denke ich weiß auch schon wie. 



Louis 

"Wir hatten aber schon soooo lange keinen Mädels Abend mehr" beschwerte ich mich bei Julchen über das Telefon. Ein schönes Lachen war zu hören. "Lou, das ist kein Mädelsabend, du bist kein Mädchen." berichtigte sie mich amüsiert. "Glaub mir Süße, du wärst verblüfft wie ich in Seidenunterwäsche und Spitze aussehen würde." grinste ich mit einem gewissen neckischen Unterton. Ich warf mich derweil auf meine teure Ledercouch und lehnte mich ins weiche Polster hinter. Sie lachte wieder in ihrer wunderschönen Tonlage auf, die sie nur drauf hatte wenn sie nicht allein war. Denn so wunderschön mein Julchen war, war ihre Lache mit der eines Esels zu vergleichen - jedoch nur(!) wenn wir unter uns waren. Sonst hatte sie immer eine schöne gefakte Lache am start, wie dieses mal. "Oh Jule, wie ich höre bist du nicht alleine." stellte ich in einem unschuldigen und neugierigen Unterton fest, der auch gleich verdeutlichte dass ich wissen wollte bei wem denn. Sie zögerte hörbar und ich spürte wie sich da etwas kleines, jedoch furchtbar störendes, in meinem Inneren hörbar wurde. Eine Stimme, die mir bereits sagte bei welchen Vollidioten sie sich gerade befand. "Jule, zwing mich nicht dein Handy zu orten.. " verlieh ich meiner stillen Forderung mehr Nachdruck. "Ich bin bei Daniel, du weißt schon.. O'Niel. Hab dir ja mal von ihm erzählt." klärte sie mich locker auf. 

Mal von ihm erzählt?! Sie weiß schon, dass sie von nichts anderes mehr erzählt?! Ich unterdrückte jedoch mein Lachen, da ich ihr Image nicht zerstören wollte - so gemein bin ich dann doch nicht. Anscheinend wollte sie besonders cool rüber kommen bei diesem Kerl mit einem Erbsenhirn . "Oh ja, ich erinnere mich." stieg ich in einem hohen Tonfall ein, und tat so als würde mir gerade einfallen um wen es sich denn handelt. "Ehm ja, wir chillen gerade.. lass uns morgen drüber reden, okay? Wegen dem Mädelsabend." Aii, da hatte es aber jemand eilig. "Hat dich das Argument mit der Reizwäsche überzeugt?" raunte ich grinsend und bekam nur ein gespielt arrogantes 'Pöh, im Traum nicht' zurück, bevor sie auflegte. 

Normalerweise erlaubte es mir meine Bestimmung nicht solche Abende zu machen, doch ich habe ein ungutes Gefühl. Diese Lack und Leder Schlampe könnte es auf Julia absehen und versuchen ihr Band zu durchtrennen - aber nicht mit mir Bitch! Sie kommt meinem Julchen nicht noch einmal zu nahe, sonst gib ich ihr mal richtig einen BitchSlap. Niemand darf meine Jule was zu leide tun, auch kein Daniel! Würde ich ihr jedoch verbieten zu ihm zu gehen, wäre ihr Trotz größer und sie würde sich noch mehr in seine Arme werfen. Deswegen muss ich behutsam vorgehen und sie ihre Fehler machen lassen, heißt jedoch nicht, dass Daniel dafür keine Abreibung bekommt. 

Rot ist die Farbe des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt