Lilly PoV
Als Minho und Newt mir erzählt hatten, dass ich nurnoch die Probewoche fertigmachen musste, war ich den beiden vor Freude um den Hals gefallen.
Davor hatte ich mich mit Micky unterhalten, der wirklich in Ordnung war. Man konnte super mit ihm reden. Er hörte mir zu und erzählte dann auch selbst etwas. Als er mir von seinem ersten Tag auf der Lichtung erzählte, musste ich lachen.
Anscheinend hatte er so gezittert, das die anderen Jungs ihn erstmal in zehn Decken gehüllt und anschließend vor ein Feuer gesetzt hatten, obwohl ihm total warm war.
Diesen Abend verbrachte ich mit meinen besten Freunden - zumidest hier auf der Lichtung. Wir - Winston, Micky, Minho, Zart und natürlich Newt - saßen gemeinsam um ein Lagerfeuer und blödelten herum. Irgendwann kamen sogar Gally und Alby dazu, was nicht nur mich erstaunte. Anscheinend respektierte Gally mich jetzt. Zum Glück, denn ich fand ihn mittlerweile schwer in Ordnung.
Auch immer mehr der anderen Lichter kamen zu uns, bis wir fast alle zusammensaßen. Langsam bekam ich wirklich das Gefühl, dass das hier eine große Familie war.
***
Die nächste Woche verging für mich schnell, da ich mich sehr darauf konzentrierte, die Arbeit, die mir die verschiedenen Hüter auftrugen zu erledigen. Ich wollte das hier so schnell wie möglich abschließen, um Läufer zu werden.
Newt hatte noch oft versucht, mir das auszureden, allerdings hatte ich mich schon fest dazu entschlossen ein Läufer zu werden. Irgendwann hatte er dann aufgegeben und unterstützte mich jetzt dabei.
Ich fand es süß von ihm, dass er sich solche Sorgen um mich machte. Was das Kribbeln in meinem Bauch anging, hatte sich nichts verändert. Doch - mittlerweile fing mein Bauch schon an zu spinnen, wenn ich nur an ihn dachte. Und auch mein Herzschlag verschnellerte sich. Vielleicht hatte ich ja irgendeine Krankheit?
Gally zählte ich schon zu meinen engeren Freunden. Auch mit Pfanne, Clint und Jeff verstand ich mich immer besser. Es war ein tolles Gefühl, ein Teil von so einer großen Familie zu sein. Der ein oder andere Lichter, beispielsweise Alby, war immernoch misstrauisch mir gegenüber, was ich ihnen aber nicht verübelte.
Als sie sahen, dass sogar Gally mich nichtmehr als eine Gefahr einstufte, war das sowieso kein Thema mehr.
Ich wünschte mir sehr, dass im nächsten Monat wieder ein Mädchen heraufgeschickt wurde. Zwar waren die Jungs eine super Gesellschaft, aber Mädchengespräche konnte man mit ihnen nicht führen. Leider.
Heute war mein erster offizieller Tag als Läufer. In der ersten Zeit - bis ein neuer Frischling kam - sollte ich noch mit Minho mitlaufen, damit ich mich grundlegend besser auskannte im Labyrinth. Das fand ich ok, da Minho zwar eine direkte und etwas arrogante, aber trotzdem angenehme Art hatte, mit der ich inzwischen umzugehen wusste.
Viel zu früh war ich schon wach. Gerade war es so hell, dass man wenigstens Umrisse von allem sah. Da ich furchtbaren Durst hatte, schlich ich mich an den grunzenden Lichtern vorbei, in Richtung Küche. Auch an das hatte ich mich gewöhnt, die Schnarchorgien der Jungs störten mich nichtmehr wirklich.
In der Küche angekommen trank ich einen Schluck Wasser. Wenn ich so darüber nachdachte, ging es uns hier wirklich gut. Wir hatten Essen, Trinken, ausreichend Platz und eine Aufgabe. Was wollte man mehr? Nagut, vielleicht etwas von der Welt außerhalb sehen, aber dafür hatten wir ja die Aufgabe, hier herauszufinden.
Nachdenklich starrte ich im Raum herum, bis Minho die Tür öffnete und hereingelaufen kam. "Schon so früh wach?", fragte er grinsend. "Ja, ich muss mich doch mental auf deine Anwesenheit vorbereiten. Das dauert seine Zeit.", antwortete ich frech.
Ich sah ihm dabei zu, wie er sich ebenfalls ein Glas Wasser nahm. "Du meinst, weil ich so umglaublich heiß bin und du dich bemühen musst, nicht gleich in Ohnmacht zu fallen wenn du mich siehst.", seine Arroganz war wirklich unübertrefflich.
"So ungefähr.", gab ich nach, weil ich wusste, dass er keine Kritik annehmen konnte. Zufrieden grinste er und leerte sein Glas.
"Jetzt lass uns gehen.", schlug er vor und wir gingen zurück auf die Lichtung zum Kartenraum.
Als wir dort angekommen waren, trafen wir auf die anderen Läufer. "Morgen.", begrüßte ich sie und bekam lauter verschlafene Antworten.
Minho stellte sich mir gegenüber an den überdeckten Tisch. "So Lilly, deinem Wissen nach, haben wir das Labyrinth ja noch nicht ganz erforscht.", er unterbrach seinen Satz, schaute mich kurz an und zog dann die Decke vom Tisch: "Allerdings ist das falsch. Wir haben das Labyrinth schon vollständig erforscht. Bis aufs kleinste Detail."
Mir stand der Mund offen. Vor mir stand eine vollständige Miniaturausgabe des Labyrinths. In der Mitte befand sich die Lichtung. "Aber warum wissen die anderen nichts davon? Warum lügt ihr sie an?", fragte ich ungläubig.
"Alby meint, sie sollen die Hoffnung nicht verlieren. Und du wirst auch niemandem etwas davon erzählen. Außer uns Läufern wissen nur Alby, Newt und die Hüter etwas davon. Hast du verstanden? Kein Wort zu niemanden.", befahl er mir. "Ja. Kein Wort zu niemanden. Und bis jetzt habt ihr keinen Ausgang gefunden?", dachte ich laut nach.
Minho schüttelte den Kopf: "Nein, seit etwa einem Jahr sind wir dabei ...", er deutete auf den äußeren Rand des Labyrinths: "... die äußeren Bereiche zu erforschen. Aber auch da haben wir nichts gefunden. An den Wänden stehen in regelmäßigen Abständen diese Zahlen. Daneben gibt es jeweils ein großes Tor. Das ist aber meistens verschlossen. Außerdem verändert sich das Labyrinth jede Nacht. Die Mauern verschieben sich. Kurz bevor du angekommen bist, haben wir ein Muster entdeckt. Es ist pro Tag immer ein Tor geöffnet. Immer die gleiche Reihenfolge. Zuerst Abschnitt sieben, dann eins, fünf, zwei, sechs, vier, acht und zum Schluss Abschnitt drei. Ich war in jedem der geöffneten Abschnitte, aber dort gibt es nur ein weiteres - verschlossenes - Tor."
Das waren viele Informationen auf einmal. 71526483. Das war die Reihenfolge. "Vielleicht brauchen wir einen Schlüssel. Der ist bestimmt wieder irgendwo versteckt.", rätselte ich. Minho runzelte die Stirn: "Das könnte gut sein. Aber wo sollen wir nach dem Schlüssel suchen? Ich meine, wir wissen nichtmal wie der aussieht."
Ich überlegte und überlegte. Dabei sah ich mir das Labyrinth an. Dann schoss es mir durch den Kopf: "Wovor haben wir am meisten Angst?" Minho starrte mich ungläubig an: "Du meinst, der Schlüssel ist in einem Griewer? Du spinnst doch, wie sollen wir da rankommen? Niemand hat bis jetzt eine Nacht da drin überlebt, Lilly."
Nach weiterem überlelegen, hatte ich einen Plan und sah Minho eindringlich an, bevor ich ihn davon erzählte.
Minho und ich hatten beschlossen, heute nicht ins Labyrinth zu gehen und den anderen Hütern von meiner Idee zu berichten.
Jetzt saßen wir hier, alle versammelt, da. "Gut Lilly, dann erzähl mal, was dir in deinem hübschen Kopf so rumschwirrt.", forderte mich Minho auf, wofür er einen tödlichen Blick von Newt bekam.
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Worst Case [Newt FF]
FanfictionTeil 1: Worst Case; 33.300 Wörter [Teil 2: Worst Lie] [Teil 3: Worst Zone] Ein Mädchen, allein mit einem Haufen Jungs auf einer Lichtung. Ob das so gut gehen würde? Sie muss es am eigenen Leib erfahren. Doch so schlimm, wie es zunächst scheint, i...