Ellas POV
Am nächsten Tag wachte ich um neun Uhr morgens auf, aber ich wollte eigentlich gar nicht aufstehen. Seitdem ich in Köln wohnte, hatte ich keinen einzigen Tag gehabt, in dem nichts passiert war und das war nicht nur für meine Nerven ziemlich belastend.
Ich fühlte mich immer noch total mies wegen dem gestrigen Abend. Ich hätte Taddl nicht so anschreien dürfen. Ich hatte ihm ja noch nicht mal die Chance gegeben, das alles zu erklären. Trotz Bedenken, machte ich mein Handy an. Meine Befürchtungen wurden wahr, ich hatte 18 Anrufe in Abwesenheit. Alle waren von Taddl.
Ich entschloss mich sofort bei Taddl zu entschuldigen, ich hatte mich wirklich wie eine Diva verhalten. Schnell ging ins Bad und schaute in den Spiegel. Das erwies sich jedoch als Fehler, da ich wie eine Vogelscheuche aussah. Meine Harre waren zerzaust und ich hatte mehr als ein Nest. Meine Augen waren blutunterlaufen und mein Makeup war wegen dem ganzen Weinen gestern total zerlaufen.
Schnell ging ich duschen, um mein Aussehen zu retten. Nachdem ich fertig war und mich abtrocknet hatte, fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Ich zog mich an und ging in die Küche um zu frühstücken. Dann nahm ich meinen Mut zusammen und ging ein Stockwerk tiefer.
Ein paar Minuten stand ich vor der verschlossenen Tür, unsicher ob ich das wirklich tun wollte. Natürlich wollte ich das machen! Ich hatte mich schließlich wie eine Furie verhalten und das war definitiv nicht okay gewesen. Und wie ich Taddl kannte hatte er bestimmt ein schlechtes Gewissen. Ein schlechtes Gewissen hatte ich aber auch. Wieso war ich auch so bescheuert?
Langsam führte ich meine Hand zur Tür. Ich hatte ein unangenehmes Gefühl im Magen. Ich war aufgeregt und fühlte mich schuldig. Dann klopfte ich. Erst mal passierte gar nichts. Gerade als ich mich umdrehen und wieder gehen wollte, hörte ich die Tür klicken. Innerlich fluchend drehte ich mich wieder ganz zu Tür, in der nun ein Taddl stand, der gar nicht gut aussah.
Eigentlich sah er genauso aus wie ich heute morgen. Der Unterschied zwischen uns war nur, dass er im Gegensatz zu mir immer noch unwiderstehlich war. "Hi Ella", begrüßte er mich leise. Das war nicht der Taddl den ich mochte. Ich wollte ihn wieder lachen und herumalbern sehen und nicht so traurig und niedergeschlagen.
"Hi", antwortete ich. Er wollte gerade den Mund aufmachen um zu sprechen, aber ich wusste das er sich entschuldigen wollte. Und das wollte ich nicht, da ich ausgeflippt war und nicht er.
Also sagte ich schnell: "Taddl, bitte hör mir kurz zu. Ich weiß, dass du dich entschuldigen willst, aber das musst du nicht. Ich bin gestern Abend unnötig in die Luft gegangen und dafür möchte ich mich entschuldigen. Dein Geheimnis ist nicht wichtig für mich und du musst es mir nicht erzählen. Ich respektiere das und finde das vollkommen in Ordnung. Ich habe mich gestern unmöglich aufgeführt und ich kann verstehen, wenn du jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben willst."
Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu reden und spürt wie mir wieder diese verdammten Tränen hochkamen. Tränen der Wut, Wut auf mich selbst und mein Verhalten.
Taddl sah mich mit etwas geweiteten Augen an. Ich konnte ihn einfach nicht länger ansehen. Schnell wollte ich mich umdrehen und gehen. Aber bevor ich auch nur einen Schritt machen konnte, wurde ich am Arm festgehalten.
Ich drehte mich wieder zu dem Jungen, für den ich so viel empfand. Taddl drehte mich an sich heran und schlang seine Arme um meinen Körper. Ich war fast einen Kopf kleiner als er, deshalb konnte er sein Kinn auf meinem Kopf ablegen.
Taddl vergrub sein Gesicht in meinem Haar und flüsterte: "Es tut mir leid".
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Das Kapitel ist übrigens wieder live von der Fahrt :D
Ich hoffe eure Woche war bisher nicht so einschläfernd wie meine :P
Luit
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Stay (Taddl & Ardy FF)
FanfictionDie Freundinnen Claire und Ella sind gerade neu nach Köln gezogen, um zu studieren. Eigentlich wollen beide gerade keine Beziehung um sich voll und ganz auf das Studium zu konzentrieren. Das ändert sich jedoch schlagartig, als sie immer wieder im Ha...