Julia
Ehrlich gesagt traute ich Daniel nicht ganz über den Weg. Die letzten Monate mit denen ich mit Dean zusammen war, ging er mir aus dem Weg, hat mich ignoriert oder sogar böse angesehen. Es war mir klar, dass er es gar nicht gut fand, dass ich mit seinem Bruder zusammen war und ganz nebenbei auch seine Bettgeschichten mitbekomme - über die ich auch in der Schule nicht schweige. Bisher konnte ich echt viele Mädchen abhalten sich auf ihn einzulassen, und das stört ihn.
Aber vielleicht ist ja wirklich was mit Dean weswegen er meine Hilfe braucht. Irgendeinen Grund wird er doch haben. Denken dass er nochmal bei mir landen kann, sollte er aber besser nicht. Der Zug ist schon lange abgefahren Freundchen. Ich bin glücklich mit Dean, mehr als ich es wäre wenn es bei Mcdonalds ein all you can eat Buffet geben würde - und das soll schon was heißen. Dean macht mich einfach zur glücklichsten Frau auf dem gesamten Planeten mit seiner liebevollen und charmanten Art. Hätte ich gewusst, wie er in einer Beziehung so ist, und dass es mir gefällt, hätte ich mich wahrscheinlich schon viel eher in ihn verliebt. Er war kein 'cooler Junge' wie Daniel der bei den Mädchen beliebt war, sondern eher ein stiller und doch freundlicher Genosse. Aber vor allem war er eins: ein fabelhafter Liebhaber. Es ist unbeschreiblich wie es sich anfühlt mit ihm in den Laken zu liegen.
"Also.." ergriff Daniel erstmalig wieder das Wort und blieb endlich stehen. Etwas verwundert sah ich mich um, da ich anscheinend mit meinen Gedanken ganz woanders war. Wie konnte ich nicht mitbekommen, dass wir das Clubgebäude verlassen haben? Die kühle Nachtluft tat jedoch recht gut, auch wenn sie durch die nahe stehenden Mülltonnen nicht gerade angenehm roch. Warum mussten wir uns auch in dieser komischen, zwielichtigen Seitengasse unterhalten?
Sofort kam Unwohlsein in mir auf, auch wenn der Alkohol mir immer wieder zuflüsterte, dass doch alles okay sei und ich mir um nichts sorgen bräuchte. Seine Ansätze waren viel angenehmer als die meiner Vernunft.
"Was ist mit Dean?" kam ich gleich auf den Punkt um keine Zeit zu verschwenden. "Naja.. um ehrlich zu sein, gar nichts... ich wollte nur einen Grund haben um mit dir alleine zu sprechen. Vor den anderen war es mir peinlich." beschämt sah er zur Seite weg und seine Hände schoben sich in seine Hosentaschen. Oh nein.. ich kenne diesen Ausdruck. Ich habe ihn schon oft bei Jungs gesehen die mich nach einem Date fragten.
"Es war ein Fehler von mir dich gehen zu lassen, Julia." seufze er schwer und so, als sei eine riesen Last von seinen Schultern gewichen. Voller erstaunen konnte ich darauf doch erstmal nichts antworten und blinzelte ihn mehrmals an. War es wirklich Daniel der vor mir stand? Es war ziemlich dunkel hier, und dennoch könnte ich schwören es ist kein Klon der vor mir steht, erschaffen von Aliens um die Entführung des echten Daniels zu vertuschen.
"Ich habe eingesehen dass es mich stört, dass du mit meinem Bruder gehst. Ich konnte auch nicht glauben, dass ich sowas wie Eifersucht empfinde, doch was anderes kann es nicht sein. Ich schwöre dir Julia, wenn du mir noch eine Chance gibst, dann beweise ich dir wie toll ich bin." sprach er auf mich ein und sah mich durchdringlich an.
Wehleidig sah ich zur Seite und zupfte mir etwas unruhig am Saum meines Kleides herum. "Selbst wenn das die Wahrheit ist Daniel, liebe ich deinen Bruder dennoch vom ganzen Herzen. Es gibt einfach keinen besseren als ihn." meinte ich und blickte wieder entschuldigend zu ihm hoch. Dean liebt mich seit Jahren, laut eigenen Angaben und Daniel hat mich nach einem mal Sex fast direkt abserviert. Es ist klar, dass nur weil er mal mein Schwarm war, ich nicht wieder zu ihm zurück krieche nur weil er was für mich empfindet. Ist dem wirklich so, hätte es ihm schon viel eher auffallen müssen. Gefühle stehlen sich nicht über Nacht in dein Herz.
"Oh.." kam es nur dunkel von ihm und er senkte seinen Blick. Sein Blick ging ins Leere und seine Gedanken waren wohl fern. Es war eine gute Gelegenheit zu verschwinden. Er verhielt sich gruselig - das sah jetzt auch endlich der Alkohol in meinem Blut ein.
Gerade als ich mich abwenden wollte, packte er jedoch ein ticken zu fest mein Handgelenk. Ich verdrückte mir ein Schmerzlaut und sah ihn aus großen Augen an. Mein Herz fing an zu flattern, doch nicht vor Liebe sondern vor Angst. Alles schrie in mir zu fliehen, doch meine Beine wollten nicht gehorchen. "Zu Schade aber auch.." drang es wieder aus Daniels Mund und sein Blick hob sich.
Es war dunkel, und dennoch erkannte ich genau wie er mich ansah. Voller Hass und Wut, aber auch.. so etwas wie Lust? Sein Blick glitt an meinem Körper hinab, hinterließ einen kalten unangenehmen Schauer auf meinem Rücken. "Aber dennoch nehme ich mir dich." teilte er mir mit und ehe ich mich versah zog er seine zweite Hand aus seiner Hosentasche, während er mich nach hinten gegen eine Hauswand drückte. Ich erkannte nicht genau was es war, dass er aus seiner Tasche zog, doch was gutes war es sicher nicht. Ich wollte schreien, doch da spürte ich bereits etwas dünnes, kaltes an meinem Hals. "Schrei und ich schneide dir die Kehle durch." knurrte Daniel. Es war also ein Messer was er bei sich trug und mir gerade gegen die Haut drückte.
Tränen stießen mir in die Augen und ich wimmerte leise. Wo war ich nur wieder hineingeraten?!
Ich sah aus dem Augenwinkel hilfesuchend zum Ende der Gasse, die auf einer etwas belebteren Straße mündete, doch der Container, der als Mülleimer diente, versperrte mir jede Sicht. Passanten die eventuell helfen könnten, würden uns ebenfalls nicht sehen können.
"Bitte nicht.." wimmerte ich in der Hoffnung Daniel würde auf mich hören, doch sein Blick wurde nur noch angsteinflößender. Er ließ mein Handgelenk los, hielt mich nur noch mit dem Messer an die Hauswand gedrückt und ich hörte wie er seinen Gürtel löste. Ich schluchzte auf, als ich wusste, dass er mich nicht bloß verprügeln wollte, sondern etwas viel schlimmeres vor hatte.
"Leg dich hin!" befahl er mir knurrend und schnitt leicht in die Haut. Ich quietschte leise und wartete bis er mir den benötigend Platz gab. Mit zittrigen Beinen und Tränen die in Massen über mein Gesicht strömten, gehorchte ich seinem Befehl. Mir war es in dem Moment egal wie dreckig der Boden war, immerhin werde ich nach Daniels Tat dreckiger als ein Raststättenklo sein. Als ich kniete verharrte ich nochmal und sah ihn flehend an. "Bitte Daniel.. lass mich gehen, ich werde auch ni-" -"Halt die Fresse und leg dich hin!" schnitt er mir aggressiv ins Wort, worauf ich hin nur wieder einmal schluchzte und mich weiter langsam hinlegte.
Sofort kniete er sich wieder über mich und presste mir das Messer wieder an die Kehle. Ich kniff fest die Augen zusammen und versuchte mich zu beruhigen. Ich brauchte einen kühlen Kopf..
Mein Schluchzen ebbte ab und ich öffnete meine Augen wieder. Daniel war gerade dabei mit einer Hand mich von meiner dünnen Strumpfhose zu befreien. Er achtete nicht auf mich.. meine Gelegenheit. Ruckartig winkelte ich mein Bein an, traf damit seinen Schritt und schlug gleichzeitig mit der anderen Hand sein Messer weg. Hektisch rutschte ich unter ihm weg und schrie nach Hilfe. Panik verweilte immer noch tief in meinem Knochen als ich mich erhob. Sie brachte meine Beine zu zittern. Ich schrie erneut, doch es schien keiner in der Nähe zu sein. Sofort sprintete ich los, wollte aus der Gasse raus doch machten mir meine High Heels einen Strich durch die Rechnung.
Ich knickte um und Schmerz durchzog meinen Körper. Kreischend ging ich zu Boden und rieb mir meinen schmerzenden Knöchel. Ich versuchte erneut aufzustehen, doch diesmal wurde ich an meinem Haaren zurück gezogen. Ich fiel erneut hin und Daniel zog mich an meinen Haaren weiter hinter. Ich schrie, nicht nur vor schmerz sondern auch aus purer angst. Wieder hinter den Mülltonnen in Deckung, bekam ich wieder die Klinge an den Hals gedrückt.
Mein Herz pochte so laut, dass ich nicht verstand, was Daniel sagte, doch ich spürte seine andere Hand - was schon die reinste Hölle war.
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LESENACHT! Die letzten Kapitel kommen jetzt :D
Lasst mir eure Meinung zum Verlauf gerne in den Kommentaren :3
Glg Keks :*
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Rot ist die Farbe des Schicksals
Romans!!BoyxBoy!! Zwei Personen sind durch das rote Band des Schicksals miteinander verbunden. Sie sind durch das Schicksal vorherbestimmte Seelenverwandte. Zeitpunkt, Ort und Umstände sind hierbei egal. Das magische Band kann sich dehnen, sich verknoten...