Kapitel 19

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Ungeduldig penetrierte ich die Klingel, die mit dem Läuten gar nicht mehr hinterher kam und hoffentlich Julia Feuer unter dem Hintern machte. Entweder unter ihrem Hintern, oder die überforderte Klingel explodiert gleich. 

"Jaha!" kam es stöhnend von Innen und kurz darauf wurde die Tür von einer völlig gestressten Julia aufgemacht. Mit noch Lockenwickler in den Haaren, einer Gesichtsmaske drauf und im aller  letzten Schlabberlook. Ich ließ die Klingel in Frieden und lächelte leicht. "Man Louis, du bist echt ungeduldig! Lass doch mal meine Klingel in ruhe, sie kündigt noch bald wegen Bournout." murrte sie und stürmte zurück, von da wo sie her kam. Ich ging ihr lockeren Schrittes nach und stieß die Tür mit dem Ellbogen zurück ins Schloss. "Ich glaube eher sie kündigt aus Angst vor dir, Frankenstein." witzelte ich über ihr Aussehen und folgte ihr ins Zimmer. Roxy begrüßte mich fröhlich und mit einer Umarmung. Julia setzte sich derweil wieder vor ihren Schminktisch und blickte ungeduldig zu uns rüber. 

"Stress dich nicht, Süße. Wir haben alle Zeit der Welt." beruhigte ich sie locker und ließ auch Roxy ihrer Aufgabe nach gehen und die Haare meiner Julchen einzudrehen. "Aber die Party fängt doch schon in zwei Stunden an." jammerte sie und ihre Augen funkelte mich mit Besorgnis darin an. Ich lächelte sie beruhigend an und setzte mich mit einer Arschbacke auf ihren stabilen Tisch. "Wir kreuzen aber erst um 22 Uhr dort auf. Das ist wie bei einer normalen Feier, niemand cooles ist pünktlich da." erklärte ich ihr und besah mir nochmal meine Fingernägel genau. "Ich mag übrigens dein Oberteil. Man mag meinen deine Haare seien noch nicht Blickfang genug, da kreuzt du mit einem schwarzen pailletten Pullover auf." grinste Roxy und blickte einmal auf mein Oberteil. Ich grinste stolz und streckte meine Brust raus. Ich liebte dieses Oberteil! Es war über und über mit schwarzen Pailletten bestickt und nur die Ärmel waren nackter schwarzer Baumwollstoff. "Ich stehe ja mehr auf deine weiße zerschlissene Jeans. Ist doch die selbe, die du in der Stadt anhattest oder?" meldete sich Julia zu Wort, worauf ich nickte. Ganz richtig. Sie war einer meiner lieblingshosen, da ich einfach alles dazu anziehen konnte. Außerdem mochte ich es wenn meine Knie frei sind. Vielleicht habe ich ja ein Fetisch und finde Knie geil? Aber nur meine eigenen. 

Ach was, nicht nur meine Knie! Ich glaube ich habe einen Fetisch auf eine ganze Person. Ich bin Louis - geil. 

Ihr denkt bestimmt, was hat er denn jetzt gesoffen? Und ich kann euch sagen: Eine Flasche Hugo, zwei Gläser Rotwein und zwei kleine Klopfer die ich mir auf den Weg hier hin erschnorrt habe. Ich war bereits ganz heiter und bereit für die Party, wobei ich mich an meinen Plan halte. 

"Hoffentlich kommt Daniel nicht." murmelte Julia auf einmal wieder etwas nachdenklich, und das obwohl sie gerade wieder etwas fröhlicher war. Dieses Mädchen wechselt schneller ihre Meinung als so manch Nutte die Sexualpartner. Wie schafft sie das?  "Und wie er kommen soll! Weißt du auch warum? Dean wird da sein, ganz sicher! Und dann wirst du dich diesen Abend mit ihm amüsieren und seinem arroganten Bruder zeigen, wie der Hase läuft." erklärte ich ihr und hatte das Bild von einem wütenden Daniel vor Augen. War auch ganz schön erregend. 

Momentan war ich wohl auf alles geil, außer auf Damon!! 

"Da stimme ich Louis allerdings zu! Daniel wird sich schwarz ärgern und Dean bekommt endlich die Gelegenheit mit dir zu tanzen." pflichtete mir die braunhäutige Schönheit bei und drehte den letzten Wickler ein. Leider sah ich durch die Maske nicht, welche Farbe Julias Gesicht hatte, aber ich war mir sicher, dass sie etwas rot war. Sie weiß wahrscheinlich selber nicht warum sie nie was mit Dean macht. Er sah wirklich nicht schlecht aus und zeigt doch offensichtliches(!) Interesse an ihr. 

Also wenn die beiden heute nicht mindestens knutschen, dann kette ich sie nackt ans Bett bis sie ganz viele Kinder machen.   Und ich beaufsichtige das  - was gar nicht creepy oder krank ist. Nein nein, das ist nur eure verdrehte Weltanschauung. An mir und dem Alkohol kann das nicht liegen. 

Rot ist die Farbe des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt