Kapitel 45

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Ich empfehle euch, dass Lied (Sia - My Love) was ich demnächst an die Seite packen werde beim lesen zu hören, finde das passt perfekt :)

Ellas POV

Schweigend fuhren wir zurück zu meiner Wohnung. Mir tat es so leid, dass der Abend so erprupt enden musste, dass hatte ich nicht gewollt. Der Verkehr ebte schon langsam ab, da es mittlerweile schon halb elf war. Um auf andere Gedanken zu kommen, sah ich aus dem Fenster, die hellen Lichter Kölns zogen rasch an uns vorbei. Die nächtliche Innenstadt wirkte auf mich aus einem mir nicht ersichtlichen Grund beruhigend, meine Lider wurden schwerer und schwerer, was nur logisch war, denn ich hatte einen langen Tag gehabt. Ich schloss meine Augen und meine Atmung wurde flacher, doch bevor ich einschlafen konnte, stoppte das Auto.

Andy streichelte meinen Arm, damit ich meine Augen wieder öffnete, was ich widerwillig auch tat. "Wir sind da", erklärte er mir mit einem warmen Lächeln und machte seine Tür auf um auszusteigen.Ich machte es ihm nach und ging zum Kofferraum, an dem Andy schon dabei war mein Gepäck herauszuholen. Er stellte es neben mir ab und mir gelang es nicht, einen Seufzer zu unterdrücken. "Wir sehen uns morgen", flüsterte ich und gab ihm einen Abschiedskuss. Er stieg wieder ein und fuhr los, ich sah ihm hinterher, bis der Kia nicht mehr zu sehen war.

Meine Tasche wieder nach oben zu bringen war definitiv schwerer, als sie nach unten zu befördern. Diese Erkenntnis erlangte ich, als ich mitsamt meiner sieben Sachen, versuchte irgendwie in die obere Etage zu kommen. Nur mit Mühe schaffte ich es, einmal wäre ich fast rückwärts wieder herunter gefallen, aber ich konnte mich noch rechtzeitig am Geländer festhalten. Sicher an der Wohnung angekommen, schloss ich leise die Tür auf und trat in die überraschend Dunklen vier Wände. Hinter mir machte ich den Eingang wieder zu und betätigte den Lichtschalter.

Zuallererst brachte ich meine Habseligkeiten in mein Zimmer, danach machte ich mich auf die Such nach Claire. Das Licht in Wohnzimmer und Küche war aus, daher blieb nur noch ihr eigenes Zimmer übrig. Gespannt klopfte ich sachte an ihre Tür, die sofort aufschwang und den Blick auf meine verheulte beste Freundin freigab. Ihre Langen, blonden Haare waren total zerzaust und hingen ihr vereinzelt ins Gesicht. Ihre eigentlich schönen Augen waren rot, angeschwollen und es liefen ihr die ganze Zeit Tränen übers Gesicht. Sie sah also insgesamt ziemlich mies aus, aber bestimmt nicht so mies, wie sie sich gerade fühlte.

Sofort tat ich einen Schritt auf sie zu und schlang meine Arme um sie. Während ich ihr leicht über den Rücken streichelte, schluchzte sie bitterlich an meiner Schulter. Nachdem wir so einige Zeit in der selben Position standen, konnte ich sie überreden sich mit mir auf das Bett zu setzten, da mir das eindeutig bequemer vorkam. "Denkst du wirklich das Ardy so etwas tun würde?", fragte ich Claire, in der Hoffnung das sie bald aufhören würden zu weinen. Sie putzte sich mit einem Taschentuch die Nase und antwortete:" Ich weiß es nicht, das ist das Problem. Ich habe immer gedacht das er nicht der Typ ist, der ein Mädchen betrügt, aber ich weiß nicht mehr, was ich überhaupt denken soll."

"Also ich denke, dass du jetzt erst mal schlaf brauchst. Du siehst ziemlich erschöpft aus und ich bin sicher, dass sich bald alles klären wird", entgegnete ich zuversichtlich. Sie nickte und legte sich hin, Schlafsachen hatte sie schon an. Ich stand auf, um in mein Zimmer zu gehen, aber als ich die Tür erreicht hatte, hörte ich Claire sagen:" Kannst du heute vielleicht bei mir schlafen?" Ich drehte mich zu ihr um und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. "Sicher, ich zieh mich nur schnell um, dann komme ich sofort zurück." Gesagt, getan. Ich überprüfte, dass alle Lichter aus waren und schlüpfte wieder in das Zimmer meiner besten Freundin, um zu ihr unter die Decke zu krabbeln und endlich die Augen zu schließen. Ich hatte mir mein Leben in Köln etwas leichter vorgestellt.

Claires Wecker riss mich am nächsten Tag aus dem Schlaf, sie selbst schlummerte jedoch selig weiter. Sie sah immer noch sehr mitgenommen aus, weshalb ich mich entschied sie liegen zu lassen und ihr einen Zettel zu schreiben, in dem Stand, dass sie sich für heute krank melden sollte. Da ich heute rechtzeitig dran war, hatte ich nach dem fertig machen sogar noch Zeit für ein Frühstück, was meinen Magen endlich milde stimmte. Ich hatte schon lange nicht mehr so wenig gegessen, wie in den letzten zwei Tagen. Aber das war auch kein Wunder, bei dem, was hier alles passierte, oder?

Stay (Taddl & Ardy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt