85.Kapitel

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Das altbekannte Piepsen weckte mich und ich seufzte genervt auf.

W I E S O

Ich öffnete meine Augen und sah nichts.
Es war stockfinster.

Ich stand auf, riß die Kabel von mir und suchte das Fenster.

Sofort zog ich den Vorhang auf und öffnete das Fenster.

Die kalte Nachtluft strömte in das Zimmer und ließ mich erzittern.

Meine Arme umschlingten meinen Bauch, als ich plötzlich eine Hand an meiner Taille spürte.

Ich erschrak und drehte mich reflexartig um.

Er stand vor mir, ohne die leiseste Verletzung.

"Na, hast du mich vermisst?"

Als ich ihn sah schrie ich reflexartig das ganze Krankenhaus zusammen, als mich plötzlich etwas rüttelte und ich erneut aufwachte.

Ich saß panisch in einem der Betten auf der Intensivstation.

Sofort riß ich erneut die Kabel ab, stand auf und zog die Vorhänge auf.

Der Mond erhellte das Zimmer und mein Blick suchte ängstlich alles ab.

Als ich nach 2 Minuten nun davon überzeugt war das mein Zimmer leer seie, atmete ich auf und genoss die Stille die nicht lange anhielt.

Meine Geräte hatten den Notalarm ausgelöst und piepsten wie verrückt da ich sie gnadenlos von mir abgezogen hatte und somit dauerte es nicht lange schon stürmte der erste Arzt ins Zimmer.

Er schaute mich verblüfft an.

"Was gucken Sie denn so?"fragte ich genervt.

"Wieso liegen sie nicht in ihrem Bett!"fuhr er mich an.

"Sie haben unzählige Verletzungen und dazu noch 5 kreislaufzusammenbrüche!"
"Ich hab schon 2 Schussverletzungen, ein Bombenanschlag und unzählige weitere Sachen überlebt, da ist das nun auch kein Beinbruch mehr, also chilln sie ihre Base!"

Die Krankenschwestern stürmten ins Zimmer.

"Sie sind aber auch früh da."sagte ich sarkastisch und sah im Mondlicht die Unzähligen Verbände an meinem Körper.

Ich bekam einen leichten Schock aus mir unbekannten Gründen.

Der Arzt fing mich auf und trug mich auf das Bett.

"Holen Sie bitte eine neue Infusion und die Beruhigungsspritze."bat der Artzt die Krankenschwester, die zustimmend nickte.

Als ich auf meinem Bett saß überkam mich die Erinnerungen und ein paar Tränen rollten mir über die Wange.

Was hab ich getan? Ich hab jemanden umgebracht..

Ich zog meine Beine an mich und legte meinen Kopf auf meinen Knien ab.

"Ich hab es nicht verdient zu leben." flüsterte ich vor mir her.

"Mrs.? Soll ich ihre Verwandten für Sie holen?"

Ich schüttelte verneinend mit dem Kopf und legte mich auf die Seite.

Nach ein paar Minuten, nachdem die neue Infusion kam, verschwand der Artzt und ich blieb allein im Zimmer.

Meine Tränen rollten mir die Wange hinab und ich verstand nicht warum ich immer noch am Leben war, nach alledem... nach alledem was mein Körper ausgehalten hatte.

Ich weiß nicht wann und wie, jedoch schlief ich nach einer weile Tränen verschmiert ein und wachte erst gegen Mittag wieder auf.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen als ich etwas oder besser gesagt jemanden an meiner Hand spürte.

Zuerst traute ich mir nicht meine Augen zu öffnen, jedoch überwand ich mich und öffnete sie vorsichtig.

Als ich mich umsah saß Gerald plötzlich auf dem Stuhl neben meinem Bett und hielt meine Hand.

Er schlief seelenruhig und ich war leicht geschockt.

Nicht das ich es schlecht fände, aber ihr wisst schon. Sowas erlebt man nicht alle Tage.

Ich merkte das er langsam wach wurde und schloss meine Augen wieder, da ich keine Ahnung hatte was ich hätte sagen sollen.

Vorsichtig legte ich mich auf meine Seite und versuchte die Fassade im Zaum zu halten.

Als er sich plötzlich bewegte zuckte ich zusammen und lockerte den Griff meiner Hand, dennoch ließ er nicht los.

~Doch keine Kurzschluss Reaktion?~

Leicht verwirrt ließ ich meine Hand locker und versuchte wieder weiter zu schlafen. Vielleicht Träume ich ja auch nur? Wer weiß.

Als ich nach ca. einer Stunde wieder aufwachte war er nicht mehr da.

"Also doch alles nur ein Traum.
Warum hätte es auch anders sein sollen." nuschelte ich enttäuscht vor mir her.

Ich legte mich wieder auf den Rücken und schlug meine Hände über dem Kopf zusammen.

"I'm a Mess. I'm a Loser...
I'm a Mess for your love..
He don't love me, but that's okay."

Jemand kam in mein Zimmer ein und ich nahm meine Hände vom Gesicht.

"Na, haben Sie sich beruhigt?" fragte der Artzt von letzter Nacht.

"Mehr oder weniger."
"Hat das Beisein ihres Freundes also doch geholfen?"
"Welcher Freund?"
"Na, der 2 Meter große Lauch."
"Der? Der ist nicht mein Freund. Er ist so gut wie verlobt mit einer anderen."
"Das sah für mich nicht so aus."

Ich rollte mit den Augen.

"War der Herr nicht vor kurzen noch Patient?" stieß die Krankenschwester hervor.

"Wenn sie das so sagen, ja. Er wurde doch von dieser Irren bewacht,oder?"
"Genau!"

Ich schaute die beiden an.

"1. Bin ich weder Irre noch komisch.
2. Wurde ich bewacht und nicht er
3. Was hat sie das eigentlich anzugehen!"

Es herrschte komische Stille und ich schüttelte leicht mit dem Kopf.

"Ehm, hey!" sagte Gerald leicht verwirrt und schaute uns an.

"Schwester, wir gehen, bevor wir noch mehr anrichten."nuschelte er vor sich her und sie liefen an G vorbei.

"Was war das?" fragte er.
"Frag besser nicht." erwiderte ich.

"Was bringt dich eigentlich zu mir, wenn ich mal so fragen darf?"

"Wollte wissen wie es dir geht."
"Gut." log ich und schaute mich im Zimmer um.

"Sicher?"
"Ja. Wie geht's dir?"
"Gut."
"Schön. Sonst noch was?"
"Äh.. Nein."
"Ok."

Er stand leicht verwirrt und vorsichtig auf und ging.

Als er weg war knallte ich mir mein Kissen auf den Kopf.

"Wie soll es mir schon gehen?
Ich bin wahrscheinlich unglücklich verliebt und total kaputt, hab 100 Narben und noch mehr Schmerzen, aber heey, bin ja nur ich. Stehe das schon irgendwie durch, wie immer."

....

Ich blieb über zwei ganze Woche alleine, ohne Besuch, außer der Artzt, der ein paar mal am Tag kam, bis es plötzlich wieder an meine Tür klopfte und ich genervt herein sagte, da ich Dr. Thompson erwartet hatte.

Als ich zur Tür schaute sah ich plötzlich Bebe die mich nervös anschaute.

Fraglich schaute ich sie an.

"Hey,
was gibt's jetzt schon wieder?"
"Nichts" sagte sie mit unsicherer Stimme.

"Was verschlägt dich denn dann zu mir, wenn es nicht's gibt?"
"Wollte dich mal wieder sehen."
"Ok?"

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PS: Sorry das es so lange gedauert hat
Das Ende ist doch länger als erwartet geworden deswegen hab ich es nochmal in 2 Kapitel geteilt  :b

Das Ende vom Anfang Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt