22. Kapitel

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"Du solltest bei deiner Mum sein."
"Du solltest ja planmäßig nicht hier sein.. sonst wäre ich damit durch gekommen."
"Mh.."

Den letzten Schluck von meinem Whisky trank G plötzlich aus und dann stand ich auch schon auf und mischte mich unter die Leute.

Die Musik leitete mich und ich passte mich den Bewegungen der Masse hauptsächlich an um nicht großartig aufzufallen.

Gerald tauchte nach ein paar Minuten vor mir auf und er fühlte seelisch das gleiche wie ich, nämlich nichts außer Verwirrung und Hass gegen die Welt, die sich gegen uns stellte, Tag für Tag.

Wir tanzten und versuchten alles auszublenden, doch es gelang uns noch nie und somit stand uns eine lange Nacht bevor.

Wir tanzten ca. 1 Stunde, bis "Love Lies" lief und Gerald mich aus dem Downtown zog.

Er war völlig durch den Wind und ich versuchte ihn zu beruhigen.

"Was ist passiert?"
"Ich war mit meiner Mum und James essen. Dann fing James plötzlich an das er Devon getroffen hätte die völlig fertig wäre.. "
"Und? Die Alte hat es nicht anders verdient."platzte es aus mir.

"James hat.."
"Ja?"
"Keine Ahnung... ich bin irgendwie an allem Schuld.. ich hasse es, fuck!"schrie er plötzlich wütend und ich legte meine Hand auf seine Schulter.

"Na los, erzähl mir alles."

G fuhr sich durch die Haare und während er erzählte liefen wir durch die Gassen.
...
Als ich ihm gerade etwas sagen wollte wurden wir unterbrochen.

Devon tauchte auf und alles in meiner Umgebung fühlte sich sofort kälter an.

"Wenn man vom Teufel spricht.."nuschelte ich vor mir her.

"Können wir reden? Bitte!"bettelte sie Gerald an und meine schlimmsten Alpträume würden bald wieder war werden.

G nickte mir leicht zu und ich verschwand widerwillig.

Ich ging nach Hause und versuchte mich auf die Plakate zu konzentrieren doch es brachte nichts, denn in Gedanken war ich bei G und wartete auf eine Nachricht.

5 verzweifelte Stunden später hatte ich die Aushänge, Flyer und Plakate fertig gestaltet und ausgedruckt.
Ich entschied mich sie zu verteilen und kleisterte die halbe Stadt damit voll.

Als ich bei Gerald vorbeikam sah ich das bei ihm kein Licht brannte.

Ob er ihr verziehen hatte?
Ob sie gerade zusammen irgendwo sind?
Ob er wütend geworden ist und sich in irgendeiner Bar betrinkt?

Ich stellte mir unzählige Szenarien vor. Eins war schlimmer als das nächste und ich wusste das ich das nicht aushalten würde.

Ich schrieb Gerald eine Nachricht, in der Hoffnung eine Antwort zu erhalten, doch nichts.

Da es schon 6 Uhr war lief ich nach Hause, machte mich frisch und ging zum Studio um den Kopf frei zu bekommen.

Die Musik drehte ich laut um meine Gedanken abzulenken, um meinen Herzschlag an den Takt anzupassen, um mich von allem befreien zu können.

Nach 30 Minuten tauchte Kenneth plötzlich auf und er schaute mich an.

Er sagte nichts, fragte nichts. Er nahm mich nur in den Arm und mein Schmerz wurde erträglicher.
....

"1,2,3.. 4,5.. 6,7.. 8 & 9
Super! Das wars für heute, wir müssen noch Vorbereitungen für morgen treffen.
Lina?"
"Jap.."
"Hast du die Plakate und Flyer verteilt."
"Heute morgen, um 5 Uhr frisch verteilt. Hab die halbe Stadt zu gekleistert."
"Super. Die Halle ist auch gemietet, die Nummern sind auch bereit. Jetzt müssen wir nur noch hoffen das genügend kommen."
"Wird schon."

Ich ging zu meiner Wasserflasche und nahm einen Schluck.

"Na?"
"Na.."
"Lust was zu machen?"

Ich überlegte ihm abzusagen da ich zu G fahren wollte, jedoch hatte ich sowieso ein ungutes Gefühl dabei, sodass ich Kens Angebot annahm und Gerald schrieb, dass ich heute erstmal nicht kommen würde und ihn inruhe ließ.

Trotz allem hoffte ich auf eine seiner frechen antworten, doch Fehlanzeige, er schrieb nicht einmal ein lächerliches ok.

Am abend waren Kenneth und ich also immer noch zusammen und machten uns auf dem Weg zum Downtown.

Er, Frisch gestylt.
Ich?
Fragt nicht.

Ich hatte eine meiner schwarzen zerrissenen Hosen angezogen, mit einem bauchfreiem weißen t-shirt und meiner Jeansjacke und dazu ein Messy-Dutt da ich sowas von keine Lust hatte meine Haare irgendwie zu machen.

Kenneth und ich betraten das Downtown.
In mir breitete sich ein wohles Gefühl aus und für ein paar Stunden konnte ich abschalten.

...

Kenneth war mittlerweile mit seiner 'Eroberung' verschwunden und ich taumelte leicht, mit einer weiteren Whisky-Flasche, in der Stadt herum.

Aller paar Minuten schaute ich auf mein Handy, doch er rief nicht an, geschweige denn schrieb er mir.

Arsch. Sowas nennt man besten Freund.

Ich kann seinen Trouble ja echt verstehen, aber er kann doch reden anstatt alles so abblitzen zulassen, ARGH.

Auf dem Weg zu Geralds Apartment, 5 Uhr morgens, machte ich mir Gedanken was ich wohl sage wenn er die Tür wirklich öffnet.
Ob mein Alptraum wohl war werden würde, oder täusche ich mich bloß?

Es brannte Licht bei ihm und mein Herz fing an zu Rasen. Was mach ich hier bloß?

Ich klopfte an seine Tür und hoffte fest, dass er nur vergessen hatte das Licht auszumachen.

Kurz bevor ich erleichtert gehen wollte öffnete er die Tür und lief in die Küche.
Das hat noch nie etwas gutes bedeutet. Shit.

Ich ging ihm nach und dann folgte eins dem anderen und ehe ich mich versah war alles in 1000 Scherben zersprungen.

Das Ende vom Anfang Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt