○ achtundzwanzig ○

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Die Männer stießen die Frau zu Boden. Diese war selbst viel zu überrascht, um zu reagieren. Dann fiel ihr Blick auf mich.

Wir starrten uns an, bis die Männer sie mit mehreren Schüssen in den Rücken töteten. Was ging jetzt ab? Doch wieder eine dieser Variablen?

Noch mehr der Männer kamen durch die Tür und feuerten auf die Schöpfer hinter den Fenstern. Ich hörte spitze Schreie, die mit einem mal abbrachen.

Ein Mann mit dunklen, etwas längeren Haaren kam auf uns zu. Newt schob mich hinter sich und wich dann selbst ein paar Schritte zurück. Die andern Lichter taten es ihm gleich.

Ich hatte das Gefühl, dass wir - durch unsere Erfahrungen im Labyrinth - niemandem mehr so einfach trauten. Das Labyrinth hatte uns alle verändert. Auch Thomas, obwohl er nur so kurz dort gewesen war. Teresa konnte ich garnicht einschätzen, doch auf den zweiten Blick wirkte sie in Ordnung.

"Na kommt schon, wir wollen euch retten!", schrie der Mann: "Folgt mir einfach!"

Ich schaute kurz zu Newt, der genauso ratlos aussah wie ich. Dann rannte Minho an uns vorbei - also war es beschlossene Sache.

Zusammen lief ich mit den Lichtern hinter dem komischen Mann her. Dass ich Newt, Thomas und Minho an meiner Seite hatte, beruhigte mich zwar etwas, aber die Angst, das das hier alles nicht echt war, war immernoch da.

Newt drückte meine Hand, als wenn er wüsste, was ich gerade dachte. Wir liefen durch irgendwelche dunklen Gänge, bis wir an eine Treppe kamen, die wir hochliefen. Dann wieder einige Gänge.

Das ging so lange, bis wir durch eine Glastür in warmen, starken Regen kamen. Rechts und links wurden wir von unseren Rettern flankiert und weitergetrieben.

Der Mann, der vorne lief blieb erst stehen, als wir an einem heruntergekommemen Bus ankamen.

"Rein da! Los!", schrie er uns an. In Newt kam wahrscheinlich der Anführerinstinkt hoch, weswegen er vor dem Bus stehenblieb und wartete, bis alle anderen Jungs eingestiegen waren. Nur Thomas und Teresa brauchten etwas länger, weswegen er mich vor ihnen in das Gefährt schob.

Ich konnte mich erst ein wenig entspannen, als ich alle überlebenden Lichter sicher im Bus wusste.

Müde legte ich meinen Kopf auf Newt's Schulter. Hatten wir es wirklich geschafft? Waren wir vor ANGST sicher?
Keine meiner vielen Fragen konnte ich mit hundertprozentiger Sicherheit beantworten.

Mein Bauch fing an zu brennen, was mich erst jetzt wieder an meine Verletzung erinnerte. Zischend verkrampfte ich mich wieder. Newt sah mich mit großen Augen an, während ich mit zitternden Händen mein Shirt hochzog, um mir meinen geschungenen Bauch nochmal anzusehen.

Als ich mit einem Finger vorsichtig über die offenen Stellen fuhr - was eine total dumme Idee war - stöhnten Thomas und ich parallel vor Schmerzen auf.

Ich sah, wie er sich instinktiv auf den Bauch sah, aber nichts feststellen konnte. Dann fiel sein Blick zu mir. "Lilly, warum hast du nichts gesagt?", er war aufgesprungen und stolperte zu mir nach hinten. "Ich hatte das schon wieder ganz vergessen.", als ich das sagte bemerkte ich, wie lächerlich das klang.

"Wenn wir ankommen, wird dir bestimmt geholfen. Bis dahin musst du durchhalten.", schaltete sich Newt ein. Ich nickte nur stumm. Nachdem ich Thomas beruhigt hatte, setzte er sich zurück zu Teresa.

Irgendwann hatte Thomas angefangen, sich mit einer der Retterinnen zu unterhalten, die ihm irgendetwas über eine Krankheit - Dem Brand - der Brandwüste und nochetwas erzählt hatte.

Zwei Stunden müssten wir jetzt schon unterwegs gewesen sein - der Fahrer hatte nicht einmal abgebremst.

Immer wieder schossen mir Bilder durch den Kopf. Von meiner Ankunft im Labyrinth, von Nick, der im Labyrinth verschwunden war, von den Griewern und schließlich vom kleinen, armen Chuck, der in Thomas' Armen verblutet war. Auch über Gally dachte ich nach. Er hatte gesagt, das er das nicht wollte. Aber dennoch hatte er Chuck ermordet.

Worst Case [Newt FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt